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Sandrine

Sandrine

Titel: Sandrine
Autoren: Iris Berg
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Mann, der betont unbeteiligt tat und seinen gespielt geschäftlich motivierten neutralen Charm versprühte. So kannte ich es an ihm, wenn eine Geschäftsbeziehung besonders wichtig für ihn war. Daß er dabei gleichzeitig auf die Ehefrau des Mannes scharf war, mit dem er lukrative Geschäfte abwickeln wollte, kam natürlich noch äußerst erschwerend hinzu. Ich mußte schon ziemlich geschickt sein, um aus dieser verfahrenen Situation das beste nicht nur für mich, sondern auch für das Geschäft meines Mannes herauszuholen.
    Ich dachte an den Luxus, in dem ich selber zu leben gewöhnt bin, und daran, daß ich alles dies eigentlich der Geschäftstüchtigkeit meines Mannes verdankte. Wenn ich konnte, trug ich natürlich gern zu seinem Erfolg mit bei.
    Ich strahlte in Erwartung dessen, was mich an Süßem erwarten würde, und war auf einmal ganz zuversichtlich, daß es mir auch gelingen könnte. Auch wenn die beiden ganz und gar nicht so wirken. Schau sie dir noch einmal ganz genau an, Iris, damit du begreifst, wie ich mich damals gefühlt habe, in den Minuten voller Skepsis, ehe mich diese neue Zuversicht durchströmte, die beinahe wie eine totale Erotisierung ist...
    Copyright 2001 by readersplanet

5
    Der Diener hatte das Abendessen vorbereitet. Ich interessierte mich überhaupt nicht dafür.
    Ich kann mich auch nur erinnern, daß es außerordentlich köstlich gewesen war. Ich schaute immer nur von einem zum anderen, malte mir alles Mögliche aus, um endlich eine Lösung zu finden, wie ich unser kleines Problem am besten angehen könnte, und erinnere mich auch nicht mehr daran, über was überhaupt gesprochen wurde. Die beiden taten überaus freundlich, und mit meinen zum Teil wahrscheinlich recht lüsternen Blicken wußten sie offensichtlich überhaupt nichts anzufangen. Sie dachten wohl, es sei eben meine Art, und sie bemühten mich, mich so zu akzeptieren, wie ich nun einmal war.
    Doch halt, an ein Thema erinnere ich mich jetzt doch. Kein Wunder, denn ich nahm genau dieses Thema zum Anlaß, endlich zur Tat zu schreiten: Der Hausherr erzählte in irgendeinem unverfänglichen Zusammenhang, daß er sich sehr für Fitneß interessierte. Er hatte zwar keine ausgeprägte Muskulatur, aber es lag anscheinend daran, daß er zu wenig Zeit für sein Hobby aufbrachte. Ehrgeiz hätte er ansonsten wohl gehabt, stärkere Muskeln aufzubauen. Es war halt doch mit einem erheblichen Aufwand verbunden, wenn man sich darauf konzentrieren wollte. Als erfolgreicher Geschäftsmann allerdings, der er offensichtlich war...
    Ich war jedenfalls sofort Feuer und Flamme und fragte ihn: "Ach? Und wo trainieren Sie da?
    In einem Fitneß-Studio oder so? Ich habe auch jahrelang Fitneß gemacht, nur seit ich hier bin... Ich habe noch keine rechte Gelegenheit gefunden - und vor allem kein Studio."
    "Und Ihr Mann?" fragte die Hausherrin und betrachtete meinen Mann genauer. Sie tat es völlig neutral, ehrlich. Es war nicht das geringste erotische Interesse in ihrem Blick. Einfach nur Neugierde.
    Und mein Mann ist ja auch prächtig gewachsen. Du hast ihn ja schon gesehen, Iris.
    Sozusagen ein Bild von einem Mann, obwohl er nicht stärker trainiert als der Hausherr. Es ist ja auch eine Frage der Veranlagung, möchte ich mal sagen.
    "Ich trainiere daheim, so gut es eben geht. Meistens bleibt mir ja nicht die Zeit, ein Fitneß-Studio aufzusuchen. Aber ich habe mir vorgenommen, es ernsthaft in Erwägung zu ziehen, im hiesigen Studio Mitglied zu werden. Bisher tat ich es nicht, weil ich ja im gewissen Sinne noch ziemlich neu hier bin und einiges zu erledigen hatte, was mich leider vom gewohnten und geliebten Training abhielt."
    "So ging es mir anfangs auch, aber dann habe ich mich so daran gewöhnt, daheim mein Training zu machen, daß es dabei blieb. Doch Sie haben recht, ich könnte durchaus in Erwägung ziehen, zusätzlich Mitglied im hiesigen Studio zu werden. Zumal ich in der Anlage, zu der dieses Studio gehört, ab und zu Tennis spiele - sowieso. Man könnte das eine mit dem anderen verbinden."
    "Eine hervorragende Idee!" rief mein Mann begeistert. "Vielleicht tun wir es sogar gemeinsam
    - so es unsere eng bemessene Zeit zuläßt?"
    "Warum nicht?" gab der Hausherr lächelnd zurück.
    Zeit für mich, einzuhaken: "Sie trainieren tatsächlich daheim?" Ich schaute mich wie suchend um. "Und wo? Im Keller?"
    "Naja", tat er ein wenig verlegen. "Keller ist untertrieben, denn wir haben unten ein Hallenbad und natürlich auch einen Fitneßbereich mit Maschinen
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