Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Verwirrung, wovor Himet sie gewarnt hatte, und wollten mich niederstechen, wollten mich töten.
    »Bringt ihn nicht um!« schrie Himet der Mak. Ein sinnloser Versuch.
    Mit einem Wutschrei drehte sich Himet um und machte eine energische Geste – ein heftiger, nicht mißzuverstehender Befehl. Sofort sprangen seine Wächter, seine mutigen Masichieri, mit funkelnden Waffen ins Gedränge.
    Nun begann ein denkbar verrückter Kampf. Ich hatte keine Lust, die einfachen und irregeleiteten Fischer zu töten, die andererseits aber auf meine Haut aus waren. Mir war es wiederum gleichgültig, ob einige Masichieri daran glauben mußten, während die Wächter Befehl hatten, mein Leben zu schützen. Und die Fischer wandten sich nicht gegen die Wächter des Priesters, während diese ihrerseits keine Zurückhaltung an den Tag legten und die Fischer niedermachten, wenn es nicht anders ging. Es war eine unvorstellbare dreiseitige Auseinandersetzung: Jede Seite war bereit, eine der anderen Parteien zu töten, doch nicht die dritte, und wurde deshalb tödlich angegriffen, ohne darauf richtig reagieren zu können. Ich sah, wie ein Wächter mit seinem Thraxter einen stämmigen Fischer durchbohrte, der eben seinen Dreizack in meine Richtung schleudern wollte. So hatte die Bewahrung meines Lebens für die künftigen bösen Absichten Makfarils bereits einen Fischer von Veliadrin das Leben gekostet – ein Preis, der sich noch erhöhen konnte, wenn ich nichts unternahm, um diesem Irrsinn Einhalt zu gebieten.
    Ich stieß einen Schrei aus und erhob die Stimme über das Durcheinander, wie ich es oft bei Sturm an Bord eines Schiffes getan hatte.
    »Ja! Ich bin Dray Prescot! Ich bin euer rechtmäßiger Hoher Kov. Ich werde euch nichts tun! Ich habe mir eure Klagen angehört. Auf gerechte Weise soll Abhilfe geschaffen werden. Darauf habt ihr mein Wort als Prinz von Vallia.«
    Den Atem hätte ich mir sparen können.
    Meine Worte lösten nur die schrille Antwort aus: »Er hat uns bespitzelt! Tötet den Rast! Tötet Dray Prescot!«
    »Nein! Nein!« brüllte Himet. »Er muß vor unseren Anführer gebracht werden. Makfaril verlangt nach ihm, um ihm seine Strafe angedeihen zu lassen.«
    Es gab genügend Leute im Saal, die von Himets Äußerungen und Versprechungen noch nicht so weit überzeugt gewesen waren, daß sie dem Priester des neuen Glaubens nun blindlings gehorchten. In ihnen war das Gefühl geweckt worden, ungerecht behandelt worden zu sein. Sie glaubten, ihr neuer Hoher Kov habe sie um ihr Recht betrogen, und da stand er nun allein vor ihnen, der rauhen kregischen Art schutzlos ausgesetzt, ihnen preisgegeben, um niedergestochen zu werden, was die Rechtmäßigkeit ihres Standpunktes nur bestätigt hätte.
    Es folgte ein chaotischer Kampf. Ich wurde gegen eine Wand gedrängt, schlug die primitiven Waffen der Fischer zur Seite und hieb zwischendurch nach dem einen oder anderen schwarzgekleideten Wächter. Sich zu verteidigen und die Angreifer dabei nicht zu töten – ja, das erfordert eine Menge Geschicklichkeit. Im Gedränge war das nicht leicht. Ein stämmiger Bursche torkelte zurück, während ihm Blut über die Wange quoll, eine Spur meiner Main-Gauche. Waffen zuckten vor meinen Augen. Die Wächter hatten Mühe, sich durch die Fischer zu drängen, um an mich heranzukommen, und wenn sie ihr Ziel erreicht hatten, starben sie. Die Masichieri drängten die Fischer zu Seite und näherten sich, um der unwillkommenen Pflicht zu genügen.
    Sie bedienten ihre Stäbe mit großem Geschick. Was die Thraxter anging – dieses Schwert ist eine havilfarische Waffe, eine gerade Hieb- und Stoßwaffe, und die Masichieri zogen sie bei einem solchen Scharmützel dem Rapier vor.
    Die Wand in meinem Rücken war nicht nur ein Vorteil. Niemand konnte sich von hinten anschleichen und mir die Sehnen in den Kniekehlen zerschneiden, doch ich konnte auch nicht mit der Beweglichkeit parieren und ausholen, die ich bei solchem Nahkampf gern hatte. Ich versuchte zur Seite auszubrechen, und ein Dreizack zuckte gefährlich nahe unter meinem linken Arm hindurch, als ich mich abwandte, um einen sauberen Rapierstreich zu führen, der einem dicken Fischer den Hosengurt öffnete. Die Hosen rutschten ihm herab. Er stieß einen Wutschrei aus und versuchte mich mit einem Messer auszunehmen, das genau für diesen Zweck – allerdings bei Fischen – gedacht war. Doch er stolperte über die Hose und erreichte mich mit seinen Streichen nicht, während sich sein Gesicht vor Wut rötete.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher