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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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wollten aus Kregen eine bessere und zivilisiertere Welt machen, und so förderten sie Apims, die in diesem Sinne hier tätig waren. Apims sind Spezies wie der Homo Sapiens und bildeten den Großteil der Völker, die ich bisher auf Kregen kennengelernt hatte. Doch wem gehörte diese Welt, den Diffs oder den Apims? Oder keinem von beiden? Ich wußte es nicht.
    Diese komplizierten kregischen Probleme beschäftigten mich, als das Flugboot auf der hohen Plattform landete und wir ins Freie traten, um von meinem Ersten Kammerherrn, dem alten Panshi, begrüßt zu werden. Er sah mich ernst an, verneigte sich förmlich und hielt dabei den Stab seines Amtes wie vorgeschrieben.
    »Mein Prinz! Boten trafen für die Prinzessin aus Vondium ein; sie sind vor drei Tagen wieder abgeflogen und hinterließen versiegelte Botschaften.«
    Nun, dann war Delia offensichtlich mit den Schwestern der Rose unterwegs und forschte nach Informationen über unsere verschwundene Tochter Dayra. Wahrscheinlich wurde sie dabei von unserer ältesten Tochter Lela unterstützt.
    »Vielen Dank, Panshi.« Mit schnellen Schritten gingen wir im letzten Schein der Sonnen auf die äußeren Gemächer zu. »Ich sehe mir die Botschaften gleich an. Zuerst aber schaue ich nach den Prinzessinnen Velia und Didi.«
    Ich stand neben den Betten und blickte auf die beiden Kinder hinab, die mit geschlossenen Fäusten und geschürzten Lippen schlummerten. Ich seufzte. Welche Zukunft erwartete die beiden auf dem unmenschlichen Planeten Kregen? Delia hatte mir eine weitere Tochter geboren, Velia, nachdem unsere erste Tochter gleichen Namens einen grausamen Tod fand. Doch unsere erste Velia, meine Herrin der Sterne, hatte uns vor ihrem Tod die kleine Didi geschenkt, eine Tochter Gafards, Kämpfer des Königs, Meeres-Zhantil. Wieder seufzte ich, küßte die Kinder und überließ sie den fähigen Händen der Schwestern und Tante Katris, die mich ungeduldig fortscheuchte. Als Schwester des Herrschers verbrachte sie mehr Zeit bei ihrer Nichte und ihren Kindern als in Vondium, der Hauptstadt Vallias.
    Mit dem ersten leichten Glas Wein des Abends reichte mir Panshi die Botschaften.
    Sie waren prächtig versiegelt und trugen das Zeichen von Lord Farrisa von Vomansoir, Chuktar des Vallianischen Luftdienstes, ein dem Herrscher loyal ergebener Mann, der Delia wie eine Tochter behandelte.
    Mit einem heftigen Ruck öffnete ich die Verschnürung und nahm den Brief heraus. Unter all den höflichen Umschreibungen zeichnete sich die Wahrheit ab, die brutaler war als die Geste, mit der ich den Brief geöffnet hatte.
    Kurz, der Herrscher war schwerkrank; niemand vermochte die Art seiner Erkrankung zu ergründen. Es kümmerten sich seine Ärzte um ihn, die große Versprechungen machten, aber keine Heilung bewirkten. Das Erscheinen der Prinzessin Majestrix wurde erbeten.
    Turko trat ein und sah mein Gesicht.
    »Ja, Turko, schlechte Neuigkeiten. Der Herrscher liegt im Sterben.«
    »Delia ...«, sagte Turko leise und nahm sich zusammen. »Wann brechen wir auf? Sofort?«
    »Ja.«
    »Vergiß nicht, daß du vom Herrscher aus der Hauptstadt verbannt wurdest.«
    »Zu den Eisgletschern Sicces mit den Anordnungen des Alten! Delia wird andere Botschaften erhalten, sie wird es erfahren. Sie wird die Hauptstadt aufsuchen. Und in der Hauptstadt eines großen Reiches lauern Gefahren, sobald ein Herrscher stirbt. Wir packen und machen uns sofort auf den Weg.«
    Panshi wurde gerufen und an die Arbeit geschickt. Wieder erfüllte mich fröstelnde Vorahnung. Viele Kräfte betrieben den Sturz des Herrschers. Ich war ein alter Meeres-Leem, ein Pirat, ein Paktun, der König eines sagenhaften fernen Landes. Ich wollte bei dem Tod zugegen sein – wenn es schon einen Todesfall geben mußte. Ich muß hinzufügen – nicht für mich allein. Ich mußte Delia helfen. Die Rechte der Enkel des Herrschers mußten geschützt werden. Delia dachte sicher nur an die Gesundheit und das Leben ihres Vaters; aber als Dray Prescot mußte ich auch an die Zeit denken, die auf den Tod eines Herrschers folgte.
    Einer Sache war ich mir sicher. Ich wollte nicht Herrscher von Vallia sein, jedenfalls damals nicht. Dies war meine ehrliche Absicht. Doch die Ereignisse lagen in den Händen der Ärzte, Zauberer und Götter Kregens, die alle ihre Rollen spielten, die alle ihre Schäfchen ins trockene zu bringen versuchten, und stets sollte mir die stärkste Kraft in meinem Leben als Hilfe in diesem Gewirr sich widersprechender Empfindungen und
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