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Schabernack mit zwei Gespenstern

Schabernack mit zwei Gespenstern

Titel: Schabernack mit zwei Gespenstern
Autoren: M. Potthoff
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so weiter.
    Dann sprang ich auf. Aber da schwebte
was Flimmerndes, Grünliches durch die Dunkelheit auf mich zu, drückte mich
zurück in die Kissen und krächzte: ,Selber Idiot! Und nun halt mal die Klappe!
Jetzt rede ich!“ Dann schob das Ding seinen komischen Kürbiskopf bis dicht
unter meine Nase und sagte: ,Ich bin der Geist des Seeräubers Ottokar. Stimmt
es, daß die ,Mina’ verschrottet wird?“ Ich nickte. ,Drei Schiffe habe ich schon
verloren und die Nase voll vom Umziehen!“ fauchte der Geist mich da an. ,Ich will
auf der ,Mina“ wohnen bleiben. Laß dir gefälligst was einfallen.’
    Tja — und da dachte ich an euch.“
Kapitän Zippel blinzelte die Jungen an. „Das mit dem Hotel hatte ich ja damals
nur zum Spaß gesagt, aber als ich so dalag und der Ottokar mich anglotzte, fand
ich die Idee gar nicht mehr spaßig. Also erzählte ich ihm davon.
    Ottokar war begeistert. ,Ich werde
spuken, daß den Leuten Hören und Sehen vergeht, wenn ich damit die ,Mina’
retten kann“, sagte er. Schließlich ist das Schiff mein Zuhause.’
    ‚Nicht nur deins!’ antwortete ich und
gab ihm einen kräftigen Rippenstoß — äh, ich meine, ich wollte das tun. Aber
mein Arm rutschte einfach durch seinen Körper hindurch. Ich hatte ganz
vergessen, daß Ottokar ein Geist ist. Wir lachten schrecklich darüber. Tja, und
seitdem sind wir dicke Freunde, der Ottokar und ich.“
    „Prima!“ riefen die Jungen.
    „Einen Gast habe ich auch schon auf
dem Schiff“, fuhr Kapitän Zippel fort. „Er wollte unbedingt hier wohnen, und so
habe ich ihm eine Kabine vermietet. Ihr kennt ihn. Es ist Professor
Donnerwenster.“
    Die Jungen prusteten los. „Eine ulkige
Nudel, nicht?“ meinte Nik grinsend.
    „Na und ob!“ antwortete Kapitän
Zippel. „Er läuft dauernd hinter dem Geist her und schreibt alles auf, was der
tut oder sagt.“
    „Sie behalten also die ,Mina’ und
richten ein Hotel darauf ein?“ fragte Herr Lehmann.
    Kapitän Zippel nickte. „Ein Hotel und
ein Speiserestaurant“, erwiderte er. „Die Leute, die mir das Geld dafür leihen,
glauben, daß ich gute Geschäfte machen werde. Sie meinen, die Gäste würden es
sicher lustig finden, wenn ihnen ein Geist den Kopf krault oder den Stuhl
fortzieht, während sie ihr Schnitzel essen. Das wäre eben etwas Besonderes. —
Aber das ist noch nicht alles.“ Kapitän Zippel schaute die Jungen an. „Stellt
euch vor: Eine Filmgesellschaft möchte einen Film auf meinem Schiff drehen. Da
wird meine gute alte ,Mina’ sogar noch berühmt. Ach, ich bin so glücklich, daß
ich sie behalten darf, auch wenn sie nicht mehr fahren kann und nur im Hafen
liegt.“
    „Wenn das so ist, können wir unser
Geheimnis ja ruhig verraten“, meinte Nik darauf. Als Norbert und Uli nickten,
fuhr er fort: „Den Geist haben wir Ihnen nämlich besorgt.“
    „Oh, wirklich?“ — „Nicht möglich!“
riefen die Eltern, und Kapitän Zippel machte große Augen.
    „Besorgt?“ fragte er. „Was soll das
denn heißen?“
    Die Kinder erzählten nun, und die
Erwachsenen staunten sehr. „Das habt ihr großartig gemacht.“ Die Mutter umarmte
alle drei auf einmal.
    „Na, so etwas!“ sagte der Vater
kopfschüttelnd. „Da wimmelt es also im ganzen Land von Geistern und
Gespenstern, und man weiß nichts davon.“
    „Hagel, Blitz und Donnerschlag! Das
ist ja unglaublich!“ Kapitän Zippel blickte Norbert, Nik und Uli der Reihe nach
an. Dann bedankte er sich herzlich bei ihnen und lud alle drei ein, die
nächsten Sommerferien auf der „Mina“ zu verbringen. „Bis dahin ist mein
,schwimmendes Hotel’ sicher fertig“, meinte er. Darauf brüllten die Jungen vor
Begeisterung so laut, daß sich der Kapitän die Ohren zuhielt.
    „In den Weihnachtsferien wollt ihr zu
Onkel Bernd, in den Sommerferien hierher — hmm!“ Herr Lehmann blinzelte.
„Verbringt ihr denn wenigstens die Osterferien mit euren Eltern?“
    „Wenn uns niemand anders einlädt...“,
meinte Nik spitzbübisch grinsend.
    „Wo ist denn der Geist?“ erkundigte
sich Norbert nun. „Die nächste Führung ist erst um sechs Uhr“, erwiderte
Kapitän Zippel. „Ich weiß nicht, wo sich der alte Seeräuber jetzt gerade
herumtreibt. Wollt ihr ihn suchen?“
    „O ja!“ — „Vielen Dank!“ — „Gern!“ Die
Jungen zappelten vor Ungeduld mit Armen und Beinen.
    „Ottokar spukt sehr fleißig, und er
macht das ausgezeichnet“, sagte der Kapitän. „Vergeßt nicht, ihn zu loben, wenn
ihr ihn trefft. Er ist ungeheuer eitel und bildet
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