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Sandkasten-Groupie

Sandkasten-Groupie

Titel: Sandkasten-Groupie
Autoren: Kathrin Lichters
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Ihnen ein paar Minuten mehr, damit ich Ihnen diese wichtige Frage beantworten kann… Haben Sie jemals einer Meute wilder Kerle gegenübergestanden, die völlig betrunken ist und sich mit Stühlen und Stehtischen bewirft? Sie brauchen wirklich ein gewisses Maß an Mut und noch mehr Verantwortungsgefühl, um sich da als Frau einzumischen. Das soll nicht heißen, dass ich einer Frau das nicht zutraue, im Gegenteil. Ich habe einige mutige Frauen in meinem Leben, die mich tagtäglich vom Gegenteil überzeugen. Frauen sind nicht nur mutiger als wir Männer, sie sind auch selbstloser…  
    Ich: Nun, ich verstehe was sie meinen… aber wo sie es schon selbst ansprechen und ich wage zu sagen, dass diese Frage unsere Leserinnen am meisten interessiert, wie dürfen wir uns diese mutigen Frauen in ihrem Leben vorstellen?  
    Nic: Sie sind wahrhaftig an dieser Frage interessiert, das habe ich in der Vergangenheit auch schon herausgefunden… Meine Mutter ist eine wundervolle Frau, ebenso meine Schwestern. Sie sind taff und auf eine nerv tötende Art und Weise ziemlich verbissen. (lacht) Aber ich bin sehr dankbar für ihren Rückhalt und ihre Unterstützung. Ohne sie wäre ich sicher nicht der geworden, der ich heute bin.  
    Ich: Ich denke, die Art Frau hatte ich eigentlich nicht gemeint. Es spekulieren viele Leute um ihr Liebesleben und bislang hat man noch kein offizielles Statement von Ihnen dazu bekommen. Gibt es denn eine Frau in ihrem Leben, Nic?  
    Nic: Wenn ich bislang dieser Frage ausgewichen bin, wieso glauben sie, dass ich es diesmal nicht tue?  
    Ich: Weil sie meinem Charme nicht widerstehen können und ich sie nett gefragt habe? Es gibt einige Gerüchte, dass sie das It-Girl Melanie Green daten? Stimmt das?  
    Nic: Wollen sie nun wissen, ob es eine Frau in meinem Leben gibt, oder ob diese Frau Melanie Green sein könnte?  
    Ich: Vielleicht gibt es auf beide Fragen dieselbe Antwort?  
    Nic: Nein, gibt es definitiv nicht! Aber eins darf ich Ihnen sagen, Melanie und ich daten uns nicht.  
    Ich: Zugegeben, das war ein geschickter Schachzug. Aber wenden wir uns ihrer Karriere zu. Sie haben Gold und Platin bekommen für ihr erstes Album mit den Swores. Wie geht es nun weiter?  
    Nic: Wir werden in den nächsten drei Monaten eine kleine Clubtour in Amerika machen…danach geht es zurück ins Studio, wo wir unser nächstes Album aufnehmen. Wir haben schon einige Songs geschrieben und Melodien komponiert. Soviel durfte ich verraten. Mal sehen, was sich was dabei finden wird…
     
    Seufzend schlug sie die Zeitung zu und schloss gequält die Augen. Drei lange Monate! Es war doch verrückt, dass er ihr in jedem Interview ein Zeichen hinterließ. Nic wollte nicht, dass seine Familie und Freunde dieser Zeitungen lasen und die Berichte verfolgte. Doch sie konnte nicht widerstehen und sie glaubte, dass er es wusste. Warum sonst warf er ihr stets die Brotkrumen zu, als wollte er sie tadeln und mit erhobenem Finger verspotten. „Patrick Dempsey…Pfft!“, murmelte sie leise und blickte über den Campus.  
    „ Honey, du hast es versprochen!“, hatte er einmal vorwurfsvoll gesagt, als sie ihn nach einem Interview gefragt hatte… Danach hatte sie nie wieder ein Wort darüber verloren. Sie konnte ihn gut verstehen. Er wollte, dass seine Lieben ihn so betrachteten wie immer. Er wollte nicht, dass ihr Urteil über ihn durch blöde Zeitungsartikel verfälscht wurde. Im Laufe der letzten vier Jahren hatte sich so viel für ihn verändert, sodass er sich wenigstens seiner Heimat und seiner Freunde sicher sein wollte. Doch das wurde auch zunehmend schwieriger für sie alle.  
    Seufzend erhob sie sich und schlenderte vom Uniparkgelände und warf die Zeitschrift in den nächsten Papierkorb. Es war jedes Mal dasselbe.  
    Als wäre man auf Diät und geht in einen Süßwarenladen. Man rang solange mit sich bis man eines der wahnsinnig leckeren Pralinenbouquets gekauft und in einem hinuntergeschlungen hatte. Danach fühlte man sich elend und versuchte alle Spuren zu beseitigen. Doch die Waage log niemals, ebenso wie die Traurigkeit, die die junge Frau jedes Mal übermannte, wenn sie sein Gesicht von den Hochglanzmagazinen betrachtete und seine Worte las…
     
     
     

Kapitel 1
     
    „ Emilia Sophie Kennedy!“ Der Name drang mit erstaunlicher Kraft über drei Etagen zu der jungen Frau durch und Mia seufzte entnervt auf. Dieser Ton machte deutlich, dass ihre Großmutter ihr leer geräumtes Zigarettenversteck entdeckt hatte. Sie
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