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Ruheloses Herz

Ruheloses Herz

Titel: Ruheloses Herz
Autoren: Nora Roberts
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großen Moment gehabt, was?«, sagte Brian leise zu Finnegan.
    Keeley legte die Bürste weg und durchquerte die Box, während Brian ihr die Tür öffnete. »Du kannst dich auch nicht beklagen, Donnelly.«
    »Das tue ich ja gar nicht. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich jemals so einen guten Tag hatte.«
    Sie legte ihm die Arme um den Nacken und lehnte den Kopf an seine Schulter. »Es wird noch mehr davon geben. Für uns alle.« Sie blickte auf. »Wir werden dafür sorgen, dass es noch mehr gibt«, versprach sie, während sie ihm den Mund bot.
    Wenn er sie im Arm hielt, war es so einfach, sich aus der Realität davonzustehlen und zu träumen.
    »Du vernachlässigst unser Pferd.« Er schmiegte seine Wange an ihre und schloss die Augen. »Ich bin gleich zurück.«
    »Ich werde warten.«
    Aber er bewegte sich nicht, sondern stand einfach nur so mit ihr da, während das Verlangen in ihm pulsierte. Endlich vermochte er sich von ihr zu lösen, ergriff ihre Hände und zog sie an die Lippen. »Vergiss nicht, ihm Äpfel zu geben. Er frisst sie so gern.«
    »Ja, ich weiß. Brian …«
    »Ich bin gleich zurück«, wiederholte er und ging weg, bevor er sagte, was ihn so sehr bewegte.
    »Irgendetwas hat sich verändert«, flüsterte Keeley vor sich hin. »Ich spüre es ganz genau.« Sie presste ihre Hände, die immer noch warm waren von seinen, an ihre Brust. Oh, das ist wirklich ein herrlicher Tag, dachte sie. Und er ist noch nicht vorbei. Sie wandte sich wieder zu Finnegan um, der sie geduldig beobachtete. »Er liebt mich. Er kann die Worte nur noch nicht aussprechen, aber ich weiß ganz genau, dass er mich liebt.«
    Sie griff wieder nach der Striegelbürste. »Bevor der Tag zu Ende ist, werden wir durch ein weiteres Ziel gehen. Ich muss mich schön machen. Bei Kerzenlicht, Wein und …«
    Sie sprach nicht weiter, als sie hörte, dass die Tür der Box wieder geöffnet wurde. In der Annahme, dass Brian schon zurück sei, drehte sie sich um. Ihr strahlendes Lächeln verschwand, als sie Tarmack sah.
    »Da haben Sie mich aber schön reingelegt, was?«
    »Sie sind hier unerwünscht.«
    »Schnappt mir einfach dieses Pferd weg! Sie sind nicht besser als eine Pferdediebin. Und wahrscheinlich kommen Sie damit auch noch durch, nur weil Sie eine Grant sind.«
    »Ich habe den Preis, den Sie verlangt haben, bezahlt«, sagte sie kalt. Sie roch seine Whiskeyfahne. Und Finnegan roch sie offenbar auch. Das Pferd begann zu zittern. Beruhigend legte sie eine Hand an sein Geschirr. »Wenn Sie eine Beschwerde haben, sollten Sie sich an die Rennkommission wenden.«
    »Die Ihr Vater schmiert?«
    Sie riss den Kopf hoch. Empört funkelte sie Tarmack an. »Reden Sie nicht so über meinen Vater!«
    »Ich sage, was mir passt.« Er betrat die Box und blickte sie aus glasigen Augen hasserfüllt an. »Ihr seid doch alle Betrüger! Betrüger, die sich einbilden, besser zu sein als Leute wie ich, die sich irgendwie ihren Lebensunterhalt verdienen müssen. Sie haben mir dieses Pferd gestohlen.« Er bohrte ihr einen Finger in die Schulter. »Und Sie haben behauptet, dass er nicht fit genug ist, um zu laufen.«
    »Das war er auch nicht.« Sie hatte keine Angst. Hier waren überall Leute, und wenn er ihr zu nahe kam, brauchte sie nur zu schreien. Aber sie war eine Grant, und eine Grant ließ sich nicht so schnell einschüchtern. Sie wurde auch allein mit einem Trunkenbold fertig.
    »Aber für Sie konnte er schon laufen, was? Und gewinnen. Dieser Pokal gehört mir und sonst niemandem.«
    Es geht ihm nur ums Geld, dachte sie. Genau wie Brian gesagt hatte, ging es für manche nur um Geld und nicht um Gefühle. »Sie haben Ihr Geld erhalten. Mehr bekommen Sie nicht. Und jetzt schlage ich vor, Sie verschwinden, bevor ich Anzeige gegen Sie erstatte.«
    »Wage es nicht, mir den Rücken zuzudrehen, du Luder.«
    Als er sie am Arm packte und herumzerrte, keuchte Keeley vor Schreck und vor Schmerz. Beim Versuch, sich von ihm loszumachen, zerriss ihr Hemd an der Schulter. Finnegan neben ihr wieherte erschrocken und scheute.
    »Sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede. Du hältst dich wohl für was Besseres?« Als er ihr einen leichten Stoß versetzte, taumelte sie gegen den Wallach, und Tarmack riss sie wieder nach vorn. »Du glaubst wohl, du bist was Besonderes, bloß weil dein Daddy in Geld schwimmt.«
    »Ich glaube«, erwiderte Keeley mit trügerischer Ruhe, »dass Sie mich loslassen sollten.« Sie schob eine Hand in ihre Tasche und schloss ihre Finger fest um
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