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Sautanz (German Edition)

Sautanz (German Edition)

Titel: Sautanz (German Edition)
Autoren: Veronika A. Grager
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Taubendreck gleichmäßig. Supermann musste in die Raststation, um den Helm und seine Hände zu waschen.
    Aus dem Augenwinkel beobachtete Lupo, dass auch Leo Bergler schadenfroh grinste.
    Als der Biker endlich losgefahren war und Dorli mit geschlossenen Augen im Fond des Wagens lehnte, gelangte Lupo schlagartig zu der Erkenntnis, dass es ihm wahrscheinlich nie gelingen würde, dieses Wesen, eine Mischung aus herb, wild und zart, jemals zu erobern. Dazu brauchte es vermutlich einen durchgeknallten Typen wie den Kärntner Tempobolzer. Ein wenig, wenn auch nicht allzu sehr, tröstete ihn, dass es auch dem Schnösel Leo Bergler nicht gelingen würde, die wilde Dorli zu zähmen.
    Stolz war er trotz allem auf sie. Dank ihr würde Lukas Smekal freigelassen werden und die Bergmanns diesmal nicht ungeschoren davonkommen. Er musste Dorli allerdings schleunigst beibringen, nicht so impulsiv ihr Leben aufs Spiel zu setzten. Da gab es noch eine Menge zu tun für ihn.
    Vielleicht würden sie sich dann doch wieder näherkommen?
    Warum eigentlich nicht? Er hatte seit der Fahrschule den Motorradführerschein. Gefahren war er allerdings nie. Er hatte zu wenig verdient, sich neben einem Auto auch noch ein Motorrad leisten zu können. Vielleicht sollte er heimlich üben. Und Dorli im Frühling einfach überraschen.
    Das war’s! Er brauchte ein Bike. Dringend.

58
    Auf den Fotos von den diversen Angestellten der Bergmanns, die Bergler Dorli vorlegte, konnte sie zweifelsfrei die beiden Männer identifizieren, die sie entführt hatten. Es handelte sich um Fritz Engelhofer und Mathias Kranz. Die beiden, die laut Dr.   Bergmann angeblich eine nicht gehfähige Patientin abgeholt hatten, als sie bei ihm waren. Der Wagen, mit dem Dorli entführt worden war, war sogar auf die Klinik zugelassen und hatte daher ein burgenländisches Kennzeichen gehabt.
    »Danke, Dorli«, schloss Leo Bergler. »Tut mir leid, dass ich nicht früher reagieren konnte. Aber daran seid ihr nicht ganz schuldlos. Wie konntet ihr der Polizei das Gutachten der Pathologin vorenthalten?«
    Lupo blickte betreten zu Boden. Dorli antwortete für sie beide.
    »Lupo brauchte den Auftrag. Und ich fand es aufregend, bei so einer Ermittlung dabei zu sein.«
    »Nun, Aufregung ist ja wohl genug für Sie abgefallen. Ich hoffe, Ihnen ist klar, dass ich nicht jedes Mal Kindermädchen spielen kann, wenn Sie sich wieder in Teufels Küche reiten!«
    Jetzt nickte Dorli verlegen. Doch dann hob sie ihren Kopf.
    »Aber ohne meinen Teufelsritt wäre vermutlich Lukas wegen des Mordes an seinem Vater verurteilt worden.«
    »Mag sein. Wäre das Ihr Leben wert gewesen?«
    Dorli schluckte. Das war ja das Blöde an der Situation. Sie hatte unüberlegt und impulsiv gehandelt und Erfolg gehabt. Aber es hätte auch ganz anders ausgehen können.
    »Wir fahren jetzt gleich los und verhaften den feinen Herrn Medikus. Und seinen Vater und das saubere Fräulein Tochter werden wir zur Einvernahme vorladen. Lupo, wollen Sie dabei sein? Dann fahren Sie mit der Kollegin mit.« Leo Bergler wies mit dem Kopf in Richtung Sandra.
    Als sie bei Bergmanns Anwesen ankamen, blinkten dort überall blaue Lichter. Mindestens sechs Polizeiwagen standen vor der Einfahrt.
    »Und hinten?«, frage Lupo.
    »Dort ist natürlich auch eine Funkstreife postiert. Heute kommt da keiner raus.«
    Und doch war einer entkommen, nämlich Bergmann selbst.
    Die Haushälterin berichtete, dass er vor einigen Minuten einen Anruf erhalten hatte. Daraufhin sei er in aller Eile und halb angezogen zur Garage gerannt, hatte sich in einen seiner Wagen gesetzt und war davongebraust. Das war gerade mal ein, zwei Minuten her. Wohin Bergmann gefahren war, konnte sie nicht sagen.
    Bergler war wütend. »Wenn ich den Sauhund erwisch, der den Bergmann gewarnt hat, dann setzt’s was!«
    Er rief seine Leute zusammen. »Weit kann der Kerl in der Zeit ja nicht gekommen sein. Straßensperren in alle Richtungen, Umkreis zehn, fünfzehn Kilometer.« Ein ganzer Trupp Beamter schoss davon.
    »Welches Auto hat er genommen?«, wandte Bergler sich noch einmal an die Hausdame Rosi.
    »Den schwarzen Audi.«
    »Na gut. Das ist ein Q7 , ein SUV . Der ist zwar nicht so auffällig wie der gagerlgelbe Lamborghini, aber so viele davon gibt es ja glücklicherweise auch nicht auf den Straßen. Kennzeichen?«, knurrte er in Richtung eines seiner Männer. Der sprach ohnehin schon in sein Handy. Lupo vermutete, dass er die Dienststelle dranhatte.
    » WB  843  AX «, kam es wie
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