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Safari

Safari

Titel: Safari
Autoren: Alan Dean Foster
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der K’eremu, sagte Walker nichts. Er war schon so weit, dass er ihre grenzenlose Egozentrik fast liebenswert fand. Unter einer wulstigen Stirn erwiderten metallgraue Augen den Blick des Hundes. »Die Einsamkeit wird letzten Endes die anfänglichen Annehmlichkeiten überwiegen, deren du dich erfreuen kannst, wenn du hier bleibst. Ich habe Zeit gehabt, dich zu beobachten und kennen zu lernen, George. Während ich, wenn ich dazu gezwungen wäre, in solch kokonartiger Umgebung überleben könnte, glaube ich nicht, dass dasselbe auf einen Vertreter deiner Art zutrifft. Du besitzt kein ausreichend ausgeprägtes Selbstwertgefühl. Du brauchst die Gesellschaft anderer.«
    »Mit anderen Worten – im Gegensatz zu dir bin ich nicht annähernd antisozial genug.«
    »Nenne es, wie du möchtest.« Sie war zu eitel, um beleidigt zu sein.
    »Komm mit uns, George! Das Übrige wird sich finden.« Es war nicht direkt eine Bitte, aber je mehr Walker dämmerte, dass er tatsächlich die Gesellschaft des Hundes verlieren könnte, seinen einzigen verbleibenden echten Kontakt aus seiner Heimat, desto stärker wurde der plötzliche und überraschende Schmerz, der in ihm aufgeflackert war.
    »Klar, sicher«, murmelte der Hund düster. »Alles, was wir tun müssen, ist links abzubiegen, dann eine Weile geradeaus, und schon sind wir auf der I-55 Richtung Loop. Vorausgesetzt wir kriegen raus, wie man die paar Lichtjahre überbrückt. Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr neige ich dazu, mich der Meinung unseres großen Jungen anzuschließen: Dieses Projekt ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Eine Reise ohne Wiederkehr.«
    Braouk zog Augenstiele und Tentakel hoch. »Aus dem Versuch, das Unvermeidbare zu meiden, wird Feigheit.«
    »Oh, wie fair von euch!« Der Mund ließ sich wieder auf seinem Teppich nieder, der mit einem entzückten Erzittern reagierte. »Nehmt meine Gefühle von beiden Seiten in die Mangel!« Er holte mit bebenden Flanken tief Luft und beäugte Walker unsicher mit einem Gesichtsausdruck, den er in vielen Jahren erfolgreichen Bettelns auf den Straßen der windigen Stadt perfektioniert hatte. Erst nach einigen Minuten antwortete er schließlich. »Also gut, ich werde mit dir kommen. Aber nur weil du, wie Sque mir ständig erzählt, jemand brauchst, der auf dich aufpasst.«
    Walker staunte nicht schlecht. Ein rascher Seitenblick auf die K’eremu rief keine Reaktion hervor. »Na, hör mal, du kleiner – wie lange redet ihr schon so unverschämt hinter meinem Rücken über mich?«
    George, der sich lang hingestreckt mit dem Bauch auf seinem Teppich räkelte, zuckte lässig mit den Schultern. »Wie ich dir schon gesagt habe, Marc. Ich brauche mehr als dich.«
    Walker lehnte sich in seinen behelfsmäßigen Sessel zurück und schüttelte langsam den Kopf. Vor ihm tanzte das Zierfeuer weiter in der Luft, gespeist von unbekannter Quelle. »Weißt du, George, manchmal bist du ein richtiger Hundesohn.«
    »Das will ich doch schwer hoffen«, erwiderte der Hund gleichmütig.
     
    ENDE
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