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Sachiko - Blutige Tränen (German Edition)

Sachiko - Blutige Tränen (German Edition)

Titel: Sachiko - Blutige Tränen (German Edition)
Autoren: C.C. Masen , Doris Lösel
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wollte.
    Aiden sah mit seinen einhundertfünfundachtzig durchtrainierten Zentimetern, seinen goldbraunen, wuscheligen Haaren und seinen stahlblauen Augen nicht nur umwerfend gut aus, nein. Er war quasi über Nacht mit einem seiner letzten Filme zum Kinoliebling avanciert und Mia war ausgebufft genug, um sich auszurechnen, dass sie an seiner Seite genügend Aufmerksamkeit auf sich lenken konnte, um einen bleibenden Eindruck für die Besetzungslisten einiger Produzenten zu hinterlassen.
    „Aiden“, säuselte Mia, klimperte mit ihren falschen Wimpern  und hängte sich bei dem gutaussehenden Mann ein. Dass dieser sich eben angeregt mit Peter Baker unterhielt, kümmerte sie nicht die Bohne.
    „ Mia.“ Aidens Stimme war so emotionslos, wie er sich fühlte, wann immer seine Kollegin sich ihm auf diese Weise näherte. Er zwang sich regelrecht dazu, seiner Partnerin ein höfliches Lächeln zu schenken und seinen Arm nicht instinktiv wegzuziehen.
    Was um alles in der Welt Peter Baker dazu veranlasst hatte, ausgerechnet Mia für die Hauptrolle auszuwählen, konnte er sich beim besten Willen nicht erklären. Aiden hatte das Gefühl, dass John Spade, der Regisseur, in diesem Punkt einer Meinung mit ihm war. Der Ausdruck seines Gesichts sprach mehr als deutlich dafür und Miss Whitehall, die Sekretärin, hatte auch bereits hinter vorgehaltener Hand über ein recht heftiges Streitgespräch getuschelt, das John und Peter deshalb geführt hatten.
    Aiden hatte das Drehbuch gelesen und von allen Schauspielerinnen, die ihm einfielen, wäre Mia Langston die Letzte gewesen, die ihm für die Besetzung der Kurraiko eingefallen war.
    Kurraiko war japanisch und bedeutete so viel wie „Kind der Dunkelheit“.
Dies sollte im Übrigen auch der Titel des geplanten Films sein.
    Natürlich gab es einige amerikanische Schauspielerinnen mit japanischen Vorfahren, die für diese Rolle eher in Betracht gekommen wären, doch Mr. Baker meinte, sie wären allesamt zu alt für die Rolle der Kurraiko.
    Nun, das konnte unmöglich  der wirkliche Grund sein. Denn Kurraiko war ein sechzehnjähriges Vampirmädchen und Aiden wollte sich nicht wirklich vorstellen, wie viel Schminke nötig sein würde, um eine Mia Langston in eine Sechzehnjährige zu verwandeln.
    Der Direktor der Sacramento-High führte seine prominenten Gäste umher und natürlich tummelten sich bereits mehrere hundert Schüler und Schülerinnen auf dem weitläufigen Schulgelände, um einen Blick auf die prominente Gruppe zu werfen.
    Aiden fühlte sich, wie eigentlich immer in den letzten Monaten, beobachtet und war einmal mehr glücklich darüber, dass ihm die Gabe der Schauspielerei gegeben war.
    Also gab er sich einen innerlichen Ruck, straffte seine Schultern, setzte das Lächeln auf, das die Herzen der Mädchen reihenweise zum Schmelzen brachte, und ließ seinen Blick über die mehr und mehr anwachsende Schülerschar wandern.
Und dann sah er sie …
     

 
    4)
     
    S achiko fluchte leise vor sich hin.
    Jetzt war sie dank dem Unvermögen ihrer Mutter, die richtige Uhrzeit von einer normalen Uhr abzulesen, so früh wach gewesen und dennoch hatte sie es nicht geschafft, früh genug in der Schule zu sein, um noch einen der beliebten Parkplätze in der Nähe des Einganges zu erhaschen.
    Sie hatte sich noch einmal umziehen müssen, denn Direktor Panflow hatte sie im Vorfeld des bevorstehenden Großereignisses gebeten, sich am heutigen Tag doch bitte besonders schick zu machen.
    Als ob sie nicht immer ausgesprochen modisch aussehen würde, tze!
    Aber Sachiko wusste, was Direktor Panflow meinte, als er diese Bitte an sie gerichtet hatte.
    Er wollte mit Sachikos asiatisch-exotischer Schönheit prahlen – warum auch immer?!
Sie konnte sich nicht wirklich vorstellen, was er davon haben mochte.
    Sachiko war Schulsprecherin,  Leiterin der schuleigenen Theater-Gruppe … und ganz nebenbei Direktor Panflows ureigenstes Aushängeschild der Sacramento-High!
    Er war unglaublich stolz darauf, eine solche Schönheit an seiner Schule zu haben, zumal Sachiko nicht nur bildschön war, sondern ganz nebenbei auch als Jahrgangsbeste abgeschnitten hatte, was sie allerdings erst in zwei Wochen auf der Abschlussfeier erfahren würde.
    Sachiko hatte sich also seufzend noch einmal in ihr Zimmer begeben und einen mitternachtsblauen Kimono angezogen. Ein Paar winziger Sandaletten vervollständigte ihr Outfit und die Begeisterungsrufe ihrer Mutter ließen keinen Zweifel darüber offen, dass sie umwerfend
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