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Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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bewahren.
    Das Gebrüll der Wächter veränderte sich. Mein Widerstand hatte sie endgültig aus der Reserve gelockt. Nun kam ihre Killernatur zum Durchbruch. Nun drangen sie auf mich ein, um mich zu töten.
    Im hinteren Teil des Gedränges stieg ein Fischer in die Höhe – er wirbelte Hals über Kopf durch die Luft und landete auf den Köpfen der Gruppe meiner Gegner, die an mich heranzukommen versuchten. Sie purzelten wie Kegel. Ich sah, wie Turko nach einem weiteren unseligen Wicht griff und ihn wie einen Sack Bohnen ins Getümmel schleuderte. Turko, der berühmte Khamster, ein hoher Kham, ein Mann, der sich die Syples der Khamorros in hohem Maße zu eigen gemacht hatte und scharfe und spitze Waffen verachtete. Hier nun drängte er sich wie ein Schneepflug durch die Menge.
    Inchs lange Streitaxt kostete einen Masichieri den Kopf. Niemand, der sich seine Gesundheit bewahren will, sollte sich im Einzugsbereich von Inchs riesiger Axt aufhalten. Die Lederkappe saß ihm etwas schief auf dem Kopf, und sein langer Zopf aus hellblondem Haar schwang beim Kämpfen hin und her.
    Balass der Falke, der hier ohne das gewohnte Schild gegen Thraxter und Parierstock angehen mußte, ließ nicht erkennen, daß er im Nachteil war. Er packte den Stab seines Gegners, zog energisch daran, und zugleich zuckte sein valkanisches Schwert vor. Himet hatte einen weiteren Wächter verloren.
    Und des jungen Oby Langmesser spielte einem Wächter übel mit, der sich Chancen gegen den Jungen ausgerechnet hatte.
    Keuchend wichen die Fischer zurück.
    Himet der Mak ... Ich fuhr herum, war ich doch zum erstenmal ohne direkten Gegner. Der Priester war nicht mehr zu sehen. Er war geflohen. Nun, das war vernünftig. Es paßte zu dem Mann, zu der künstlichen Religion, die er auf Veliadrin einführen wollte, und zu der merkwürdigen Widersinnigkeit der Situation.
    »Himet der Mak!« brüllte ich zu Seg empor, der in der Türöffnung der zusammengebrochenen Galerie stand. Er hatte den Bogen gespannt und hielt einen Pfeil schußbereit auf der Sehne.
    Gelassen sagte Seg, ohne die Stimme zu erheben: »Nach den ersten Schüssen ist er zwischen den Vorhängen hinter diesem Vögelchen verschwunden.«
    Ich brauchte nicht erst zu fragen, warum Seg ihn nicht getötet hatte. Seg hatte sich auf die Wächter konzentriert, die mich bedrängten – sein wichtigstes Ziel. In diesen Dingen ist mit Seg Segutorio eine Diskussion sinnlos. Und mit mir auch, denn ich hätte im umgekehrten Falle genauso gehandelt.
    »Wir werden ihn verfolgen«, sagte Inch. »Er ist dafür verantwortlich, daß ich ein Tabu gebrochen habe, was mich nun zwingt, unschöne Dinge zu tun.«
    Oby lief sofort los.
    Ich knöpfte mir einen der Wächter vor. »Erzähl mir von Himet dem Mak, Freundchen«, sagte ich leutselig zu ihm. Der Mann erbleichte und rollte mit den Augen. Offensichtlich glaubte er, sein letztes Stündchen wäre gekommen. »Wohin ist dieser Erzbösewicht verschwunden? Sag es mir, dann überlebst du diese Sache vielleicht, Dom!«
    Ob er mir glaubte oder nicht, weiß ich nicht. Er öffnete den Mund und zeigte mir den Stumpf seiner Zunge. Ich schob ihn angewidert fort. Hatte Himet das getan? Setzte er nur stumme Wächter ein? Aber einige hatten beim Kampf Rufe ausgestoßen.
    »Kannst du schreiben?« fragte Roybin.
    Ein unsicheres Kopfschütteln.
    Kein Wunder. Analphabeten hatten kaum eine Chance, sich aus den untersten Schichten ihres jeweiligen Berufes zu lösen. So kam ich nicht weiter.
    Balass säuberte sein Schwert und sagte: »Sie haben Thraxter und Parierstäbe benutzt. Vallianisch ist das nicht.«
    »Rapiere und Dolche haben sie getragen«, fügte Roybin hinzu, »aber die Waffen blieben in der Scheide. Das deutet mir alles auf Hamal hin.«
    Seg war zu uns herabgesprungen, und wir berieten uns, ohne weiter auf die Fischer zu achten. Die Veliadriner sollten die Szene ungezwungen beobachten und ihre eigenen Rückschlüsse ziehen können. »Meinst du wirklich Hamal?« Segs Bogen schimmerte im orangeroten Licht. »Dort werden Schilde eingesetzt. Eher denke ich an die Länder der Dämmerung von Havilfar, oder weiter westlich ...«
    »Woher sie und Himet der Mak auch kommen«, sagte ich, »ihr Ziel ist Veliadrin. Also schön. Sagt mir, wie tief sind sie in Vallia schon eingedrungen, daß sie schon hier auftauchen?«
    Die Frage lag auf der Hand. Warum kümmerte sich der Kult um eine Insel vor der Ostküste Vallias, eine Insel, die darüber hinaus noch in verschiedene Provinzen unterteilt
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