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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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mischte über ein solches Vorgehen, tat ich die Sache ziemlich kurzangebunden ab; Seg warf mir einen langen Blick zu und machte Bemerkungen über dickköpfige, voskschädelige undankbare Männer, und wie sehr Delia sich freue ...
    »Delia hat also Bescheid gewußt?«
    »Aber ja doch. Du glaubst doch nicht, wir würden über deinen Kopf hinweg etwas entscheiden, ohne Delia zu fragen, wie? Ich weiß ja, wie du über Titel denkst, aber sie sind auf dieser Welt nun mal recht nützlich!«
    Das war eine gute Überleitung zu anderen Problemen, besonders zu den Problemen Vallias, des riesigen Inselreiches. Der Herrscher, Delias Vater, hatte mit der Vernichtung der Chyyanisten wieder Bewegungsraum gewonnen, doch gab es immer wieder neue Gruppierungen, die ihn zu entmachten und eine eigene Marionette als Herrscher zu etablieren versuchten. Viele Edelleute blieben ihm treu, doch es gab auch starke Oppositionsparteien, die in vielerlei Gestalt auftraten und sich neu verbündeten, die aber stark gegen den Herrscher und seine Familie eingestellt waren.
    Vallia war ein gewaltiges Flickmuster aus unterschiedlich großen Anwesen, die von Edelleuten geführt wurden – Kovs und Vads und Trylons und Stroms und dergleichen –, und es gab viele Parteien und Interessengruppen. Zur damaligen Zeit war die wichtigste Gruppierung die Racterpartei, die zweitstärkste war die Panval-Partei. Aber auch die Fegter nahmen an Einfluß zu, und dann durfte man den Nordosten Vallias nicht vergessen, eine Gegend, in der traditionell Unruhe herrschte.
    »Und zu allem anderen«, rundete Seg die Diskussion ab, »gibt es da die Königin Lust, für die meine Thelda noch immer eingenommen ist. Ich sage dir, diese Königin hat ein Auge auf den Herrscher geworfen. Da mußt du bestimmt noch ein Wörtchen mitreden, Dray.«
    »Was soll's!« entfuhr es mir. »Wenn der alte Teufel wieder heiraten möchte, halte ich ihn nicht auf.« Ich fügte boshaft hinzu: »Dann kommt er mal endlich auf andere Gedanken.«
    »Nun, mein alter Dom, du bist noch immer aus Vondium verbannt.«
    Ich brummte vor mich hin. Bei Zair! Ich wollte wieder zu Delia zurück und mich um die Probleme in meiner Familie kümmern. Unsere Tochter Dayra befand sich auf Irrwegen, und selbst Lela hatte sich lange nicht mehr blicken lassen. Bei dem Gedanken an sie war ich also nicht in der glücklichsten Stimmung, während die letzten Feierlichkeiten stattfanden, die Insel offiziell in Drayzm umgetauft wurde und die Kroveres von Iztar schließlich auseinandergingen. Endlich konnten wir uns auf den Weg nach Valka machen, wo mein Zuhause mich erwartete – und Delia.

3
     
     
    In großem Bogen raste das Flugboot über das schimmernde Meer; in den bewegten Wellen der Bucht von Valkanium spiegelten sich die roten und grünen Strahlen der Sonnen von Scorpio, die über dem Massiv des Kerngebirges von Valka untergingen. Es war ein wunderschöner und herzerwärmender Anblick, der in mir stets bewegende Erinnerungen weckt. Ich steuerte das Boot tiefer und hielt auf den hohen Festungspalast Esser Rarioch zu, erfüllt von der Freude der Heimkehr.
    Es gab viel zu tun. Mit einer düsteren Vorahnung, die ich nicht abzuschütteln vermochte, blickte ich in die Zukunft, die das unangenehme Klirren von Waffen, das Blitzen von Stahl in Mörderhänden bringen würde, und heimtückischen Intrigen an einem Herrscherhof, Dinge, die ich zutiefst verabscheute. Zu den Eisgletschern mit dem großartigen Abenteuer bei solchen Ereignissen! Doch ich wollte mich der Gefahr stellen, der allergrößten Gefahr, wie Sie noch erfahren werden.
    Die Welt Kregen, vierhundert Lichtjahre von der Erde entfernt, ist wahrlich eine schöne Welt. Aber sie ist zugleich eine schreckliche Welt. Doch verstärkte sich meine Überzeugung, daß die Schönheit und die Schrecknisse tieferliegende Wahrheiten verdeckten. Wenn die Herren der Sterne, die mich von der Erde hierhergebracht hatten, allein für alles verantwortlich waren, wie ich einmal vermutet hatte, wobei die Savanti sie an ihrem Tun zu hindern versuchten – wie konnte ich dann einer so mächtigen Gruppe von Wesen entweder widerstehen oder ihr helfen? Ja, was für Wesen waren sie überhaupt? Menschen? Oder übermenschliche Geschöpfe, ihrer Herkunft nach und in ihrer Macht göttlich? Ich wußte es nicht. Die Savanti, die übermenschlichen, doch sterblichen Bewohner der Schwingenden Stadt Aphrasöe, schienen Ziele zu haben, die zumindest für mich leichter verständlich waren. Die Savanti
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