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Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Titel: Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd
Autoren: Michelle Raven
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keine größeren Tiere gezeigt hatten, so wäre alleine die fantastische Landschaft mit den hohen Gräsern, dornenbewehrten Büschen und den exotischen Blüten es wert gewesen, aufgenommen zu werden. Hoffentlich würde er später oder zumindest am nächsten Tag noch die Gelegenheit dazu bekommen.
    Laurel versuchte, trotz des hohen Tempos so viel wie möglich von der Umgebung mitzubekommen, sodass sie immer wieder ein Erdloch oder einen Dornbusch übersah. Mehr als einmal duckte sie sich ers im allerletzten Moment. So fing sie sich zwar ein paar Kratzer ein, konnte aber schlimmeren Verletzungen entgehen. Sie schaute wieder nach vorne und beobachtete die anderen Tourteilnehmer vor ihr. Außer einem gelegentlichen Husten oder Flüstern und dem Geräusch ihrer Schritte im trockenen Gras war nichts zu hören. Rey ging schweigend hinter ihr, und dennoch fühlte sie seine Präsenz. Sie glaubte fast, seinen Atem in ihrem Nacken zu spüren.
    Jims Regel, die ganze Zeit zu schweigen, fiel Laurel besonders schwer. Nicht dass sie sonst allzu viel redete, aber sie hätte sich zu gerne über die Dinge unterhalten, die sie sah, andere auf eine exotische Blüte oder eine interessante Spur auf dem Boden hingewiesen. Doch so konnte sie all die faszinierenden Eindrücke nur in ihrem Kopf sammeln, bis er dröhnte. So hatte sie sich eine geführte Natursafari eigentlich nicht vorgestellt, und sie war trotz der reizvollen Landschaft ein wenig enttäuscht, hier so durchgehetzt zu werden.
    Immer weiter wanderten sie durch ein hügeliges Gebiet, in dem dünne, breitblättrige Bäume und ausladende Büsche mit teilweise fingerlangen Dornen sie umgaben. Trotzdem waren sie auch weiterhin der Sonne ausgesetzt, denn die wenigen Bäume standen weit auseinander und sorgten kaum für Schatten. Wo vorher nur Gras und sandiger Boden gewesen waren, bedeckten jetzt auch trockene Äste den Weg und machten es noch schwieriger, leise aufzutreten. Nach einer Weile blieb Jim schließlich stehen und versammelte die Gruppe um sich. Erfreut über diese kleine Pause standen sie im Halbkreis um ihn herum und griffen gierig nach ihren Feldflaschen. Laurel erwartete, nun interessante Informationen über Fauna oder Flora von dem Ranger zu erhalten.
    »Okay, Leute, ich kann euch in dieser kurzen Zeit nicht beibringen, wie man leise geht, aber im Prinzip müsst ihr nur mit den Hacken zuerst auftreten. Versucht es einfach mal.«
    Damit drehte er sich um und stampfte unbeirrt weiter durch das trockene Unterholz. Laurel, die gerade aus ihrer Wasserflasche trank, versuchte mühsam, ihr Lachen zu unterdrücken, und einige der Teilnehmer wirkten irritiert über diese barsche Ansprache und das abrupte Ende der Pause. Wahrscheinlich trat jeder Einzelne von ihnen leiser auf als ihr Führer. Laurel verschluckte sich und begann zu husten. Als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte und sich umdrehte, grinste Rey sie an und klopfte ihr auf den Rücken. Langsam ließ der Hustenreiz nach. Hastig wischte sie sich über die Augen.
    Jim und der Rest der Gruppe waren schon einige Meter entfernt, nur der schwarze Guard wartete geduldig hinter ihnen, die Hände auf den Lauf des Gewehrs gestützt. Sie nickte Rey dankbar zu, was er mit einem Lächeln beantwortete. Einen Augenblick lang hingen ihre Augen wie gebannt an seinen Lippen. Sie stellte sich vor, wie es wohl wäre, sie zu küssen. Oh Gott, sie musste sich vor diesem Mann in Acht nehmen, er schien tatsächlich eine seltsame Wirkung auf sie auszuüben. Mühsam brachte sie ihre Gedanken wieder unter Kontrolle und stapfte entschlossen hinter der Gruppe her.
    Nach einiger Zeit konzentrierte Laurel sich darauf, weniger die Umgebung zu betrachten als auf den Boden zu schauen und nicht zu stolpern. Am liebsten hätte sie Jim gefragt, wann sie endlich da wären, aber dafür war er zu weit entfernt. Außerdem wollte sie sich vor den anderen keine Blöße geben. Das Gewicht ihres Rucksacks schien sie immer mehr hinunterzudrücken, bei jedem Schritt wog er schwerer. Sie war so mit ihren schmerzenden Muskeln beschäftigt, dass sie zu spät bemerkte, wie die Gruppe stehen blieb. Fast wäre sie in ihren Vordermann hineingelaufen. Sie fühlte, wie Rey dicht hinter ihr war, doch ihr Blick war auf Jim und den Guard gerichtet, die jetzt zusammenstanden und sich in einer fremden Sprache unterhielten, vermutlich Zulu.
    Jedenfalls verstand sie kein einziges Wort, was aber auch nicht nötig war, denn jetzt hatte sie den Grund für die Pause und ihren
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