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Satans Ritter

Satans Ritter

Titel: Satans Ritter
Autoren: Vampira VA
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ihre Hüften verstärkte sich ruckartig, nicht vor ungezügeltem Verlangen, sondern grob und brutal und mit der Absicht, ihr wehzutun.
    Lilith schrie erstickt und sah erschrocken zu Anum auf, der zwischen ihren Schenkeln kniete, reglos und kalt wie eine Statue aus schwarzem Stein. Einzig in seinen Augen glosten glutrote Punkte wie ferne Feuer.
    Im nächsten Moment war er wieder der alte, und Lilith vergaß, was sie gerade erlebt hatte: seine wahre Natur.
    Anum begann sein Becken von neuem zu bewegen, sanft und doch kraftvoll. Lilith gab sich ihm hin, als habe es die unliebsame Unterbrechung nicht gegeben.
    Ihre Gedanken aber irrten erneut ab, einige Zeit zurück und an einen entfernt gelegenen Ort - Uruk. Dort, am Korridor der Zeit, hatte sie Anum - nicht wissend, wer er war - gefunden, besinnungslos, wie tot fast.
    Augenblicklich war sie seiner Faszination erlegen, ohne daß er etwas dazu getan hätte. Es war, als habe er sie - verzaubert, durch nichts anderes als seine Gegenwart. 4
    Lilith hatte nicht anders gekonnt, als ihn mitzunehmen. Auf beschwerlichen Wegen war sie mit ihm nach Jerusalem gereist. Und fast mußte sie Landru dankbar sein: Denn letztlich erst durch die Konfrontation mit ihm war Anums Bewußtsein, bis dahin gefangen im Lilienkelch, in seinen Körper zurückgekehrt, und endlich konnte er Liliths Zuneigung erwidern.
    Und wie er dies tat!
    Er erlegte sich keine Zurückhaltung auf. Laut schrie er seine Lust heraus, als er sich in Lilith ergoß.
    Es war überwältigend, seinen Samen in sich zu fühlen. Um so ab -surder erschien es Lilith, daß Anums Sperma so taub und wertlos sein sollte wie das der Kelchkinder.
    Ein erregender Gedanke ergriff Besitz von ihr: Was, wenn sie mit Anum Kinder zeugen würde? Eine ganze Horde von wahrhaftigen, unvergleichlichen Kindern, keine Farce wie die Kuckuckskinder in der Hermetischen Stadt Mayab ...
    Unsere Kinder!
    Dunkle Prinzen und Prinzessinnen, die einst erben werden, was er und ich aufbauen .
    Sie schauderte.
    Ihre Träume zerplatzten wie Seifenblasen einer giftigen Lauge.
    Dennoch: Das Feuer in ihr war noch nicht gelöscht . Kaum war er neben sie in die Laken gesunken, glitt sie schon über ihn und sorgte dafür, daß seine Männlichkeit nicht erschlaffte.
    »Wahrlich, du kannst nur ein Geschenk unserer Mutter sein«, hörte sie ihn flüstern, ohne zu verstehen, was er damit meinte. »Nur sie kann dich an meine Seite geführt haben, auf daß ich mit dir die Hohe Zeit begründe.«
    »Wovon sprichst du da?« fragte Lilith, als sie in den Sattel seiner Lenden stieg.
    Anum sah lächelnd zu ihr auf.
    »Die Welt will ich dir zu Füßen legen«, antwortete er rätselhaft.
    Zunächst aber bescherte er ihr den Himmel auf Erden.
    Nicht zum letzten Mal in dieser Nacht .
    . .. und hoffentlich noch in unzähligen Nächten, die da kommen und uns gehören mögen, dachte Lilith Eden voll Wonne.
    Noch einen anderen Gedanken formte ihr Verstand, bevor die Ekstase ihn hinwegfegte: Kann es sein, daß du - auf deine Art - den verwaisten Platz eingenommen hast, den Landru bisher ausfüllte? Daß ich dich unbewußt als meine neue Nemesis, als den Ersatz für das Verlorene erkoren habe .?
    * 
    Irgendwann vor Morgengrauen erwachte sie. Das Gefühl in ihrem Bauch war ihr völlig unbekannt, und für einen Moment, eine Sekunde hielt sie es tatsächlich für möglich, daß die Verschmelzung mit Anum etwas in ihr . hinterlassen hatte.
    Närrin!   rief sie sich zur Räson.
    Die Finsternis in den unterirdischen Gefilden des alten Jerusalem floh vor ihren Blicken. Anum lag neben ihr auf dem Rücken. Er war nackt, kalt und klassisch schön wie eine Figur aus glänzendem Porzellan. Er strahlte mehr Sinnlichkeit aus als jeder andere Mensch, dem Lilith sich hingegeben hatte.
    Er ist kein Mensch, erinnerte sie sich. Aber eine Erklärung für die Anziehungskraft, der sie erlegen war, fand sie nicht.
    Sie lauschte in sich.
    Außer Anum gab es noch mehr, was ihr nicht geheuer war.
    In Uruk war Beth' Seele in ihr aufgegangen, und jeder bisherige Versuch, damit zurechtzukommen, das Konzentrat einer anderen Person in sich zu tragen, fremdes Wissen wie eigenes Wissen abrufen zu können, war gescheitert.
    Nun bin ich vollends zum Monstrum geworden, dachte Lilith. Fühle ich mich ihm -, ihr Blick hielt an Anum fest, - etwa deshalb so zugetan? Auch er liegt zweifellos jenseits aller Norm .
    Gequält schöpfte sie Atem, richtete sich halb auf und stützte sich auf ihren Ellbogen ab. Während ihres kurzen
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