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Ruheloses Herz

Ruheloses Herz

Titel: Ruheloses Herz
Autoren: Nora Roberts
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Schultern und schüttelte sie. »Es ging ganz allein mich etwas an. Erst hast du dich eingemischt, und dann kam dein Vater und hat alles an sich gerissen. Und dabei hatte es doch ganz allein mit mir zu tun, von wegen Schmalspurtrainer und so.«
    »Was ist hier los?« Zum zweiten Mal an diesem Tag waren Travis und Delia von lauten Stimmen herbeigelockt worden. Als Travis die Tränen seiner Tochter sah, fragte er wütend: »Was, zum Teufel, geht hier vor?«
    »Ich weiß nicht genau.« Keeley blinzelte die Tränen weg, während Brian sie losließ. »Dieser Narr hier scheint anzunehmen, dass ich Tarmacks Meinung über ihn teile, nur weil ich ihm nicht erlaubt habe, den Mann totzuschlagen. Offenbar habe ich seinen Stolz mit Füßen getreten.« Sie warf ihrer Mutter einen erschöpften Blick zu. »Ich bin müde.«
    »Geh ins Haus«, befahl Travis. »Ich möchte mit Brian reden.«
    »Ich weigere mich, mich wegschicken zu lassen wie ein Kind. Mischt euch bitte nicht ein. Das geht nur mich etwas an. Mich und …«
    »Ich verbiete dir, in diesem Ton mit deinem Vater zu sprechen.« Brians scharfer Befehl erzeugte vielfältige Reaktionen. Keeley sah ihn verblüfft an, Travis runzelte nachdenklich die Stirn, und Delia verkniff sich ein Lächeln.
    »Entschuldige, aber ich habe es wirklich satt, ständig unterbrochen und herumkommandiert zu werden wie ein aufsässiges Kind.«
    »Dann benimm dich auch nicht so«, entgegnete Brian. »Auch wenn meine Familie nicht so reich ist wie deine, hat man uns doch Respekt beigebracht.«
    »Ich verstehe nicht, was das …«
    »Halt den Mund.«
    Das machte sie sprachlos.
    »Entschuldigen Sie, dass ich noch eine Szene verursacht habe«, sagte er förmlich zu Travis. »Anscheinend habe ich mich immer noch nicht ganz beruhigt. Ich habe mich noch gar nicht bei Ihnen bedankt, dass Sie den Sicherheitsdienst besänftigt haben, sonst hätte ich womöglich noch Schwierigkeiten bekommen.«
    »Es gab genug Leute, die gesehen hatten, was passiert war. Sie hätten bestimmt keine Schwierigkeiten bekommen. Sie nicht.«
    »Eben warst du noch wütend darüber, dass sich mein Vater eingemischt hat.«
    Brian gönnte ihr nicht einmal einen Blick. »Ich bin über alles wütend.«
    »Oh ja!« Da Gewalttätigkeit heute an der Tagesordnung zu sein schien, bohrte sie ihm einen Finger in die Schulter. »Du bist einfach nur wütend. Punkt. Er glaubt nämlich, ich hielte ihn für nicht gut genug, um mich vor einem betrunkenen Großmaul zu beschützen. Nun, ich habe Neuigkeiten für dich, du sturer irischer Pferdenarr.«
    Jetzt ebenfalls wütend, trommelte sie ihm mit der Faust auf der Brust herum. »Ich kann mich nämlich ganz gut allein wehren.«
    »Er ist aber zwei Mal so groß und vier Mal so schwer wie du, du stures halbirisches Spatzenhirn.«
    »Ich wäre mit ihm zurechtgekommen, aber ich weiß deine Hilfe trotzdem zu schätzen.«
    »Gar nichts tust du! Es ist ständig dasselbe mit dir, alles musst du unbedingt selbst machen. Weil keiner so klug und so kompetent ist wie du. Trotzdem vielen Dank, dass du nach mir pfeifst, wenn du eine kleine Abwechslung brauchst.«
    »Glaubst du das wirklich?« Sie war so außer sich, dass sich ihre Stimme fast überschlug. »Du solltest für mich nur eine kleine Abwechslung sein? Du schändlicher, beleidigender, widerlicher Dreckskerl.«
    Sie ballte die Hände zu Fäusten und hätte sie vielleicht sogar benutzt, wenn Travis nicht Brian blitzschnell am Kragen gepackt und gefährlich leise gesagt hätte: »Ich sollte Sie zusammenschlagen.«
    »Oh Travis.« Delia presste ihre Finger an die Schläfen.
    »Dad, wage es nicht!« Keeley, die mit ihrem Latein am Ende war, warf verzweifelt die Hände in die Luft. »Ich habe eine Idee. Warum schlagen wir uns nicht alle gegenseitig die Köpfe ein, damit wir es endlich hinter uns haben?«
    »Du hast recht.« Brian ließ Travis nicht aus den Augen.
    »Du hörst jetzt sofort auf, Dad. Ich bin eine erwachsene Frau. Eine erwachsene Frau!«, wiederholte Keeley und schlug ihrem Vater mit einer Faust auf den Arm. »Und ich habe mich ihm an den Hals geworfen.«
    Sie verspürte irgendwie Genugtuung, als ihr Vater diesen kalten Blick jetzt auf sie richtete. »Ja, es stimmt«, bekräftigte sie. »Ich habe mich ihm an den Hals geworfen. Ich wollte ihn, deshalb bin ich zu ihm gegangen und habe ihn verführt. Na und?«
    »Wie es dazu gekommen ist, spielt keine Rolle«, mischte sich Brian ein. »Ich hatte Erfahrung und sie nicht. Ich hatte kein Recht, sie
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