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Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon

Titel: Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon
Autoren: Rachel Hawthorne
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Connor, meinen Gefährten. Mein Schicksal. Waren wir nicht schon seit Ewigkeiten zusammen?
    Er unterbrach seine Tätigkeit und schaute zu mir auf. »Ich mag es, dass alles lebendiger wirkt. Geräusche sind deutlicher, Farben strahlender. Ich höre meinen eigenen Herzschlag. Es ist wahrscheinlich wie eine Art Trip - nicht, dass ich je was eingeworfen hätte.«
    »Hast du nie irgendwelche Drogen genommen?«
    »Nein. Warum sollte ich? Unsereiner hat das nicht nötig,
wo wir doch die Gestalt wechseln können. Das ist ein einzigartiger Rausch.«
    »Hast du je vergessen, wer du bist?«
    »Nein. Deine Gedanken bleiben menschlich; sie haben nur eine etwas wildere Note. Wenn ich als Mensch angegriffen werde, möchte ich den Kerl verprügeln. Als Wolf würde ich ihn wahrscheinlich am liebsten töten. Es geht ums Überleben, wenn wir unsere tierische Gestalt annehmen.«
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust und fühlte eine gewisse Unsicherheit bei der Vorstellung, neben Connor zu schlafen, was töricht war, denn ich hatte schon mehrmals in seinen Armen geschlafen. »Mit meinen Eltern habe ich nie über so etwas gesprochen.«
    »Ich auch nicht.« Er klopfte auf die Decken. »Komm. Du siehst aus, als würdest du gleich umfallen.«
    Ich streckte mich auf dem Lager aus, und er überließ mir seine Schulter als Kopfkissen.
    »Ich würde am liebsten aus meiner Haut kriechen«, sagte ich.
    »Dein Körper bereitet sich nur auf die Transformation vor.«
    »Fühlt sich die Haut immer so empfindlich an?«
    »Ja, aber man gewöhnt sich dran.«
    Ich konnte es mir nicht vorstellen, aber ich vertraute Connor.
    »Weckst du mich bei Sonnenuntergang?«, fragte ich. »Ich brauche etwas Zeit zum Vorbereiten.«
    »Ja.«
    Meine Lider wurden schwer, und meine Muskeln entspannten
sich, bis ich jenen schlaffen Zustand kurz vor dem Einschlafen erreichte. Benommen fragte ich: »Muss ich Angst haben, Connor?«
    Er zog mich ein wenig fester an sich. »Nein, Lindsey.«
    Ich schlief ein und träumte, dass ich als wunderschöne Wölfin erwachen würde.
     
    Connor hielt sein Versprechen und weckte mich, kurz nachdem die Sonne untergegangen war. Wenn sie das nächste Mal aufging, würde ich eine andere sein. Vorfreude ließ mein Herz schneller schlagen, während ich eine der einfachen Vorratsmahlzeiten aß, die wahrscheinlich auch auf Raumfähren verzehrt wurden.
    Connor hatte eine Taschenlampe zwischen uns platziert, deren Licht nach oben schien, und ein dünnes blaues Tuch darüber gebreitet. Ich wusste nicht, woher er das Tuch hatte, aber es dämpfte das Licht und verlieh der Atmosphäre einen romantischen Schimmer.
    »Blau ist doch deine Lieblingsfarbe«, sagte er.
    Es stimmte. Er wusste einfach alles über mich.
    »Vielleicht gehen wir am Wochenende in ein schickes Restaurant und feiern endlich deinen Geburtstag«, sagte er.
    Ich dachte daran, dass Rafe mich zum Essen eingeladen hatte, verdrängte die Erinnerung jedoch, so schnell ich konnte.
    »Weißt du noch, als unsere Mütter uns zu diesem Benimm-Kurs geschickt haben?«
    Er grinste. »Oh, ja.«
    Ich war damals zwölf und er vierzehn. Wir sollten lernen,
welche Gabeln man bei einem feinen Essen benutzen musste.
    »Du hast ständig gerülpst«, erinnerte ich ihn.
    »He! Wer hat denn vorgeschlagen Somewhere Over the Rainbow zu rülpsen?«
    Ich lachte und dachte daran, welchen Ärger wir bekommen hatten, weil wir den Kurs nicht ernst nahmen.
    »Warum braucht man für ein feines Essen so viele unterschiedliche Besteckteile?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung. Im College ernähre ich mich hauptsächlich von Pizza, die kann man zur Not mit den Fingern essen.«
    »Ich vermisse dich, wenn du im College bist«, sagte ich.
    »Ich vermisse dich auch. Aber es ist ja nur noch ein Jahr.«
    »Vielleicht kann ich den Highschool-Abschluss schon im Dezember machen.«
    »Wirklich? Das wäre schön.«
    Ich nickte. »Ja, das wäre es.« Ich redete vor mich hin, um meinen Magen zu beruhigen.
    Connor suchte unseren Müll zusammen. »Ich gehe nach draußen. Komm einfach nach, wenn du so weit bist.«
    Nachdem er mit seiner schwarzen Robe verschwunden war, blieb ich mit gekreuzten Beinen sitzen und machte ein paar Atemübungen. Dann dehnte ich Muskeln und Gelenke und stand auf.
    Ich kämpfte dagegen an, an Rafe zu denken und mich zu fragen, was er heute Nacht wohl tun würde.
    Connor war mein Schicksal.
    Ich löste meine Zöpfe und bürstete mein Haar, bis es
weißlich schimmerte, wie steif geschlagenes Eiweiß. Ich ließ es
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