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Satans Ritter

Satans Ritter

Titel: Satans Ritter
Autoren: Vampira VA
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Triumph noch Genugtuung? Hätte ich nicht jeden nur denkbaren Grund, Landrus Tod mit einem Freudenfest zu feiern?
    Sie erhielt eine Antwort auf ihre Fragen. Eine Stimme, in ihr und doch fremd, flüsterte: Weil du dich mit seinem Tod deiner Nemesis beraubt hast! Landrus Haß und die Verfolgung durch ihn waren deine Gründe, alles zu rechtfertigen, was du getan hast. Tod und Gewalt, die du über andere brachtest, schienen dir entschuldbar, weil es Landru gab - weil er Schlimmeres tat als du. Aber diese Entschuldigung zählt fortan nicht mehr.
    Denn Landru ist nicht mehr ...
    »Das mußt du nicht«, flüsterte es an Liliths Ohr. »Sieh in die Zukunft.« Seine Hand löste sich von ihr und wies hinaus in die Nacht. »Sieh unsere Zukunft.«
    »Oh, Anum«, hauchte Lilith, und sein Name kam ihr zart wie ein Kuß von den Lippen, »ich wünschte, ich könnte deine Zuversicht teilen - daß alles gut wird.«
    Darauf blieb er ihr eine Erwiderung schuldig .
    Stumm trat er zurück, ohne Lilith loszulassen. Sanft zog er sie mit sich, führte sie durch die weitläufige Suite bis hin zu dem prächtigen Bett, das sie teilten, seit sie jene unterirdische Kirche verlassen hatten, wo die Vampirsippe Jerusalems gehaust hatte und Landru zu Tode gekommen war.
    Das Bett wie die ganze Suite war eines Königpaares würdig, und wie ein solches wurden Lilith und ihr faszinierender Begleiter im American Colony Hotel, einem altehrwürdigen Palast aus dem vori-gen Jahrhundert, auch behandelt. Das Personal las ihnen alle Wünsche von Augen und Lippen ab, und selbst die absonderlichsten wurden ihnen erfüllt. Nach ihrer Liquidität indes fragte niemand .
    »Landru war die letzte Hürde auf meinem Weg in die Zukunft«, sagte Anum, derweil er Lilith auf den nackten Boden drängte. »Du hast dieses Hindernis für mich beiseite geräumt, und dafür möchte ich diesen Weg mit dir an meiner Seite beschreiten.«
    »Wo wird er uns hinführen, dein Weg?« wollte Lilith wissen und erschauerte unter seinen kühlen Küssen, die ihre Haut dort berührten, wo der Symbiont sie nicht bedeckte. Bereitwillig zog sich das wandelbare Kleidungsstück noch weiter zurück, schrumpfte, bis es nurmehr als schmaler Gürtel um Liliths Hüften lag.
    »Unser Weg«, verbesserte Anum, nicht innehaltend, jeden Zoll ihrer Haut mit seinem Atem und seinen Lippen zu berühren, »wird uns in eine Zeit führen, da ein großer Plan sich letztlich doch noch erfüllen wird. Obwohl Landru, dieser Kretin, ihn schon verdorben hatte.«
    Anums Gesicht tauchte in Liliths Schoß, seine Zunge (selbst sie schien ihr muskulös wie sein ganzer Leib) berührte sanft ihre Scham, kostete sie, wurde dann verlangender, ungestümer.
    Ein großer Plan .
    Lilith fragte nicht weiter danach, nicht jetzt. Jetzt war anderes wichtiger - und hundertfach schöner, als alles andere sein konnte!
    Zumal Anum ihr auf diese Frage, wohl auch nicht geantwortet hätte. Andere Fragen indes hatte er ihr beantwortet, im Rausch ihrer Nächte, und manche hatte sie nicht einmal aussprechen müssen.
    So wußte sie, daß Anum Landrus Bruder gewesen war, und wie er hatte auch Anum dereinst den Gral der Alten Rasse, den Lilienkelch, verwaltet, als erster sogar in einer langen Reihen von Hütern, die ihm noch folgen sollten. Deren zwanzig sollten den Kelch von Sippe zu Sippe tragen, ein jeder von ihnen tausend Jahre lang. Und dann - Landrus Weigerung jedoch, das Amt des Hüters der Bestimmung gemäß zu übergeben, hatte allem einen anderen Verlauf gegeben .
    Anum hatte Lilith von der Zeit berichtet, da er und seine neunzehn Geschwister über einen Teil der Welt geherrscht hatten und von den Menschen die Hohen genannt worden waren. So verklärt hatte er von dieser Epoche gesprochen, daß es ganz so schien, als wünsche er sie sich zurück. Und zugleich war da etwas in seinem Ton gewesen, das Lilith fast davon überzeugte, sein Wunsch könnte Wirklichkeit werden .
    Wie noch jedes Mal an diesem Punkt ihrer Erinnerungen stockte Lilith an dieser Stelle.
    Mußte sie sich mit diesem Wissen über Anum nicht gegen ihn stellen? Müßte sie ihn nicht hassen und bekämpfen wie Landru? Schließlich war Anum nicht allein von Landrus Art - sondern auch und vor allem vom gleichen Blute!
    Aber - und auch dies war so jedes Mal - es genügte seine bloße Nähe, um alle Gedanken an Auflehnung zu ersticken. Wie könnte sie ihm je, ganz gleich in welcher Hinsicht, widerstehen? Ihm, diesem - Lilith stöhnte auf, als er mit Macht in sie drang. Sein Griff um
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