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Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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Ich lachte nicht. Um bei der Wahrheit zu bleiben, der ganze Kampf hatte etwas Widersinniges, und ich war nicht in der Stimmung für leichtsinnige Aktionen.
    Ich sprang zur Seite, und ein Masichieri versuchte es besonders schlau anzustellen und sich seinen Lohn zu verdienen. Er schwang den Thraxter in flachem Bogen, ein Hieb, der mich betäuben sollte. Ich unterlief die Bewegung und gab ihm den Griff meines Rapiers zu schmecken. Sofort mußte ich dem kräftigen Stockhieb eines anderen Masichieri ausweichen und hätte mich durch diese Bewegung beinahe in die Reichweite eines zustechenden Dreizacks begeben.
    »Beim Schwarzen Chunkrah!« brüllte ich in die Runde. »Muß ich euch denn allen die Köpfe einschlagen, ehe ihr vernünftig werdet?«
    Fauchend und brüllend gingen die Burschen wieder zum Angriff über.
    »Du bist auf Can-thirda nicht erwünscht!« »Geh nach Hause, Dray Prescot!« »Kehr in deinen Palast zu deiner elenden Frau zurück!«
    Der Bursche, der die letzten Worte gesprochen hatte, machte plötzlich einen Salto rückwärts. Meine Faust, die sich um den Rapiergriff krampfte, kribbelte von dem Schlag.
    »Tötet ihn!«
    Ich bewegte mich in einem Gewirr von Klingen und Stäben und trieb meine Gegner zurück, spürte ich doch allmählich die Auswirkungen meines Zorns. Bald würden es die Wächter satt haben, mich lebendig gefangennehmen zu wollen. Dann begann der Kampf ernsthaft.
    »Tötet den Tapo!« rief ein ausgemergelter Fischer und schleuderte seinen Dreizack. Ich riß mein Rapier hoch und schlug das Ding zur Seite. Die Zacken aber verhakten sich an meiner Klinge. Ich ließ das Rapier nicht los, doch es wurde hochgerissen und deutete nutzlos zur spinnwebenverhangenen Decke, an der qualmende Lampen hingen.
    Ein dicker, schwitzender Mann, der prachtvollere Kleider trug als die anderen, aber offenbar auch nur ein Fischer war, fluchte erfreut und richtete seinen Dreizack auf meinen Unterleib. Ich warf mich im letzten Augenblick zur Seite, hieb mit der Main-Gauche nach einem Wächter und zog die kleine Klinge zurück, um dem nächsten Angriff des Dreizackschwingers zu begegnen.
    Aber dazu kam es nicht mehr. Einer der beiden Brüder, die offen über Himet den Mak gespöttelt hatten, trat hinzu und legte dem Dicken einen kräftigen Arm um die Kehle. Mit unterdrücktem Aufkreischen wurde er zurückgezogen.
    Es blieb mir keine Zeit, dem Mann meinen Dank auszusprechen, denn fauchend sauste mein Rapier herab und traf den Wächter, der nun offenbar den Entschluß gefaßt hatte, mir endgültig den Garaus zu machen, über dem Rand der Lederrüstung am Hals.
    »Ergreift ihn, ihr Dummköpfe!« brüllte Himet der Mak und tanzte ein gutes Stück hinter seinen Kämpfern auf und ab. Seine fanatische Ergebenheit gegenüber dem Befehl, den Makfaril ihm gegeben hatte, verleitete ihn nicht dazu, sich selbst in den Kampf zu stürzen. Stahl kreischte, Männer brüllten, Verletzte sanken zu Boden.
    Die Fischer versuchten immer noch brüllend an mich heranzukommen, und die Masichieri stießen sie immer wieder zurück und schützten auf diese Weise meine elende Haut. Mit Rapier und Main-Gauche hackte ich um mich und schaffte mir auf diese Weise Luft. Ein Wächter wurde durch die zuckende Klinge abgelenkt und sank getroffen zu Boden. Im gleichen Augenblick traf mein Dolch einen zweiten.
    Ich hatte es nun geschafft, daß die Masichieri mit der Spielerei aufhörten – jetzt ging es ihnen um meinen Kopf.
    Ein Masichieri stürmte auf mich zu, eine stämmige Gestalt in quietschender Lederrüstung, den Thraxter in geübtem Griff erhoben, den Parierstab schräg vorgestreckt. Er stieß zu – hielt jedoch mitten in der Bewegung inne.
    Das struppige Haar unter dem Eisenhelm flatterte, als sein Kopf zur Seite ruckte. Blut quoll aus seinem Mundwinkel. Er stürzte, wobei er einen Fischer zu Boden riß. Als der Wächter niedersank, sah ich einen langen lohischen Pfeil aus seinem Rücken ragen. Mehr brauchte ich nicht zu wissen.
    Ein zweiter Pfeil schwirrte und bohrte sich dem nächsten Wächter in den Hals.
    O ja, wenn Sie meine Berichte über Kregen, jene wunderschöne und schreckliche Welt, gelesen haben, eine Welt, die vierhundert Lichtjahre von dem Planeten, auf dem ich geboren wurde, entfernt ist, dann wissen Sie, was hier vorging. Seg Segutorio, der großartige Bogenschütze aus Loh, hatte in der Vergangenheit schon mehr als einmal dicht an mir vorbeigeschossen, um mich mit seinem hervorragenden Können vor dem sicheren Tod zu
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