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Sautanz (German Edition)

Sautanz (German Edition)

Titel: Sautanz (German Edition)
Autoren: Veronika A. Grager
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windstill. Der Geruch hatte sich verflüchtigt. Nur ein Hauch davon lag noch in der Luft und wurde allmählich vom Kiefernduft überdeckt. Doch sie vermeinte, ein leises Summen zu hören. Wie von Myriaden von Fliegen. Entschlossen stand sie auf und ging ein paar Schritte in die Richtung, aus der das Geräusch zu kommen schien. Der Gestank wurde schlimmer. Dorli fischte ein Taschentuch aus ihrer Bikerkluft und hielt es vor Mund und Nase.
    Das Gesumme und der schlechte Geruch kamen von einer Stelle etwas abseits des Weges. Vielleicht war hier ein Tier verendet. Dorli schob ein paar Zweige zur Seite, die ihr die Sicht verstellten. Als sie sich näherte, die Fliegen in Schwärmen aufstiegen und sie umkreisten, war sie froh, dass sie seit Stunden nichts gegessen hatte. Dorli würgte. Dort lag eine Leiche!
    Dorlis Körper signalisierte ihr zweierlei: Ekel und Flucht. Aber sie konnte doch nicht einfach davonfahren! Auch wenn hier jede Hilfe zu spät kam. Sie schlug sich mit der flachen Hand auf die Wangen, um das Blut, das in den Beinen zu versacken drohte, wieder zum Zirkulieren zu bringen. Dann näherte sie sich zögernd dem Ort des Grauens.
    Viel konnte sie in dem von Maden wimmelnden Leichnam nicht erkennen. Doch er trug die typische Kluft eines Pechers. Einige Werkzeuge lagen um ihn verstreut. Und eines davon steckte in seinem linken Auge. Auch wenn die Gesichtszüge kaum Rückschlüsse auf das Aussehen des Mannes zu Lebzeiten zuließen, wusste Dorli, dass er kein Unbekannter sein konnte. Sie kannte alle Waldarbeiter aus der Gegend. Mein Gott, was war hier geschehen? Ein Unfall? Ein Mord? Unmöglich. Wer würde denn einen Pecher umbringen?
    Dorli hatte genug gesehen. Genug, dass ihr kotzübel war. Steifbeinig ließ sie den Tatort hinter sich. Warum passierte so etwas eigentlich immer ihr? Sie griff nach ihrem Handy. Wählte mit zitternden Fingern den Notruf. Kein Empfang! Sie musste wohl ein Stückchen auf der Straße weiterfahren, bis sie in den Bereich eines Senders kam. Dann konnte sie die Polizei verständigen.
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