Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schabernack mit zwei Gespenstern

Schabernack mit zwei Gespenstern

Titel: Schabernack mit zwei Gespenstern
Autoren: M. Potthoff
Vom Netzwerk:
Lehmann gehören; aber bei seinem
Onkel zu sein schien ihm nun auch verlockend. Ach, am liebsten wäre es mir,
wenn wir alle zusammenbleiben könnten — so wie jetzt, dachte er.
     
    Am Donnerstag erschien plötzlich der
Professor vor der Villa Sofia und winkte den Jungen, die im Garten spielten.
Dabei blickte er sich ängstlich nach allen Seiten um.
    Die drei liefen zu ihm „Keine Bange,
Herr Professor!“ sagte Nik und bemühte sich, ein trauriges Gesicht zu machen.
    Aber der Professor hatte ihm gar nicht
zugehört. Er war offensichtlich sehr aufgeregt. „Ihr steht euch wohl gut mit
den Gespenstern, hm?“ flüsterte er.
    „Ja!“ antworteten die Jungen im Chor.
    „Könnt ihr sie nicht bitten — ähem!“
Der Professor räusperte sich. „Ich möchte sie zu gern einmal sehen und bin
bereit, euch eine Belohnung von — ähem! — hundert Mark dafür zu geben.“
    „Donnerwetter!“ rief Norbert.
    Da knuffte Nik ihn und schüttelte
warnend den Kopf. „Wir möchten die hundert Mark natürlich gern haben, Herr
Professor“, sagte er dann, „aber leider, leider sind die Gespenster
verschwunden.“
    In diesem Augenblick hielt ein Auto
vor der Villa Sofia. Der Mann am Steuer blieb sitzen, während der andere
steifbeinig ausstieg. Es war Kapitän Zippel.
    „He, Jungs!“ rief er freudestrahlend
und winkte mit seiner Mütze. „Es spukt auf meinem Schiff. Ich habe einen Geist.
Er rasselt mit Ketten, poltert herum, verrückt die Möbel, wirft Sachen durch
die Luft und stöhnt ganz grauslich. Hagel, Blitz und Donnerschlag! Wer hätte so
was für möglich gehalten! Das ist ein Wunder. Ich bin gerettet!“
    „Der Seeräuber Ottokar“, hauchte Uli.
    „Hurraaa!“ schrien Norbert und Nik.
„Herzlichen Glückwunsch!“
    „Wieso wundert ihr euch gar nicht?“
erkundigte sich Kapitän Zippel.
    „Das ist unser Geheimnis“, erwiderte
Nik grinsend.
    „Sind eure Eltern da?“ fragte der
Kapitän nun.
    „Nein. Papi ist im Büro und Mami beim
Friseur“, erklärte Nik.
    „Schade. Grüßt sie herzlich von mir.
Ich kann leider nicht warten. Ein Freund hat mich in seinem Auto mitgenommen.
Ich habe schrecklich viel zu tun. Jetzt behalte ich die ,Mina’ natürlich und
mache ein Hotel daraus. Oder eine Gaststätte. Oder beides. Mal sehen! Also,
besucht mich bald wieder. Ihr müßt unbedingt meinen Poltergeist kennenlernen.
Tschüs denn!“ Kapitän Zippel winkte.
    „Klar!“ — „Machen wir!“ — „Tschüs!“
schrien die Jungen.
    Der Kapitän stieg ein, und das Auto
brauste davon.
    Professor Donnerwenster blickte
reichlich verdattert drein.
    „Das war Kapitän Zippel“, sagte Nik zu
ihm. „Er hat ein großes Schiff. Es liegt im Hafen vom Remburg und heißt
,Mina’.“
    „Das ist ja unglaublich“, murmelte der
Professor. „Phantastisch! Ich muß sofort auf das Schiff. So ein richtiger
Geist, das ist doch etwas anderes als diese Gespenster, die nichts als Unfug im
Sinn haben.“ Mit flatternder Jacke lief er fort. Vor lauter Aufregung vergaß er
sogar, sich zu verabschieden.
    „Hurraaa!“ rief Nik. „Den sind wir
los!“
    Die Eltern Lehmann staunten sehr, als
sie von der Sache hörten und wollten gar nicht recht daran glauben.
    „Ich finde das höchst sonderbar“,
sagte die Mutter. „Nachdem ihr da wart, spukt es plötzlich auf dem Schiff?“
    „Habt ihr ein paar alte Freunde aus
Remburg angestiftet, auf der ,Mina’ Gespenst zu spielen?“ erkundigte sich der
Vater.
    „Nein!“ versicherten Nik und Uli, und
das stimmte ja auch.
     
    In den nächsten Tagen erzählten die
Jungen überall in Ballheim herum, daß es im Hafen von Remburg auf der „Mina“
einen Poltergeist gäbe. Da die Gespenster sich nicht mehr blicken ließen, waren
sowieso schon viele Fremde abgereist. Der Rest machte sich nun schleunigst auf
den Weg nach Remburg, um den Geist des Seeräubers Ottokar zu besichtigen.
    Bald war es in der Stadt wieder so
ruhig wie früher. Aber das gefiel den Ballheimern gar nicht. Sie hatten durch
die Fremden gute Geschäfte gemacht und beklagten sich nun.
    Herr Kuller allerdings nicht. Bei ihm
hatten sich inzwischen so viele Käufer für die Geistervilla gemeldet, daß er
die Familie Lehmann immer stärker drängte, doch bald auszuziehen. Er bat und
drohte und bot ein halbes Dutzend anderer Wohnungen an.
    „Mami und Papi werden jeden Tag
nervöser. Wir müssen etwas unternehmen“, sagte Nik da zu Norbert und Uli.
„Kommt mit!“
    Die drei gingen auf den Dachboden und
weckten die Gespenster. Zuerst
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher