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Sanfte Selbstbehauptung

Titel: Sanfte Selbstbehauptung
Autoren: Barbara Berckhan
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Automatismus eingebaut, der sofort überprüft, ob unser Gegenüber mächtig und bedrohlich oder eher harmlos ist. Dieses automatische Einschätzen des anderen war früher, in den Anfängen der Menschheit, wichtig, um Freund und Feind blitzschnell zu unterscheiden. Und das Ganze funktioniert immer noch. Dabei scannen wir beim anderen weitaus mehr als nur seine Gefährlichkeit. Wir merken auch, ob jemand angespannt, nervös oder unsicher ist. Und ob unser Gegenüber sich für uns interessiert, ob er freundlich ist oder nur so tut, als wäre er freundlich.
    Dieser Vorgang läuft unbemerkt ab und hat oft auch keine weiteren Auswirkungen. Es ist für uns nicht weiter von Bedeutung, ob der Typ in der U-Bahn neben uns nervös oder desinteressiert auf uns wirkt. Solange er nicht die Zähne fletscht und uns anknurrt, ist es uns egal, was er ausstrahlt.
    Anders sieht die Sache aus, wenn wir mit unseren Mitmenschen mehr zu tun haben. Zum Beispiel bei einem Bewerbungsgespräch oder wenn wir einen Kollegen um etwas bitten. In solchen Situationen spielt die Körpersprache eine wichtige Rolle.

Was wir ohne Worte sagen
    Achten Sie in wichtigen Gesprächen
auf Ihre Körpersprache.
     
    Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie sprechen mit Ihrem Chef und wollen ihn davon überzeugen, dass Sie die Idealbesetzung für die neue Stelle als Bereichsleiter/in sind. Ihr Chef fragt Sie skeptisch, ob Sie sich so eine Führungsposition auch zutrauen. Sie antworten mit einem überzeugenden »Na klar!« und dann erzählen Sie von Ihren Erfahrungen und Qualifikationen. Aber weil Ihnen Ihre Körpersprache nicht bewusst ist, merken Sie nicht, wie Sie auf dem Stuhl leicht zusammensacken und dabei nervös an Ihrem Fingerring drehen. Und während Sie sprechen, schauen Sie fast nur auf den Teppichboden. Aber Ihr Chef nimmt das alles wahr. Er hört Ihre Worte und sieht zugleich auch die Signale, die Ihr Körper ausstrahlt. Beides zusammen ergibt den Eindruck, den er von Ihnen hat. Und egal wie überzeugend Ihre Worte auch waren, auf Ihren Vorgesetzten haben Sie einen unsicheren Eindruck gemacht. Ihr Chef wird skeptisch sein, ob Sie wirklich für diese Leitungsposition geeignet sind. Wahrscheinlich kassieren Sie ein Nein.
     
    Ihre Körpersprache zeigt ständig,
wie selbstsicher Sie sind.
     
    Das kann Ihnen nicht nur in einem Bewerbungsgespräch passieren, sondern überall da, wo Sie sich durchsetzen wollen. Gerade wenn wir ein wenig aufgeregt sind, entschlüpfen unserer Körpersprache schnell ein paar Signale der Unsicherheit. Und da wir die meiste Zeit überhaupt nicht bewusst auf unsere Körpersprache achten, bemerken wir diese Unsicherheitssignale in der Regel nicht. Unser Gegenüber aber sieht unsere Körpersprache und reagiert darauf.

    Die unsichere Haltung
im Sitzen
     
     
    Wenn es darum geht, sich durchzusetzen, ist eine selbstsichere Körpersprache weit mehr als die halbe Miete. Selbst wenn Ihnen beim Sprechen mal ein Wort nicht einfällt oder Sie den Faden verlieren, ist das nicht weiter schlimm, solange Sie dabei eine souveräne und sichere Ausstrahlung haben. Denn Ihre selbstsichere Ausstrahlung sorgt dafür, dass Ihr Gegenüber einen solchen Patzer überhört. Wenn Sie aber dasitzen wie ein Schluck Wasser in der Kurve und ständig an Ihrer Jacke herumzupfen, kommt selbst eine perfekte Rede beim anderen kaum an. Denn instinktiv glauben wir der Körpersprache mehr als den gesprochenen Worten.
     
    Ob Sie glaubwürdig und überzeugend
wirken, hängt größtenteils von Ihrer
Körpersprache ab.
     
    Ich habe eine Selbstbehauptungsstrategie entwickelt, die Ihnen hilft, Ihre Körpersprache bewusst einzustellen: die königliche Muthaltung.
     
    Mit der Strategie der königlichen Muthaltung können Sie...
    ... Ihre Ausstrahlung so verändern, dass Sie selbstsicher wirken, auch wenn Sie sich innerlich eher unsicher fühlen
    ... dafür sorgen, dass man Sie ernst nimmt und Ihnen zuhört
    ... Ihre persönliche Autorität und Ihre Glaubwürdigkeit erhöhen
    ... ruhiger und überzeugender mit anderen Menschen reden
    ... Ihr Selbstvertrauen stärken und zugleich Ihre Nervosität abbauen
    ... in Gesprächen besser nachdenken und überlegter antworten.
     
    Die königliche Muthaltung ist eine Selbstbehauptungsstrategie, die einen doppelten Nutzen hat, weil sie in zwei Richtungen wirkt. Einerseits sorgt sie dafür, dass Sie nach außen hin einen souveränen Eindruck auf Ihren Gesprächspartner machen. Andererseits wirkt diese Strategie auch nach
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