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Safari

Safari

Titel: Safari
Autoren: Alan Dean Foster
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Gastgebern entgegengebracht wurde, trotz seiner zunehmenden Fertigkeiten, das Aussehen seines Zimmers, die Ausstattung und Verpflegung an seine Bedürfnisse anzupassen – während die Monate verstrichen, merkte er, wie er sich immer unbehaglicher fühlte. Er glaubte, eine gewisse Frustration auch bei Sque und ganz gewiss bei Braouk zu spüren. Nur George schien rundum zufrieden, war es ihm doch endlich gelungen, seine persönliche Wohnzone dazu zu bringen, längliche, essbare Objekte mit dem Geschmack und dem Duft, wenn auch nicht Aussehen und Konsistenz, von Hochrippenstücken zu synthetisieren.
    Wenigstens wurden die Wünsche der Sessrimathe, mit ihm und seinen Freunden zu sprechen, sie persönlich zu treffen, ihren Gesprächen über einzeln und gemeinsam zurückgelegte Leidenswege zuzuhören, immer weniger. Es war nach dem Ende einer solchen Diskussionsrunde, an der eine hochinteressante, aber beunruhigende Gruppe geschätzter Sessrimathe und mindestens ein Dutzend anderer empfindungsfähiger Spezies teilgenommen hatten, dass Walker wie ein Blitz aus heiterem Himmel die Erkenntnis traf, was ihn wirklich störte. Sie traf ihn mit ähnlicher Gewalt wie eben jene Worte, die er einmal an Bord des Vilenjji-Schiffes von der K’eremu Sequi’aranaqua’na’senemu gehört hatte, wenngleich damals andere Untertöne mitgeschwungen waren.
    »Genauso solltest du dich jetzt betrachten: als Neuheit«, hatte sie ihm erklärt; das schien Äonen zurückzuliegen.
    Aber genau das war er, und seine Freunde auch, wurde ihm mit niederschmetternder Gewissheit klar: Neuheiten. Die Vilenjji hatten geplant, sie als solche auf den Markt zu bringen. Die Sessrimathe hatten sie vor diesem Schicksal bewahrt, doch nur mit der Folge, dass genau dasselbe aus ihnen geworden war. Richtig, sie waren Gäste, keine Gefangenen. Geehrte Besucher, keine Leibeigenen. Aber es lief auf dasselbe hinaus. Als befreite Gefangene von exotischen, unbekannten Welten waren sie Neuheiten.
    Und ebenso offensichtlich war, dass der Reiz des Neuen allmählich verblasste.
    Das hieß nicht, dass man sie ignoriert oder, schlimmer noch, auf das gesetzt hätte, was in Autheth als Straße galt. Nachdem er jetzt mehrere Monate mit ihren freundlichen, zivilisierten Gastgebern zu tun gehabt hatte und nicht wenigen auch als Einzelpersonen begegnet war, bildete sich Walker ein, sie wenigstens so gut zu kennen. Sie mochten dreiseitig sein, aber sie waren nicht doppelzüngig.
    Obwohl die Freunde ihre neu gefundene Privatsphäre genossen, hatten sie zu viel gemeinsam durchgemacht, um sich nicht doch gelegentlich an der Gesellschaft der anderen zu erfreuen. Jeder hatte seine speziellen Interessen, die von seiner Wohnung nicht befriedigt werden konnten. Braouk verlangte, zu den Jaimoudu-Bergen gebracht zu werden, um dort je nach Stimmung zu dichten oder den Winden seine Verse vorzutragen. Sque hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, so viel Zeit wie möglich an den Ufern von Seremathenns einzigem riesigen Ozean zu verbringen und sich dort so lange allein mit den Wellen zu unterhalten, bis ihre Begleiter die verzweifelten Bemühungen einstellten, sie zur Rückkehr in ihre zugewiesene Wohnung zu bewegen. George verbrachte die meiste Zeit damit, den gewaltigen Pseudo-Baum zu erkunden, der ihr Wohngebäude war, wobei er sich auf seine angeborene Fähigkeit verließ, Freundschaft mit jeder Art von Intelligenz zu schließen, gleich welcher Spezies oder Gestalt.
    Diese individuellen Ausflüge lieferten Gesprächsstoff, wenn sie sich, wie vereinbart, mindestens einmal pro Woche im Gemeinschaftsraum zusammenfanden, um Geschichten über Expeditionen und Erfahrungen auszutauschen. Es war während eines solchen Treffens, dass Walker endlich das in Worte fasste, was ihm mehr und mehr Sorgen bereitete.
    »Ich glaube, unsere Gastgeber werden unserer allmählich überdrüssig.«
    Sofort wurde ihm widersprochen. »Dafür sehe ich keine Anzeichen«, polterte Braouk. »Jedenfalls zu mir hat niemand etwas Ungehöriges gesagt.«
    »Ich verweile so lange am Meer, wie ich wünsche, wobei ich zwar die Abwesenheit vertrauter Gerüche beklage, aber dennoch das Gefühl des Wassers genieße.« Sque lag zusammengerollt auf ihren Tentakeln vor dem Eingang der kleinen, behaglichen Höhle, die sie im Gemeinschaftsraum hatte einbauen lassen. George hatte sich einen groben Wollteppich kreieren lassen, der alles andere als gewöhnlich war, hauptsächlich, weil er halb lebendig war und ihm überallhin nachlief,
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