Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0435 - Der Laser-Dämon

0435 - Der Laser-Dämon

Titel: 0435 - Der Laser-Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
»Also, wenn Sie mich fragen…«, begann Woods, »dann…«
    »Fangen Sie schon wieder mit Ihren waghalsigen Theorien an?« fauchte Salurno. »Wir erledigen hier harte, realistische Kriminal-Arbeit, und keine fantastische Traumtänzerei!«
    »Trotzdem, Sir«, sagte Woods. »Der Mann sieht aus, als wenn ihn einer mit einem Laserstrahl erschossen hätte.«
    Salurno tippte sich an die Stirn und spie seinen Kaugummi aus. »Laserstrahlen! Mann, wer sollte denn hier mit Laserstrahlen herumballern? Sie haben wohl zu viele Science-Fiction-Filme gesehen! Überlegen Sie doch mal ernsthaft. Da kommt jemand, schafft einen Laser heran, einen verhältnismäßig riesigen Apparat, und das Opfer sieht seelenruhig zu und wartet ab, bis der Typ fertig ist und das Gerät so eingestellt hat, daß Doraner genau im Zielfokus ist. Außerdem - das Teil hätte mit einem Lastwagen herangebracht werden müssen. Und der würde unten vor der Tür parken. Glauben Sie im Ernst, daß es niemandem auffallen könnte, wenn hier stundenlang die Aufzüge von Arbeitern blockiert würden, die technisches Gerät ins zweitoberste Stockwerk transportieren?«
    »Wenn die Mafia die Leute unter Druck setzt, daß sie schweigen…«
    Salurno winkte ab. »Woods, Sie können ein paar Leute unter Druck setzen, aber nicht die Bewohner eines ganzen Hochhauses. Gehen Sie mir weg mit ihrem Laser und allen möglichen anderen versponnenen Theorien. Was wir brauchen, ist…«
    »… ein scharfer Blick, Sir«, sagte Woods trocken. »Und den habe ich, das können Sie mir nicht absprechen. Abgesehen davon, daß ich mit meiner versponnenen Theorie auch im Fall Resnick recht behielt… mein scharfer Blick sagt mir, daß ich keine Waffe kenne, die eine solche Verletzung hervorruft. Flammenwerfer? Der verbrennt eine größere Fläche, außerdem müßte es hier ringsum Kerosinspuren geben. Kugeln verursachen keine Verbrennungen. Leuchtkugeln kommen nicht in Frage, weil niemand einen Schuß gehört hat, und mit Schalldämpfern lassen die sich nicht verschießen. Also? Wollen Sie annehmen, Sir, daß der Mörder Doraner erschossen hat und dann anschließend die Wunden umständlich mit einem Feuerzeug bearbeitet hat? Außerdem… es gibt kein Feuerzeug, überhaupt keine normale offene Flamme, die den Schußkanal derartig verschweißen kann.«
    »Das festzustellen, ist ja wohl Sache der Gerichtsmedizin, Woods«, knurrte Salurno mißmutig. »Allein die Logik spricht gegen Ihren Laser. Also halten Sie die Klappe und setzen Sie endlich das, was sie irrtümlich für Ihr Gehirn halten, in Tätigkeit. Ich will Resultate sehen.«
    Woods seufzte.
    »Ich auch, Sir«, murmelte er. »Ich auch… aber bei unkonventionellen Morden kommen wir nur mit unkonventionellen Methoden weiter.«
    »Finden Sie das Motiv, dann finden Sie den Mörder«, behauptete Salurno. »Zum Teufel, kann denn keiner diese Reporter verscheuchen?« Er stampfte auf die Männer und Frauen zu, die ihre Kameras klicken ließen und die Leute von der Spurensicherung langsam zu behindern begannen, weil sie immer weiter in die Wohnung vorrückten. »Raus hier, sofort«, bellte Inspektor Salurno. »Sie erhalten Ihre Informationen auf dem üblichen Weg über unsere Pressestelle. Wer in einer Minute noch hier ist, wird wegen Behinderung der polizeilichen Ermittlungsarbeit festgenommen…«
    Einer der Reporter grinste breit. »Dürfen wir Sie in unseren Berichten zitieren, Inspektor?«
    Der streckte den Zeigefinger wie ein Schwert aus. »Sie, Freundchen, sind der erste auf meiner Liste, der demnächst Schwierigkeiten kriegt, Stranger.«
    »Ach, wie mich das freut«, spottete der Reporter. »Vor allem, zu erleben, wie Sie dabei großartig auf die Schnauze fallen, Salurno… hat mich gefreut, Sir…«
    Und weg war er.
    Inspektor Salurno sah ihm und den anderen Reportern finster nach, dann erinnerte er sich, daß er ja auch noch einen Assistenten hatte. »Woods… möchten Sie nicht vielleicht auch mal mit der Arbeit anfangen?«
    ***
    Dr. Storey von der gerichtsmedizinischen Abteilung streifte die Einweg-Handschuhe ab und warf sie in den Müllbehälter für Kunststoff-Recycling. »Sie schon wieder, Inspektor? Können wieder mal nicht warten, bis ich meinen Bericht geschrieben habe, oder?«
    Salurno winkte ab. Er setzte sich auf eine Tischkante. Dr. Storey streifte den Kittel ab und warf ihn achtlos in einer Ecke des Büros auf den Boden. Dann zog er seinen Schreibtischsessel zurück, um sich darauf niederzulassen.
    »Ich fange sofort an zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher