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Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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Jedenfalls kam Vad Noran, der noch immer bebte und im Gesicht so grün schimmerte wie das Reptilienblut auf manchen Sitzpolstern, langsam wieder zu sich. Er begann Befehle zu brüllen.
    Seinen Wächtern, die vorsichtig gewartet hatten – oder vielleicht auch nicht – stand eine unangenehme Zeit bevor. O ja.
    Als die toten Schrepims schließlich fortgeschafft und Noran von seinen Leibsklaven versorgt worden war, die ihn jammernd und mit Ausdrücken der Bewunderung und des Lobes ob seiner mutigen Taten umschwirrten – wozu Unmok und ich klugerweise nichts sagten –, begaben wir uns in die Villa. Dem ist wenig hinzuzufügen. Unmok begann wieder ans Geschäft zu denken und verlangte Bezahlung für seine Werstings, und Noran zahlte. Dann schaute er mich an.
    »Ich werde dich belohnen, Jikai – sehr großzügig. Ich halte dich für einen Hyr-Paktun. Würdest du für mich in der Arena kämpfen? Das könnte dir viel Gold bringen. Ich bin sicher, du schaffst es innerhalb kürzester Zeit zum Hyr-Kaidur ...«
    »So sehr mich dein Angebot ehrt, Notor, es geht nicht. Ich habe einen Eid geleistet.«
    Er schaute mich enttäuscht an, doch war er so klug, mich nicht zu bedrängen.
    Dem gesamten Gefolge war klar, daß Noran wie ein Leem gekämpft haben mußte, um all die Schrepims mit meiner und Unmoks Unterstützung zu töten. Unmok wollte protestieren, aber ich brachte ihn zum Schweigen.
    »Gib uns unser Gold, Notor!« sagte ich. »Wir wollen einen Käfigvoller kaufen und müssen uns um eine frische Tierladung bemühen.«
    »Ja, ja. Ihr sollt das Gold bekommen ...« Er schluckte. »Mein Leben ist kostbar ...« Dann fügte er hinzu: »Ich begreife die Undankbarkeit dieser üblen Slacamänner nicht! Ich habe für sie bezahlt. Ich hätte sie gut behandelt! Warum wollten sie den Weg des Mordens gehen?«
    Sein persönlicher Nadelstecher hatte mich zusammengeflickt und spickte mich mit einigen Nadeln, die den Schmerz lindern sollten. Ich fühlte mich schon wieder einigermaßen am Leben. »Es sind Menschen«, sagte ich, »trotz allem, was Diff und Apim von ihnen halten mögen. Kein Mensch liebt es, angekettet in einen Käfig gesteckt zu werden und in Kämpfen antreten zu müssen, die ihm eigentlich nicht schmecken.«
    »Du sprichst töricht, Jak. Männer wie sie haben doch nichts anderes anzubieten als ihren Schwertarm. Und ich bezahle sie gut!«
    Man konnte mit ihm nicht streiten. Wenigstens war ich im Augenblick nicht dazu in der Lage. So nickte ich nur.
    »Vielen Dank, Notor. Jetzt empfehlen wir uns.«
    Die palastartigen Gemächer des Vads waren ein Spiegelbild seines Geschmacks. Der Mann, der bisher still in einem bequemen Sessel am Fenster gesessen und lässig einer neben ihm aufragenden Pflanze die Blätter abgerissen hatte, schaute mich plötzlich an. Er war ein dürrer Mann (bei Krun! Er sah aus wie ein ausgezehrtes Wiesel) und machte wirklich nicht den Eindruck, als entspräche die luxuriöse Umgebung seinem Geschmack.
    »Es hört sich fast an, als hättest du Mitleid mit den Slacamännern«, sagte er.
    Ich schüttelte den Kopf und wartete darauf, daß die Glocken von Beng-Kishi ihr Lärmen einstellten. Ich hatte ziemlich viel einstecken müssen. »Nein, Notor. Ich finde nur, ihr Fehler bestand darin, nicht zu wissen, wann sie mit dem Töten aufhören mußten.«
    »Einen Fehler, der dir nicht unterlaufen kann?« Die Stimme klang wie geölter Stahl.
    Ich stimmte ihm zu – auf dieselbe unterwürfige Art, die ich dem Vad gegenüber an den Tag legte, denn ich wollte nichts anderes als von hier verschwinden. Der Mann trug eine geschmeidige Kettenrüstung aus den Ländern der Morgendämmerung, und das dunkle Haar war extrem kurz geschnitten. Sein linkes Auge wurde durch eine Klappe verdeckt – ein Gebilde aus Diamanten und Smaragden. Seine Reglosigkeit, die zielstrebigen Bewegungen, mit denen er die Pflanze entlaubte – dies alles vermittelte einen Eindruck von unterdrückter Energie. Hier hatten wir einen Mann vor uns, den man besser nicht verärgerte; und wenn es doch einmal geschah, mußte man sich den Rücken freihalten und ihn so schnell wie möglich aus dem Weg schaffen.
    »Ihr werdet euch empfehlen, wenn es der Vad gestattet.«
    »Unbedingt, Notor.«
    Er richtete sein gesundes Auge, das von einer schwarzen Braue überschattet wurde, auf Noran. »Ich hätte viel gegeben, den Kampf in der Arena zu sehen, Noran. Und noch mehr, um mein Schwert gemeinsam mit dem deinen gegen diese Yetches zu erheben.«
    Noran lachte ein wenig
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