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Schabernack mit zwei Gespenstern

Schabernack mit zwei Gespenstern

Titel: Schabernack mit zwei Gespenstern
Autoren: M. Potthoff
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Trubel in der kleinen Stadt. Die Ballheimer waren zufrieden; niemand
guckte Nik mehr schief an. Im Gegenteil! Alle Leute behandelten ihn ganz
besonders freundlich. Und wenn er irgendwo einkaufte, bekam er immer etwas
geschenkt: Obst, Bonbons oder Gebäck.
    „Zuerst wollten sie von den
Gespenstern und von mir nichts wissen“, brummte Nik einmal beim Abendessen.
„Aber da sie Geld damit verdienen können...“
    „Ja, so sind die Menschen“, sagte der
Vater. „Wenn es ums Geld geht, vergessen sie ihre Angst.“
     
     
     

Wir sind eine große Familie
     
    Die letzte Ferienwoche verging den
Jungen viel zu schnell. Am Freitag hockten die drei im Garten beisammen.
    „Morgen oder übermorgen mußt du sicher
zurück ins Kinderheim“, seufzte Uli auf einmal und guckte Norbert betrübt an.
    „Aber ich komme ja wieder“, murmelte
Norbert, „und dann bleib ich für immer hier.“
    „So was Blödes!“ schimpfte Nik.
    „Das fanden Mami und ich auch. Und
deshalb haben wir uns die größte Mühe gegeben, diesen Unsinn zu verhindern. Wir
haben bisher nicht davon gesprochen, weil es eine Überraschung für euch werden
sollte.“ Herr Lehmann trat plötzlich hinter einem Busch hervor. Die Jungen
hatten ihn nicht kommen gehört.
    „Und?“ riefen die drei nun aufgeregt.
    „Es wird noch eine Weile dauern, bis
der Adoptionsvertrag abgeschlossen werden kann. Aber...“, Herr Lehmann
blinzelte, „Norbert darf solange als unser Pflegekind hierbleiben. Diese
Erlaubnis haben wir. Das geht schneller. Und da wir Norbert sowieso adoptieren
wollen...“
    „Ich brauche nicht mehr zurück?“
schrie Norbert selig dazwischen. „Ist das auch ganz wirklich wahr?“
    Verschmitzt lächelnd nickte Herr
Lehmann. „Schwarzes Gespensterwort! “
    „Juchhuuu!“ Nik und Norbert führten
einen Indianertanz auf.
    „Fein hast du das gemacht, Papi!“ rief
Uli und drückte den Vater ganz fest.
    „Nun mußt du aber auch Mami und Papi
zu unseren Eltern sagen.“
    Nik stupste Norbert.
    „Er muß nicht“, erklärte Herr
Lehmann. „Dazu kann man ihn nicht zwingen. Er soll sich in aller Ruhe
überlegen, wie er uns nennen will.“
    „Ach, Herr Lehmann“, sagte Norbert,
„du bist klasse.“
    „Na, siehst du!“ Der Vater zwinkerte
Nik zu. „So halb hat’s schon geklappt.“
    „Weiß Mami es schon?“ erkundigte sich
Uli nun.
    „Ja. Wir wollten es euch beim
Abendessen sagen, wenn wir alle zusammen sind. Hoffentlich ist sie jetzt nicht
böse mit mir“, erwiderte der Vater. „Ich bin wegen einer ganz anderen Sache zu
euch gekommen. Habt ihr Lust, euch morgen mal den Spuk auf der ,Mina’
anzusehen?“
    „Au ja!“ — „Na klar!“ schrien die
Jungen begeistert. Sie waren natürlich sehr neugierig auf den Geist des
Seeräubers Ottokar.
     
    Am nächsten Tag, nach dem Mittagessen,
ging es los. Als Herr Lehmann an der Stelle vorüberfuhr, wo Norbert bei dem
Sonntagsausflug den Hund entdeckt hatte, sagte zwar niemand etwas, aber alle
spähten aufmerksam umher. Es war jedoch weit und breit kein Hund zu sehen.
    Norberts Gesicht wurde traurig. „Gib’s
auf!“ flüsterte Nik. „Du kannst dem Schnuffel doch nicht ewig nachweinen.“
    Norbert gab keine Antwort. Mit
gesenktem Kopf starrte er auf seine Hände.
    „Laß ihn in Ruhe“, meinte Uli, und das
tat Nik denn auch. Nach einer kleinen Weile hatte Norbert seine Enttäuschung
überwunden und schwatzte wieder mit Nik und Uli.
    Es gab ein großes Hallo, als Familie
Lehmann an der „Mina“ eintraf. Kapitän Zippel freute sich sehr über den Besuch.
    „Seht euch das an“, sagte er zu den
Jungen und wies auf die vielen Menschen, die auf dem Kai spazierten. „Die waren
gerade alle auf meinem Schiff. Ich mache nämlich Führungen durch das Schiff mit
Geisterspuk. Ganz verrückt sind die Leute danach. Ist aber auch ein toller
Kerl, dieser Ottokar. Wenn der so richtig loslegt...“ Der Kapitän schüttelte
grinsend den Kopf. „Ihr könnt euch das nicht vorstellen.“
    „Und Sie wollten nicht glauben, daß
bei uns Gespenster wohnen“, meinte Nik und rollte vorwurfsvoll die Augen.
    „Ja“, antwortete Kapitän Zippel. „Tut
mir aufrichtig leid, Jungs. Aber ich habe so was nicht für möglich gehalten,
bevor der Ottokar auftauchte. Ach, das muß ich euch erzählen. Also: Es war
Nacht. Ich Tag friedlich in meiner Koje und schlief. Plötzlich kriegte ich —
schwapp! — einen Eimer voll Wasser ins Gesicht geschüttet. Hagel, Blitz und
Donnerschlag! brüllte ich. Welcher Idiot — na, und
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