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Schabernack mit zwei Gespenstern

Schabernack mit zwei Gespenstern

Titel: Schabernack mit zwei Gespenstern
Autoren: M. Potthoff
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erzählten sie den beiden vom Besuch des Kapitäns
und bedankten sich für die Hilfe der Gespenster. Dann sprachen sie über Herrn
Kuller.
    „Waaas? Der gibt immer noch keine
Rohe?“ rief Nono zornig. „Wir werden...“
    „Es nützt nichts, ihm Streiche zu
spielen“, sagte Norbert. „Und den Schreck über das Erdbeben hat er längst
wieder vergessen.“
    „Ich weiß was“, wisperte Sisi. „Wir
gehen zom Bürgermeister ond sagen ihm: ,Do moßt den Koller von seinem Plan
abbringen, sonst ärgern wir das Erdongeheuer so schrecklich, daß es aufsteht.
Ond dann stürzt die ganze Stadt ein.’“
    „Das glaubt der Bürgermeister sicher
nicht“, meinte Norbert.
    In diesem Augenblick rief Frau Lehmann
nach den Kindern. Die drei liefen hinunter. Unsichtbar folgten die Gespenster
ihnen.
     
    Im Wohnzimmer saß der Bürgermeister
von Ballheim und noch einige ernst blickende Herren.
    „Ich möchte etwas Wichtiges mit euch
besprechen“, sagte der Bürgermeister. „Setzt euch doch, bitte!“
    Die Jungen schoben sich nebeneinander
aufs Sofa und sahen den Bürgermeister neugierig und erwartungsvoll an.
    „Tja, also...“ Der Bürgermeister
strich verlegen über die sieben einzelnen Haare auf seinem Kopf. „Eure lustigen
Gespenster haben eine Menge Fremde in unsere kleine Stadt gelockt. Unsere
Geschäftsleute verkauften und verdienten dadurch viel mehr als früher. Äääh —
versteht ihr das?“
    „Ja!“ Die Kinder nickten.
    „Fein!“ Der Bürgermeister atmete
erleichtert auf. „Wir möchten alle, daß es so bleibt“, fuhr er dann fort. „Aber
wenn die Gespenster sich nicht mehr sehen lassen, kommen keine Fremden mehr
nach Ballheim. Könnt ihr sie nicht dazu bringen, wenigstens ab und zu mal zu
spuken?“

    „Hm!“ sagte Nik. „Dürfen wir mal eben
miteinander flüstern?“
    „Natürlich! Bitte sehr!“ antwortete
der Bürgermeister.
    Da steckten die drei ihre Köpfe
zusammen.
    „Habt ihr das gehört?“ Niks grüne
Augen glitzerten. „Die wollen unbedingt, daß die Gespenster spuken.“
    „Wir können dafür was von ihnen
verlangen“, raunte Norbert.
    „Das Haus“, wisperte Uli.
    „Na klar!“ sagte Nik. Dann wandte er
sich an den Bürgermeister. „Wir sollen aus der Villa Sofia ausziehen. Das wollen
wir aber nicht. Sorgen Sie dafür, daß wir hier wohnen dürfen, so lange wir
wollen. Dann sorgen wir dafür, daß die Gespenster manchmal spuken.“
    „Machen wir!“ quiekte Sisi da. „Aber
wir wollen außerdem einen Lohn.“
    „Jawohl!“ rief Nono. „Süßigkeiten!“
    Die würdigen Herren machten
erschrockene Gesichter. „Sind — SIE hier?“ stammelte der Bürgermeister.
    „Ja, ja!“ Sisi zupfte ihn an der Nase.
„Kriegen wir die Süßigkeiten?“
    „Selbstverständlich, meine lieben,
hochverehrten Gespenster!“ Der Bürgermeister stand auf und verbeugte sich.
    Sisi und Nono kicherten frech; sie
klebten wie Raupen an seinem Rücken.
    „Ond was ist mit der Villa Sofia?“
fragte Nono. „Wenn die Familie Lehmann ausziehen moß, lassen wir ons niemals
wieder sehen.“
    „Einen Augenblick, bitte!“ Der Bürgermeister
beriet sich mit den anderen Herren. „Die Stadt Ballheim wird Herrn Kuller das
Haus abkaufen und es an die Familie Lehmann vermieten, so lange sie es haben
will“, verkündete er dann.
    „Hurraaa!“ schrien die Jungen. „Wir
haben es geschafft!“ Sie sprangen auf und hopsten wild im Zimmer umher.
    Frau Lehmann rief erstaunt: „Nein, so
was! Da wird Papi aber staunen.“
    „Sie hören in den nächsten Tagen von
uns wegen des Mietvertrages für die Villa Sofia“, erklärte der Bürgermeister
nun.
    „Ach ja!“ Er blickte Nik an. „Die
Gespenster bekommen natürlich auch einen Vertrag. Bei der Stadtverwaltung muß
alles seine Ordnung haben. Ich schlage vor, sie arbeiten freitags, samstags und
sonntags von acht bis neun Uhr abends. Dafür bekommen sie — äh — ein Pfund
Süßigkeiten je Stunde. Einverstanden?“
    „Einverstanden!“ riefen die Gespenster
vergnügt.
    „Dann begleitet uns doch jetzt zum
Rathaus und unterschreibt den Vertrag“, sagte der Bürgermeister. „Werdet ihr
euch denn auch daran halten?“
    „Schwarzes Gespensterwort!“ erwiderten
Sisi und Nono feierlich.
    „Und darauf können Sie sich felsenfest
verlassen“, erklärte Nik.
    „Aha! Hmhm! Wenn du meinst...“ Der
Bürgermeister machte ein so dummes Gesicht, daß die Jungen große Mühe hatten,
ernst zu bleiben.
    „Könnten sich die Gespenster auf dem
Weg zum Rathaus nicht
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