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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin
Autoren: Tom Cain
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bald.
    Maddy dr ü ckte seinen Arm. Das Weitere verschoben sie auf sp ä ter, denn sie mussten sich mit fremden Leuten bekannt machen und ihnen ihr Beileid aussprechen. Carver kondolierte der Familie mit angemessenen Worten, aber er wusste, sie nahmen ihm ü bel, dass er am Leben war, w ä hrend sie ihren geliebten Thor nun beerdigen musste. Alle hatten von seiner aufopferungsvollen Heldentat erfahren. Niemand wusste, welcher Verrat vorausgegangen war.
    Es war Karin, die Carver inst ä ndig gebeten hatte, bei der Trauerfeier zu sprechen. Jetzt kam sie zu ihm und bekr ä ftigte ihren Wunsch: » Sag all die netten Dinge, die du auf unserer Hochzeit gesagt h ä ttest. Auch die Witze, selbst wenn sie grob sind. Lass ihn noch mal lebendig werden f ü r mich, nur f ü r ein paar Augenblicke … bitte.«
    Als er mit seiner Rede an der Reihe war, dr ü ckte Maddy ihm ermutigend die Hand. Er ging an Thors Sarg vorbei zu dem Pult und sprach ein stilles Sto ß gebet, dass er durch seine S ä tze kommen m ö ge, ohne zusammenzubrechen. Als er ü ber die Trauerg ä ste blickte, schwieg er kurz, um sich zu sammeln und Mut zu fassen, und in dem Moment sah er ganz hinten in der letzten Bank goldblonde Haare unter einem schwarzen Hut leuchten. Die Frau mit dem Hut musste seinen Blick gesp ü rt haben, denn sie hob den Kopf und sah ihn mit ihren klaren blauen Augen an. Sein Magen machte einen Satz. Carver sagte sich, dass das zu erwarten war. Aliks und Thor waren enge Freunde geworden. Nur darum war sie gekommen.
    Er schluckte m ü hsam, r ä usperte sich und dankte Gott, weil die Zuh ö rer sein Stocken sicher als verst ä ndliche Nervosit ä t deuteten. Ihre Erwartungen lasteten auf ihm. Irgendwie musste er die passenden Worte finden, um ihrer Trauer gerecht zu werden und um zugleich an die freudigen Momente zu erinnern, die sie mit dem Verstorbenen erlebt hatten. Er dachte an Karins Bitte: Lass ihn noch mal lebendig werden f ü r mich. Darauf legte er seine Notizen weg und verlie ß das Pult, um sich neben den Sarg zu stellen. Dort blickte er in die Gesichter auf den dicht besetzten Kirchenb ä nken und erz ä hlte von seinem Freund.

Nachbemerkung des Autors
    Dieses Buch ist ausdr ü cklich und unverkennbar ein Roman, seine Figuren sind ein Produkt meiner Fantasie. Dennoch enth ä lt es Elemente, die auf Tatsachen basieren. Ich habe mich zum Beispiel bem ü ht, die Schilderung des Sklavenhandels – die brutalen Methoden der H ä ndler, die Erfahrungen der Frauen, die Fakten und Zahlen und sogar den Preis, f ü r den eine Sexsklavin im Flughafencaf é gekauft werden kann – so genau wie m ö glich zu halten. Die Tatsachen an sich sind so absto ß end, dass sie keiner Ü bertreibung bed ü rfen.
    In der Vielfalt der Ver ö ffentlichungen zum Thema haben mir drei B ü cher einen ganz besonders guten Einblick in diese Welt verschafft: McMafia: Die grenzenlose Welt des organisierten Verbrechens von Misha Glenny; The Natashas: Inside the New Global Sex Trade von Victor Malarek und Selling Olga: Stories of Human Trafficking and Resistance von Louisa Waugh. Diese drei B ü cher seien allen ans Herz gelegt, die mehr erfahren wollen ü ber den Frauenhandel und ü ber die Verbrecher, die ihn betreiben. Der j ä hrliche Bericht des US-Au ß enministeriums ü ber Menschenhandel, der Trafficking in Persons Report, ist eine weitere unverzichtbare Quelle von Daten ü ber den weltweiten Sklavenhandel. Mein erfundenes House of Freedom schlie ß lich war inspiriert von einem Artikel in der New York Times ü ber die Arbeit von Sharla Musabih, der Gr ü nderin der City of Hope f ü r misshandelte Ehefrauen und verschleppte Frauen in Dubai. Ms Musabih widmet ihr Leben den echten Lara Dashians, die nicht nur in Dubai, sondern ü berall auf der Welt einer entsetzlichen Ausbeutung ausgesetzt sind – Gro ß britannien, das ü brige Europa und die USA eingeschlossen.
    Wer schon einmal Dubai, Oslo, London, Bristol oder auch Cascade in Idaho besucht hat, wird die Orte in meinen Beschreibungen hoffentlich wiedererkennen. Allerdings wird er auch feststellen, wie viele Freiheiten ich mir dabei genommen habe. Ich kann zum Beispiel jedem, der das Gl ü ck hat, ein XSR-Superboot zu besitzen, ein wunderbares Wasserfahrzeug, f ü r das er wahrscheinlich ü ber eine Million Pfund bezahlt hat, nur davon abraten, damit unter der Prince Street Bridge in Bristol durchzufahren.
    Ä hnlich gibt es, soweit ich wei ß , in Dubai kein Karama Pearl Hotel und in Oslo kein
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