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Sanfte Selbstbehauptung

Titel: Sanfte Selbstbehauptung
Autoren: Barbara Berckhan
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wirkt Ihr Lächeln selbstsicher und würdevoll. Es gibt aber auch Situationen, in denen es besser ist, ein strenges Gesicht zu machen.
     
    Ihr Lächeln wirkt immer souverän,
wenn Sie es mit Ihrer Muthaltung
kombinieren.
     
    Stoppen Sie Ihre Freundlichkeit und Ihr Lächeln, wenn jemand in Ihrer Gegenwart etwas tut oder sagt, was Sie verletzt oder beleidigt. Denn wenn Sie weiter lächeln, während Sie schlecht behandelt werden, ist das so, als würden Sie sagen: Mit dieser schlechten Behandlung bin ich einverstanden. Damit untergraben Sie Ihre persönliche Autorität. Es ist immer hilfreich, wenn Sie in Ihrer Muthaltung einerseits freundlich sind, aber notfalls auch sehr streng sein können.
     
    »Wenn ich etwas erzähle, mache ich immer viele Gesten. Ich rede quasi mit Armen und Beinen. Ist es falsch, so viele Gesten zu machen?«
    Es kommt darauf an, ob es nervöse Gesten sind oder ob Sie einfach nur temperamentvoll sind. In den Nervositätsgesten entlädt sich eine überschüssige Energie, die durch die Aufregung entstanden ist. Solche nervösen Gesten wirken wie ein Herumfuchteln und das hat mit den gesprochenen Worten nichts zu tun. Ihr Gegenüber merkt, dass Sie unsicher sind.
     
    Achten Sie darauf, dass Ihre Gesten
Ihre Worte unterstreichen.
     
    Wenn aber die Gesten, die Sie machen, Ihre Worte unterstreichen, ist es kein Problem. Das erleichtert sogar das Zuhören, weil Sie Ihrem Gegenüber nicht nur etwas für die Ohren anbieten, sondern auch etwas fürs Auge. Bei sehr ruhigen und distanzierten Gesprächspartnern kann es allerdings besser sein, nicht allzu viele leidenschaftliche Gesten zu machen, denn das wirkt auf zurückhaltende Menschen leicht irritierend.
     
    »Ich habe in meinem Bekanntenkreis ein paar Leute, die gern viel reden. Und wenn die so richtig loslegen, komme ich überhaupt nicht mehr zu Wort. Wie kann ich verhindern, dass mich andere Leute ununterbrochen vollquatschen?«
    Wenn der andere mit seinen Erzählungen kein Ende findet, braucht er ein Stoppsignal von Ihnen. Dabei müssen Sie nicht drastisch werden. Bereits kleine, sanfte Veränderungen in Ihrer Körpersprache können einen Dauerredner bremsen. Ich empfehle Ihnen dabei stufenweise vorzugehen. Bei jeder Stufe stellen Sie Ihr Zuhörverhalten immer mehr ab. Anders gesagt: Sie wenden sich mit Ihrer Körpersprache immer mehr von Ihrem Gesprächspartner ab. Dabei gilt die Regel: Fangen Sie immer mit der ersten und mildesten Stufe an. Und wenn der andere dann nicht aufhört zu sprechen, kommt die nächste Stufe dran. Hört er aber auf, ergreifen Sie sofort das Wort.
    1. Stufe:
    • Gehen Sie in Ihre königliche Muthaltung,
    • stellen Sie Ihren Gesichtsausdruck von freundlichinteressiert auf neutral um,
    • lächeln Sie nicht mehr und hören Sie auf zu nicken,
    • beenden Sie den Blickkontakt zu Ihrem Gegenüber und schauen Sie woanders hin.
    2. Stufe:
    • Rücken Sie weg, vergrößern Sie den Abstand zu Ihrem Gegenüber,
    • beschäftigen Sie sich mit etwas anderem, schauen Sie auf die Uhr, suchen Sie nach einem Pfefferminzbonbon, tragen Sie etwas in Ihren Terminkalender ein oder sortieren Sie den Inhalt Ihrer Jackentaschen.
    3. Stufe
    • Stoppen Sie den Redefluss Ihres Gegenübers mit Worten. Das können Sie freundlich und sanft machen. Warten Sie, bis Ihr Gegenüber Luft holt, dann sagen Sie zum Beispiel: »Entschuldigung, aber ich kann Ihnen/dir im Moment nicht mehr zuhören.« Oder sagen Sie kurz und bündig: »Interessant. Aber jetzt habe ich keine Zeit mehr« oder »So! Bevor ich es vergesse, will ich auch noch etwas loswerden und zwar...« (und dann reden Sie weiter).
    4. Stufe oder wie Sie eine Dauerrede vorbeugend verhindern
    • Bei einem erneuten Treffen setzen Sie Ihrem Gegenüber bestimmt, aber freundlich eine Grenze. Etwa so: »Ich weiß, du hast viel zu erzählen. Aber ich habe auch noch etwas Wichtiges zu sagen. Damit ich das nicht vergesse, möchte ich es gleich zu Anfang loswerden. Und zwar...« (jetzt erzählen Sie weiter).

So schützen Sie sich vor den Launen anderer Menschen
    Ich habe in den Selbstbehauptungstrainings oft mit Leuten gearbeitet, die sehr empfindsam waren. Viele von ihnen konnten sich im Alltag nur sehr schwer von den Gefühlen und Launen ihrer Mitmenschen abgrenzen. Fing der Gesprächspartner an zu jammern, bekamen diese empfindsamen Menschen oft auch schlechte Laune. Oder sie wurden ganz hektisch, wenn der andere aufgeregt nach etwas suchte. Es sah so aus, als fehlte diesen Menschen
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