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Ruheloses Herz

Ruheloses Herz

Titel: Ruheloses Herz
Autoren: Nora Roberts
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zerrissenes Hemd. Er ist betrunken und hat sich dumm benommen. Aber jetzt ist es genug, Brian.«
    »Du irrst. Es wird nie genug sein. Du hast eine zarte Haut, Keeley, und er hat mit Sicherheit seine Spuren darauf hinterlassen, deshalb wird es nie genug sein.«
    Tarmack kroch auf allen vieren ein Stück beiseite und übergab sich. Travis zog ihn in einer fast geistesabwesend wirkenden Geste auf die Füße. »Ich schlage vor, dass Sie sich bei meiner Tochter entschuldigen und dann verschwinden, sonst lasse ich diesen Burschen wieder auf Sie los.«
    Tarmacks Magen rebellierte vor Schmerz, und er konnte sein eigenes Blut schmecken, aber die Demütigung traf ihn nicht weniger hart. »Scheren Sie sich zum Teufel. Sie und alle anderen. Ich werde den Kerl wegen Körperverletzung anzeigen.«
    »Jetzt machen Sie aber mal halblang.« Travis entblößte seine Zähne zu einem gefährlichen Lächeln. »Sie sind betrunken und haben sich dumm benommen, genau wie meine Tochter gesagt hat. Und Sie haben sie angefasst.«
    »Er hat sie angebrüllt, Mr. Grant.« Larry bahnte sich seinen Weg durch die Menge. »Ich habe gehört, wie er ihr gedroht hat, als ich in den Stall kam, um nach dem Pferd zu sehen.«
    Travis hielt Brian im letzten Moment davon ab, sich erneut auf Tarmack zu stürzen. »Nicht«, sagte er leise, dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Tarmack. »Sie halten sich in Zukunft von meiner Tochter fern, Tarmack. Wenn ich Sie noch ein einziges Mal in ihrer Nähe erwische, werden Sie Ihr blaues Wunder erleben.«
    Tarmack wischte sich mit dem Handrücken das Blut aus dem Gesicht und sagte aufsässig: »Und was ist so schlimm daran, dass ich sie am Arm angefasst habe? Ich wollte bloß, dass sie mir zuhört. Außerdem ist sie doch sonst nicht so wählerisch damit, wer sie begrabscht. Bei diesem miesen Schmalspurtrainer hier hatte sie jedenfalls nichts dagegen.«
    Brian sprang vor, um sich erneut auf ihn zu stürzen, aber Travis war näher dran und fast genauso schnell. Seine Faust krachte gegen Tarmacks Kiefer. Der Mann verdrehte die Augen, als er in die Knie ging.
    »Delia, bring Keeley nach Hause, ja?« Travis ließ den Blick über die Umstehenden schweifen und zog herausfordernd die Augenbrauen hoch, während er fragte: »Würde vielleicht jemand den Sicherheitsdienst rufen?«
    »Wir hätten nicht gehen sollen.« Keeley lief nervös in der Küche auf und ab und blieb jedes Mal, wenn sie am Fenster vorbeikam, davor stehen. »Warum sind sie bloß noch nicht zurück?«
    »Darling, du zitterst ja. Setz dich doch jetzt endlich mal hin, und trink deinen Tee.«
    »Ich kann nicht. Was ist los mit den Männern? Sie hätten diesen Narren zu Brei geschlagen. Was mich bei Brian nicht sonderlich überrascht, aber von Dad hätte ich so etwas nicht erwartet.«
    Delia warf ihr einen überraschten Blick zu. »Warum nicht?«
    Aufgewühlt fuhr sich Keeley mit der Hand durchs Haar. »Weil er sich normalerweise immer unter Kontrolle hat. Im Gegensatz zu dir … bei dir könnte ich mir schon eher vorstellen, dass du mal zulangst …« Sie zuckte zusammen. »Entschuldige, ich wollte dich nicht verletzen«, sagte sie rasch, aber sie sah, dass ihre Mutter schmunzelte.
    »Das habe ich auch nicht so aufgefasst. Gut möglich, dass mein Temperament ein bisschen … na ja, sagen wir hitziger ist als das deines Vaters. Aber wenn die Situation es verlangt, kann er auch ganz anders. Und hier war es so. Dieser Mann hat sein kleines Mädchen bedroht und ihm Angst gemacht.«
    »Sein kleines Mädchen war drauf und dran, diesen Mann mit einem Hufreiniger auszuweiden.« Keeley atmete laut aus. »Ich habe nie gesehen, dass Dad jemand geschlagen hätte oder auch nur kurz davor war.«
    »Er benutzt seine Fäuste nicht allzu oft, weil es nicht nötig ist. Doch über diese Sache wird er außer sich sein, Keeley.« Delia zögerte, dann deutete sie auf einen Stuhl. »Setz dich einen Moment, ich will dir etwas erzählen.«
    Nachdem Keeley ihrer Aufforderung gefolgt war, begann sie: »Vor vielen Jahren, kurz nachdem ich hier angefangen hatte zu arbeiten, war ich spätabends noch unten im Stall. Einer der Stallburschen hatte getrunken. Er fiel in einer der Boxen über mich her. Ich kam nicht gegen ihn an.«
    »Oh Ma.«
    »Er fing gerade an, mir die Kleider vom Leib zu reißen, als dein Vater in den Stall kam und sah, was da vor sich ging. Er zerrte den Mann von mir weg und prügelte so auf ihn ein, dass ich Angst hatte, er schlägt ihn tot. Denselben kalten Zorn
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