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Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Titel: Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd
Autoren: Michelle Raven
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Schulter, dann erhob sie sich.
    Nachdem alle mit ihren Vorbereitungen fertig waren, führte Jim die Gruppe durch die schwache Strömung, das Gewehr lag dabei immer schussbereit in der Armbeuge. Mit den schweren Rucksäcken auf dem Rücken und den Schuhen in der Hand sahen sie aus wie zweibeinige Packesel, während sie mit den Füßen auf dem sandigen Untergrund im knietiefen, bräunlichen Wasser Halt suchten. Der Fluss war nicht besonders breit, sodass sie schnell die andere Seite erreichten.
    Fassungslos beobachtete Laurel, wie der Franzose Pierre zurück in seine Sandalen schlüpfte. Er wanderte mit nackten Füßen durch diese Wildnis? Der Südafrikaner schien auch aus härterem Holz geschnitzt zu sein, denn er hatte nur einfache Lederhalbschuhe an den bloßen Füßen. Und alle, bis auf Rey und sie selbst, trugen lediglich kurze Hosen. Hatten diese Leute nie etwas von Zecken gehört? Ganz zu schweigen von anderem Getier, das hier überall herumkrauchte. Laurel schüttelte sich bei der Vorstellung, was sich alles an ihren nackten Beinen laben könnte. Und von den Dornbüschen einmal ganz abgesehen.
    Achselzuckend schüttelte Laurel ihre Hosenbeine aus und machte sich daran, sie sich wieder überzustreifen, als plötzlich ein kleines Handtuch in ihrem Gesichtsfeld auftauchte. Erstaunt schaute sie nach oben und erblickte Rey neben sich, der ihr das Handtuch hinhielt.
    »Für Ihre Füße.«
    Erst wollte Laurel ablehnen, aber bei dem Gedanken an ihre nassen, sandigen Füße in den Wandersocken besann sie sich eines Besseren. Lächelnd blickte sie zu ihm hinauf. »Danke schön.« Während er sich neben ihr niederließ, nahm sie dankbar das Handtuch entgegen.
    Rey beobachtete, wie Laurel eilig ihre schlanken Beine abtrocknete und danach den feuchten Sand von den Füßen wischte, bevor sie ihre Hosenbeine wieder anzog. Zum ersten Mal hatte sie ihm ein Lächeln geschenkt: Es hatte sich also gelohnt, sein Handtuch mit ihr zu teilen. Das kleine Grübchen in ihrer Wange hatte ihm besonders gefallen – er hoffte, er würde es noch öfter zu sehen bekommen. Er nahm ihr das Handtuch wieder ab und trocknete sich die eigenen Füße. Seine Hose war bis über die Knie nass, aber in dem heißen Klima würde sie rasch trocknen. Er zog sich die Socken über, schlüpfte in die Wanderschuhe und band sie sorgfältig zu. Er wollte besser nicht über seine Schnürbänder stolpern, wenn es doch einmal ernst wurde und sie flüchten mussten.
    Die Worte des Rangers hatte er jedenfalls nicht vergessen. Die Frage war nur, wie man sich hinter oder auf Bäume retten sollte, wenn es hier fast nur dünne Büsche gab. Entlang des Flussufers sah er jedenfalls nichts, auf das er klettern könnte, wenn einem Löwen einfallen sollte, ihn zu jagen. Rey zuckte mit den Schultern. Jim würde schon wissen, was er tat. Außerdem hatten er und Nkosi, der schwarze Guard, der immer am Ende der Gruppe ging, Gewehre dabei. Rey bezweifelte jedoch, dass sie wirklich auf eines der geschützten Tiere schießen würden, außer vielleicht im äußersten Notfall.
    Langsam fanden sich alle wieder in einer Reihe am anderen Ufer ein, die vogelbegeisterten Amerikaner dicht hinter dem Ranger. Wahrscheinlich erhofften sie sich von dieser Position exklusive Informationen. Rey war es lieber, möglichst weit hinten zu gehen, so konnte er in Ruhe die Umgebung betrachten. Tief atmete er die frische Luft ein. Sie roch nach Frühling, Sonnenschein und dem brackigen Wasser des Flusses.
    Doch je weiter sie sich vom Fluss entfernten, desto staubiger wurde der Boden und desto trockener die Luft. Die Sonne stand hoch am Himmel, und wenn man sich nicht schützte, würden einem die unbarmherzigen Strahlen die Haut versengen. Doch das schien Jim nicht zu stören, der ohne Rücksicht auf Verluste ein schnelles Tempo anschlug, vermutlich um die Verzögerung wieder hereinzuholen. Mit seinen kurzen Beinen rannte er fast vor ihnen her, sodass viele der Teilnehmer große Mühe hatten, ihm mit ihren vollgepackten Rucksäcken überhaupt folgen zu können. Doch das bemerkte Jim überhaupt nicht, er schenkte den Leuten hinter ihm keine Aufmerksamkeit. Dafür bewegte sich sein Kopf ständig hin und her, um nach potenziellen Gefahren Ausschau zu halten, während er sich unaufhörlich einen Weg durch das Gras und dornige Büsche bahnte.
    Rey verstand zwar, dass sie wenig Zeit hatten, aber er war dennoch enttäuscht, dass er nicht hin und wieder stehen bleiben und filmen konnte. Wenngleich sich ihnen noch
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