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2119 - Der letzte Sturm

Titel: 2119 - Der letzte Sturm
Autoren: Unbekannt
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Der letzte Sturm
     
    Eine Welt steht am Abgrund - erschüttert von seltsamen Phänomenen
     
    von Horst Hoffmann
     
     
     
Die Hauptpersonen des Romans:
     
    Eshmatay Amgen - Der Kapitän der RIGO möchte am liebsten tot sein.  
    Ailey - Der Maschinist will seinen letzten Wunsch erfüllt sehen.  
    Benjameen da Jacinta - Der Zeroträumer verändert die Geschichte eines Miniatur-Universums.  
    Perry Rhodan - Der Terraner muss mit der LEIF ERIKSSON die Flucht antreten.  
    Shirka - Der ehemalige Kapitän der Barkner wird verwandelt.  
    Rishtyn-Jaffami - Das seltsame Wesen sucht seine Bestimmung.  
     
     
    1.
     
    Gestrandet 5. Dezember 1311 NGZ
    „Er ist tot", sagte Ailey, der spindeldürre Maschinist mit den vier Armen und dem Kugelkopf. „Er bewegt sich noch, und ab und zu öffnet er ein Auge. Aber er ist tot, Tess. Seitdem Cip aufgehört hat zu pfeifen."
    Die junge Terranerin schüttelte den Kopf. „Er ist nicht tot, Ailey, aber wenn er weiterhin nichts isst und nichts trinkt, wird er es bald sein. - Norman, lass das!"
    „Er darf es", sagte Ailey. „Eshmatay will es so."
    Normans Rüssel griff nach einem Brocken Sumbai und führte ihn zum Mund des kleinen Elefanten, kaute eine Zeit lang darauf herum und spuckte die Verpackung auf den Boden aus. Eshmatay Amgen, der alte Fährmann und Besitzer des Luftschiffs RIGO, hatte alle seine Taschen geleert und sein gesamtes Sumbai auf den Kartentisch gelegt.
    Tess hatte von Ailey ein Stück von dessen Vorrat zu kosten bekommen. Das Zeug war furchtbar trocken und schmeckte widerlich - ihr jedenfalls. Norman, der kleine indische Elefant, dagegen liebte es. Er konnte nicht genug davon bekommen. Vor Eshmatay, der reglos wie eine Statue vor dem Kartentisch saß, lagen jetzt nur noch vier in Folie eingepackte Brocken.
    „Eshmatay hat seit zwei Tagen kein Wort mehr gesprochen", sagte Tess. „Wie kannst du also wissen, was er will?"
    „Weil er tot ist", antwortete der Maschinist stur. „Da braucht er kein Sumbai mehr. Also verschenkt er es.
    Ich habe selbst noch genug, und du isst lieber deine eigenen Konzentrate. Also soll Norman es haben."
    „Er ist nicht tot!", fuhr Tess ihn an. „Ich weiß, du hast es mir erzählt. Jeder Fährmann auf Linckx besitzt eines dieser Maskottchen, einen Scoothen. Die kleinen Pelztierchen pfeifen an einem Stück, selbst wenn sie schlafen. Wenn sie aber damit aufhören, müssen die Fährleute sterben. Aber Eshmatay lebt, Ailey! Er atmet, und seine Stachelhaare bewegen sich. Er glaubt, dass er dem Tod geweiht ist, weil Cip verstummt ist.
    Sterben müssen wir alle einmal. Es fragt sich nur, wann, und der alte Mann hat vielleicht noch viele Jahre zu leben."
    „Ich weiß, dass es ein Aberglaube ist", sagte Ailey. „Aber er nicht."
    Tess fuhr sich verzweifelt mit den Fingern durch die violette Perücke über ihrem kurzen schwarzen Haar, die zu ihrer Maske als falsche Xirittin gehörte. Sie hatte alles versucht: an Eshmatay Amgens breiten Schultern gerüttelt, auf ihn eingeredet, sogar geschrien. Es hatte alles nichts genützt.
    Die Hyperphysikerin setzte sich. Ihr Blick wanderte von Amgen zu Benjameen da Jacinta, ihrem Lebensgefährten. Benjameen lag auf dem Boden der Gondel, die fest unter dem Einkörper-Luftschiff verankert war. Der junge Arkonide hatte sich seit ebenfalls zwei Tagen nicht mehr bewegt. Er lag starr in einem Zerotraum. Zumindest glaubte sie das. Und da konnte sie noch viel weniger tun als bei dem alten Kapitän. Sie durfte ihn nicht wecken. Aber kam er von allein wieder zu sich? Und wenn ja, wann würde das sein?
    „Wir drei stecken schön in der Klemme - du, Norman und ich", sagte sie zu Ailey. „Allein kann keiner von uns die RIGO fliegen. Wir sitzen hier fest, zwischen Messerwerfern und Valentern. Unser einziges Glück ist, dass sie uns nicht sehen können, weil wir uns in einer anderen, verschobenen Realität befinden."
    Ailey gab keine Antwort, und das wollte viel heißen. Normalerweise nämlich plapperte er den ganzen Tag lang in einem fort. Es war sonst eine Tortur für die Nerven. Sein Schweigen war direkt unheimlich.
    So unheimlich wie die Landschaft, auf die Tess von der auf einem Gipfel gestrandeten RIGO hinabblicken konnte. Unter ihnen öffnete sich ein weitläufiges Tal, in dem wie auf ganz Sikma, dem „Verbotenen Kontinent", nichts wuchs außer Flechten und Moosen. In der Mitte des Tales lag ein rätselhafter Gebäudekomplex, auf dessen einer Seite sich eine Art Schule befand, auf der anderen eine
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