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Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon

Titel: Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon
Autoren: Rachel Hawthorne
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meinen Armen. »Lindsey, nimmst du mich als deinen Gefährten an?«
    Ich blickte in seine wunderschönen braunen Augen, sah das Blut aus seiner Schulter strömen, wo Connor ihn gebissen hatte. Ich nickte. »Ja, Rafe. Ich liebe dich.«
    Er zog mich fest in seine Arme und küsste mich. Ich konzentrierte mich auf die Kraft seiner Arme, die Leidenschaft seines Kusses. Das war es, was ich brauchte, um mich abzulenken. Der Schmerz ging zurück, wie eine Woge, die den Strand überspült hatte. Er war so gewaltig gewesen, so überwältigend, aber jetzt ebbte er ab und alles, was sich um mich herum befand, war Rafe - Rafe und was auch immer er für mich fühlen mochte.
    Er hatte um mich gekämpft - etwas, das bei unseren Vorfahren üblich gewesen war. Soweit ich wusste, war es schon seit Ewigkeiten nicht mehr vorgekommen. Es überwältigte mich, dass Rafe ein solches Risiko für mich eingegangen war, dass Connor sich der Herausforderung zum Kampf gestellt hatte - und dann fortgegangen war. Mir blieb jedoch nicht viel Zeit über das Geschehene und dessen Bedeutung nachzudenken.
    Ich konnte an nichts anderes denken als an Rafe und all die sonderbaren Gefühle, die mich durchströmten, als würde mein Blut mit einem Mal aus glitzernden Sternen bestehen. Rafe vertiefte den Kuss. Mein ganzer Körper begann zu kribbeln, und ich spürte eine Art lustvollen Schmerz, dann war es, als würde in meinem Inneren ein Feuerwerk explodieren …

    Rafe hatte aufgehört mich zu küssen, sondern rieb seine kalte Nase an meiner. Er war ein Wolf.
    Genau wie ich.
    Ich blickte an mir herunter. Ich sah genauso aus, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Mein Fell war schneeweiß, wie das eines Polarwolfs.
    Wie schön du bist.
    Die Worte schossen in meinen Kopf, und mir wurde klar, dass es nicht meine Gedanken waren. Es waren Rafes Gedanken.
    Ich kann hören, was du denkst.
    Wenn Wölfe grinsen konnten, grinste er jetzt.
    Vergib mir, dass ich Connor herausgefordert habe, aber ich konnte dich nicht so einfach aufgeben, nicht ohne um dich zu kämpfen.
    Du hättest sterben können.
    Normalerweise denke ich nicht so kitschige Sachen, aber wenn ich nicht dein Gefährte sein konnte, war es mir egal, was aus mir wurde.
    Tu das nie wieder.
    Versprochen.
    Ich schaute mich um. Wo ist Connor? Er wird immer mein Freund bleiben. Ich sollte zu ihm gehen.
    Glaub mir. Er möchte fürs Erste allein sein. Du kannst ihn später suchen. Er schnüffelte an meinem Hals. Ich will dir zeigen, wie die Welt durch die Augen eines Wolfs aussieht.
    Er trabte davon, und ich eilte ihm nach. Es war seltsam, keine Zweifel mehr im Herzen zu spüren. Mit einem Mal schien es, dass ich die Wünsche meines eigenen Herzens nicht erkannt hatte.

    Rafe war der Richtige. Der Junge, den ich von ganzem Herzen liebte, der Junge, mit dem ich alle Herausforderungen meines Lebens durchstehen wollte. Das war mir jetzt klar, und ich fühlte es genauso, wie ich mein eigenes Herz fühlte, das Blut durch die Adern meines Wolfskörpers pumpte.
    Wir erklommen ein höher gelegenes Plateau, von dem wir eine wunderbare Aussicht auf den Nationalforst und den weiten Nachthimmel hatten. In meiner Wolfsgestalt spürte ich eine stärkere Verbundenheit mit allem, als wäre ich mehr im Einklang mit der Natur.
    Ein Teil von mir war traurig, dass Connor nicht hier bei mir war. Er war in so vielen wichtigen Augenblicken an meiner Seite gewesen - aber jetzt war mir klar, dass es mir nie vorherbestimmt war, diesen Moment mit Connor zu teilen. Es war Rafes Moment. Es war immer seiner gewesen.
    Ich blickte zu Rafe hinüber. Ich liebe dich.
    In der Stille der Nacht vernahm ich seine Antwort.
    Ich liebe dich auch.

19

    I ch kann nicht erklären, wie es ist, eine andere Gestalt anzunehmen. Auf der einen Seite ist alles ganz anders: die Art, wie ich mich bewege, wie ich denke und wie ich die Welt wahrnehme. Auf der anderen Seite ist nichts von dem sonderbar. Ich bin immer noch ich.
    Nach ein paar Stunden, die so schnell verflogen waren, dass sie mir wie Minuten erschienen, kehrten Rafe und ich zur Lichtung zurück. Ich schloss die Augen und dachte daran, wie ich immer ausgesehen hatte - obwohl ich nie wieder das Mädchen sein würde, das ich vor dem Wunder der Transformation gewesen war. Dennoch sah ich mich als dieses Mädchen. Ich spürte ein Kribbeln wie von einem kleinen Stromstoß durch meinen Körper laufen - und als ich die Augen öffnete, hatte ich wieder meine menschliche Gestalt. Ich hob den Umhang auf, den ich
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