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Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Titel: Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd
Autoren: Michelle Raven
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würde. Während sie auf die Rangerstation zuging, war sie sich ständig bewusst, dass der Fremde sie beobachtete.
    Einerseits genoss sie die Aufmerksamkeit des gut aussehenden Mannes, andererseits wusste sie aber auch, dass so eine Situation leicht zu Komplikationen führen konnte. Sie war hier, um ihre Arbeit zu erledigen, nichts anderes. Zu oft schon hatte sie erfahren müssen, wie schnell das Interesse eines Mannes nach einer kurzen Affäre bereits abkühlte und wie schwierig es sein konnte, verschiedene Lebensentwürfe unter einen Hut zu bringen. Und auf eine kurze erotische Episode ohne Zukunft legte sie keinen Wert. Nein, es war besser, wenn sie sämtliche Annäherungsversuche ignorierte und sich ganz auf ihren Job konzentrierte.
    Zufrieden mit dieser Entscheidung betrat Laurel das relativ kühle Innere des Gebäudes und schob sich die Sonnenbrille in die Haare. Geduldig wartete sie, bis der dickbäuchige Mann vor ihr die beste Route für eine Rundfahrt erfragt hatte – als wenn es in diesem Park so viele Möglichkeiten gäbe –, und bedachte die schwarze Rangerin dann mit einem freundlichen Lächeln.
    »Hallo, haben Sie inzwischen schon etwas vom Ranger für die Safari gehört?«
    »Ich habe mit ihm gesprochen, er fährt gerade hier herauf, müsste jeden Moment da sein.«
    Laurel bedankte sich, zweifelte inzwischen aber, ob sie der Information wirklich trauen konnte. Als sie sich umdrehte, prallte sie mit einem Mann zusammen. Für eine Schrecksekunde verharrte sie in der Bewegung, ehe ihr Blick zögernd an einer muskulösen Brust in einem olivgrünen T-Shirt über den kräftigen Hals bis zum gebräunten Gesicht des Mannes hinaufglitt. Fast hätte sie geseufzt, als sie den knackigen Jeepfahrer erkannte. Warum musste sie ausgerechnet ihm in die Arme laufen? Wortwörtlich. Seine Hand umfasste ihren Arm – vermutlich fürchtete er, dass sie bei seinem Anblick ohnmächtig zu Boden sinken könnte. Augenblicklich befreite sie ihren Arm aus seinem Griff und schob die Sonnenbrille auf die Nase zurück. Nun nahm sie in dem dunklen Raum zwar alles nur noch schemenhaft wahr, aber das war immer noch besser, als seinem neugierigen Blick ausgeliefert zu sein. Laurel wollte an ihm vorbeigehen, doch seine langen Finger schlossen sich bereits wieder um ihr Handgelenk.
    Ihre Augenbraue zuckte in die Höhe. »Würden Sie mich jetzt endlich loslassen?«
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht und ließ erneut seine strahlend weißen Zähne aufblitzen. Während er sie losließ, glitten seine Fingerspitzen flüchtig über ihren Arm. »Tut mir leid.«
    Ja, sicher
. Laurel warf ihm einen ironischen Blick zu, der ihm vermutlich wegen ihrer Sonnenbrille entging, bevor sie sich an ihm vorbeischob. Wieso stand der Typ überhaupt auf einmal hinter ihr? Sie hatte überhaupt nicht bemerkt, dass er ihr gefolgt war. Eilig trat sie aus dem Gebäude und überquerte den kleinen Parkplatz. Sofort nahm die Hitze sie wieder gefangen und sie blickte sich ungeduldig um, aber noch immer konnte sie niemanden entdecken, der wie ein Ranger aussah.
    »Sie machen also auch die Wandersafari mit.«
    Erschrocken fuhr Laurel herum. Offensichtlich war der Mann ihr aus dem Büro gefolgt. Was hatte er gesagt:
Auch?
Dann nahm er wohl ebenfalls an der Safari teil und konnte ihr damit in den nächsten Tagen ständig auf die Pelle rücken. Wie konnte es auch anders sein? So schlecht wie alles lief, seit sie in Südafrika gelandet war, hätte sie es wissen müssen.
    »Das war keine Fangfrage.« Er probierte sein allerbestes Lächeln. »Ich bin Rey Dyson. Und wie heißen Sie?«
    Laurel blickte auf seine ausgestreckte Hand hinab. So schnell würde sie den Mann wohl nicht wieder loswerden. Während sie sich einerseits geschmeichelt fühlte, dass so ein attraktiver Typ ein zumindest oberflächliches Interesse an ihr hatte, war sie im Moment wirklich nicht auf Flirten aus. Andererseits konnte sie so vielleicht wenigstens die Zeit überbrücken, bis endlich der Ranger auftauchte. Innerlich seufzend ergriff sie die Hand und drückte kräftig zu. »Harrison. Laurel Harrison.«
    Laurel
– bei dem Namen musterte Rey sie eindringlich. Die Frisur, die Kleidung und auch ihr Auftreten waren streng geschäftsmäßig – während »Laurel« eher weich und verträumt klang. Die dunkle Sonnenbrille verbarg ihre Augen. Aber auch wenn sie ihm bisher eher abweisend begegnet war, faszinierte ihn irgendetwas an ihr. Er hatte sie unbemerkt beobachtet und dabei festgestellt, dass sie
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