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Satans Eulen

Satans Eulen

Titel: Satans Eulen
Autoren: Jason Dark
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auch.« Ich unterbrach die Verbindung. Jetzt brauchte ich nur noch die Zimmernummer dieser Martina Carlsson. Innerhalb von fünf Sekunden hatte ich sie. Damit erschöpften sich auch meine Aktivitäten, denn nun griffen die anderen ein.
    »Da, seht doch!« schrie der Steuermann und deutete durch die Scheibe nach draußen.
    Wir schauten in die Richtung, unsere Augen wurden groß, denn es war ein Bild des Schreckens…
    ***
    Es war ein wildes, grausames und dennoch faszinierendes Bild, das die Eulen unseren Augen boten. Sie flogen in einer breiten Reihe durch die Schwärze der Nacht, und ihre hellen Totenschädel schimmerten wie Kreise aus Elfenbein.
    Waren es zehn, fünfzehn oder noch mehr? Ich gab es auf, sie zu zählen, doch ich wußte, daß ich mir jetzt etwas einfallen lassen mußte, wollten wir diesen Geschöpfen entkommen. Sie hatten sich das Schiff als Angriffspunkt ausgesucht und würden seine Besatzung und die Passagiere zu ihren Dienern machen.
    Die bleichen Schädel schienen in der Luft zu schweben, denn die Dunkelheit war so stark, daß wir die Schwingen der Tiere nicht ausmachen konnten.
    Die Männer auf der Brücke sagten nichts. Sie waren erstaunt und geschockt zugleich, aber ein jeder wußte um die Gefahr, die sich in Form dieser gefährlichen Eulen näherte.
    Der Erste Offizier sprach mich an. »Jetzt können wir einpacken, nicht wahr?«
    »Noch nicht.«
    »Sie haben Mut.«
    »Den brauche ich auch. Und vor allen Dingen meinen Optimismus. Hätte ich den nicht, läge ich bereits längst unter der Erde. Zudem wollen die etwas von uns.«
    »Ja, killen.«
    »Vielleicht.« Ich verzog das Gesicht. »Zuvor wollen sie aber was anderes.«
    »Etwa mit uns reden?«
    »So ungefähr.«
    Der Erste schaute mich an, als wäre ich total von der Rolle. Wahrscheinlich war er drauf und dran, seinen Arm zu heben und gegen die Stirn zu tippen, nur die gute Erziehung hielt ihn davon ab. Ich ging auch nicht auf seine Reaktionen ein, sondern machte ihm klar, daß ich die Brücke verlassen wollte.
    »Sie rennen in Ihr Unglück, Mister!«
    »Lassen Sie das mal meine Sorge sein. Sehen Sie nur zu, daß keine Eule unter Deck gelangen kann.«
    »Wenn Sie meinen, dann gehen Sie doch in den Tod.« Er öffnete mir sogar persönlich die Tür.
    Ich verließ die Brücke. Die Blicke der Offiziere folgten mir. In manchen Augen stand Mitleid zu lesen, in anderen wiederum völliges Unverständnis. Nein, das was ich da vorhatte, konnten sie nicht begreifen. Das ging in ihren Kopf nicht hinein.
    Sie brauchten es auch nicht, die Eulen waren allein meine Sache, denn ich besaß Mittel, um sie zu bekämpfen.
    Zum Glück reagierten sie auf das Kreuz. Ich hatte es mir offen vor die Brust gehängt, die Eulen sollten merken, mit wem sie es zu tun bekamen.
    In der Luft hörte ich das Schlagen ihrer Flügel. Fahl schimmerten die Schädel in der Dunkelheit, und die ersten Eulen hielten das Schiff bereits besetzt.
    Auf der Reling hatten sie ihren Platz gefunden. Nebeneinander hockten sie dort, hatten die häßlichen Totenschädel gedreht und schauten in meine Richtung, denn ich stand noch auf der Brücke, hoch über ihnen und schaute auf sie hinab.
    Von Strigus hatte ich gehört. Er war der Herr dieser Eulen, der Anführer. Hatte er ebenfalls den Weg zum Schiff gefunden? Die Anzeichen deuteten darauf hin, denn die seltsamen Tiere verhielten sich friedlich, wie jemand, der auf einen anderen wartet.
    Ich hatte auch Zeit.
    Mein Blick glitt nicht nur über das Deck, sondern auch über das Schiff hinweg. Wenn Strigus kam, dann irgendwo aus dem Dunkel der Nacht.
    »Mr. Sinclair!« zischte hinter mir eine Stimme. »Kommen Sie, Mr. Sinclair…«
    »Bleiben Sie auf der Brücke, Mr. Didea!«
    »Wir haben eine Maschinenpistole. Die Eulen sitzen auf der Reling. Wir könnten einen Teil von ihnen mit einer Salve von der Stange holen. Wäre das nicht eine Möglichkeit?«
    »Sie schaffen die Eulen nicht mit normalen Kugeln. Wie oft soll ich Ihnen das noch sagen?«
    »Aber bei einer MPi…«
    »Auch nicht. Und jetzt gehen Sie wieder auf die Brücke, Mr. Didea. Überlassen Sie alles weitere mir.« Ich hatte zuletzt scharf gesprochen und hoffte, daß ich richtig verstanden worden war.
    Der Offizier zog sich zurück.
    Während unseres Gesprächs hatte ich nicht mehr so konzentriert auf die Umgebung achten können und einiges verpaßt. Vor allen Dingen den Auftritt von Strigus, dem Eulenherrscher.
    Wie er an Deck gekommen war, wußte ich nicht, auf jeden Fall stand er unter
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