Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin
Autoren: Tom Cain
Vom Netzwerk:
Blick. » Ein Gl ü ckstreffer «, meinte er hustend und bespritzte das makellose wei ß e Leder am Steuerrad mit feinen roten Tr ö pfchen.
    » Um Himmels willen «, sagte Carver, » geben Sie auf. Sie k ö nnen nicht entkommen. Da wartet ein ziemlich gro ß er Zerst ö rer im Bristolkanal, und ein Typhoon-Geschwader obendrein. So oder so werden sie Sie von der Wasseroberfl ä che wegpusten.«
    » Nicht die Typhoons «, wandte Tyzack ein. » Geht technisch nicht. Sie k ö nnen Ziele am Boden nur angreifen, wenn sie vorgewarnt und daf ü r best ü ckt worden sind. Sie k ö nnen mich nicht kriegen.«
    » Dann eben der Zerst ö rer …«
    » Ja, m ö glich. Wahrscheinlich sogar.«
    » Dann geben Sie auf. Lassen Sie sich die Lunge flicken. Sie k ö nnen weiterleben.«
    Jetzt wurde Tyzacks L ä cheln ein bisschen melancholisch. »Nein, kann ich nicht. Egal, wo sie mich hinbringen. Visar wird mich erwischen. Im Knast bin ich ein toter Mann.«
    » Visar? « Carver konnte seine Ü berraschung nicht verbergen. » Mein Gott …«
    Tyzack brauchte ein paar Augenblicke, um die Verbindung herzustellen. » Der Anschlag auf seinen Bruder – das waren Sie? « Er brach in ein abgehacktes, blutspritzendes Gel ä chter aus. » Oh, das ist k ö stlich, wirklich! «
    » Um Himmels willen, Mann «, rief Carver beschw ö rend. »Reicht das noch nicht? «
    » Nein, keinesfalls «, entgegnete Tyzack ganz entschieden. »Sie haben recht, ich werde bald sterben. Und was mir das ann ä hernd ertr ä glich macht, ist die sichere Tatsache, dass Sie mit mir draufgehen.«
     
    Der Premierminister war an Entscheidungen beteiligt gewesen, die sein Land in den Krieg f ü hrten. Freudig hatte er K ü rzungen des Verteidigungsetats unterschrieben, deren Folgen f ü r den Ausr ü stungszustand eine gro ß e Anzahl unzureichend gesch ü tzter Milit ä rangeh ö riger zu einem sinnlosen, vermeidbaren Tod verurteilten. Doch nun, wo es darum ging, den Befehl zu einer einzelnen Kampfhandlung zu geben, verging ihm plötzlich der Appetit auf Entscheidungen.
    Einerseits wollte er nicht, dass der Attent ä ter den F ä ngen der Justiz entging. Andererseits f ü hrte er eine Partei, die instinktiv gegen die Todesstrafe war und die wenig Sympathie f ü r US-Pr ä sidenten ü brighatte, egal wie charismatisch sie waren. Au ß erdem regierte er ein Land der Europ ä ischen Union, und in der EU war die Todesstrafe verboten. Viele ihrer Nationen verboten sogar ihren Streitkr ä ften zu k ä mpfen.
    Es brauchte schlie ß lich einen Meinungsforscher, um den Premier aus seiner Not zu erl ö sen. Das britische Volk, so wurde ihm nahegelegt, werde einem Regierungschef, der einen Attent ä ter davonkommen lie ß , nicht gewogen sein. Au ß erdem bereite es einer breiten Mehrheit der Bev ö lkerung keine Kopfschmerzen, wenn so ein Verbrecher von der k ö niglichen Marine zerfetzt w ü rde. Dies sei immerhin ein Land, dessen auflagenst ä rkste Tageszeitung die Versenkung eines argentinischen Schlachtschiffes mit einer knappen Schlagzeile feierte: Erwischt!
    » Dann sollen sie ihn meinetwegen erwischen «, sagte der Premierminister m ü rrisch. » Aber erst wenn er auf dem offenen Wasser ist. Ich will nicht, dass ein Ausflugsdampfer voller Rentner oder Familien etwas abkriegt. Das w ä re nicht gut f ü r unsere Umfragewerte.«
    » Nein, nicht besonders «, pflichtete der Meinungsforscher bei.

94
    Das Motorboot sauste unter der Clifton Suspension Bridge durch und hielt auf Avonmouth zu, wo der Fluss nach gut neun Kilometern ins Meer floss. Da es mit H ö chstgeschwindigkeit fuhr, w ü rde es f ü r die Strecke keine vier Minuten brauchen. Weiter westlich war inzwischen der Lynx von der HMS Daring aufgestiegen und flog aufs offene Meer hinaus.
    » Was ist das f ü r ein Gef ü hl, dem Tod ins Auge zu blicken? «, fragte Tyzack.
    » Keine Ahnung «, antwortete Carver. » Ich habe nicht vor zu sterben.«
    Sein Ohrh ö rer erwachte wieder zum Leben. Die Worte waren kaum zu verstehen, da der Rumpf st ä ndig aufs Wasser klatschte und der Motor r ö hrte, doch das Wesentliche drang durch.
    » Carver, hier Manners. Wei ß nicht, ob Sie mich h ö ren k ö nnen. Falls Sie auf dem Boot sind, gehen Sie da runter. Der Premier hat den Befehl erteilt. Sobald es das offene Meer erreicht, wird die Navy es liquidieren … Viel Gl ü ck. Ende.«
    » Sie haben recht «, meinte Carver. » Die Navy macht es. Mensch, tun Sie einmal in Ihrem Leben etwas Vern ü nftiges und stoppen Sie das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher