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Ruheloses Herz

Ruheloses Herz

Titel: Ruheloses Herz
Autoren: Nora Roberts
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Gewühl durchzuschlängeln. Dann geht er in Führung und pendelt sich bei einer hohen Geschwindigkeit ein.«
    »Ich gehe davon aus, dass er es heute genauso macht. Und dabei sollen Sie versuchen herauszufinden, was in Finnegan steckt. Ich will nicht, dass Sie ihn überfordern, aber halten Sie ihn in der ersten Runde auch nicht zurück. Lassen Sie ihn seine Beine testen.«
    »Alles klar, Mr. Donnelly, ich werde mich gut um ihn kümmern. Ah, da kommt ja Miss Grant. Er sieht gut aus, Miss Grant. Sie haben erstklassige Arbeit geleistet.«
    »Ja.« Ein bisschen atemlos, weil sie vom Wettschalter zurückgerannt war, rubbelte sie Finnegan kräftig den Kopf. »Wir haben erstklassige Arbeit geleistet.«
    Als die Durchsage für die Jockeys kam, trat sie einen Schritt zurück. »Viel Glück.«
    »Und sprechen Sie mit ihm«, schärfte Brian Larry noch einmal ein. »Vergessen Sie nicht, die ganze Zeit mit ihm zu reden. Erinnern Sie ihn daran, wozu er hier ist.«
    »Die beiden sehen gut aus«, entschied Keeley. »Hier, nimm.«
    »Was ist das denn?«
    »Ich habe fünfzig für dich gesetzt.«
    »Du … verdammt.«
    »Du kannst es mir dann ja aus unserem Gewinn zurückzahlen«, schlug sie fröhlich vor. »Wir sollten jetzt besser nach vorn gehen. Sonst verpassen wir womöglich noch den Start. Hast du meine Familie gesehen?«
    »Nein. Aber bestimmt entdeckst du sie bald. Ihr seid doch nicht zu übersehen.« Weil sie sich anschickte, sich einen Weg durch die Menge zu bahnen, griff er nach ihrer Hand, aus Angst, sie könnte womöglich zerdrückt werden. »Ich weiß wirklich nicht, warum du nicht ins Restaurant gehst, dort ist es doch viel zivilisierter.«
    »Snob.«
    »Das hat nichts mit …« Er gab sich geschlagen. »Ich will, dass du diese Papiere zerreißt.«
    »Nein. Da, sie bringen sie in die Startboxen.«
    »Ich will auf keinen Fall eine Gewinnbeteiligung an deinem Pferd.«
    »An unserem Pferd. Wer ist die Nummer drei? Ich habe mein Formular verloren.«
    »Das ist Prime Target, acht zu fünf, kommt meistens von hinten. Wirklich, Keeley, es ist ja gut gemeint, aber …«
    »Nicht gut gemeint, sondern nur logisch. So, da wären wir.« Sie warf ihm ein strahlendes Lächeln zu. »Unser erstes Rennen.«
    Es klingelte.
    Zehn muskulöse Pferde mit Reitern, die sich tief über ihre Hälse duckten, schossen aus den Startboxen. Innerhalb von Sekunden verschmolzen sie zu einer Einheit mit Dutzenden von langen, sich beugenden und streckenden Beinen, die durch die Luft flogen und nur ganz flüchtig den Boden antippten.
    Rote, weiße, goldfarbene, grüne Seidenbänder flatterten bunt im Wind. Und der Donnerhall der Hufe war einfach herrlich.
    Keeley tastete nach Brians Hand und umklammerte sie.
    Vor lauter Aufregung blieb ihr die Luft weg, und ihr Kopf wurde so leer, dass sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.
    Von der trockenen Bahn stiegen Staubwolken auf, Jockeys wurden wie Puppen nach vorn geschleudert, und nach der zweiten Runde begann die Einheit zu bröckeln.
    »Er behauptet sich auf dem vierten Platz«, schrie Keeley. »Er hält durch.«
    Das Leitpferd schob sich noch weiter nach vorn. Um eine Kopfeslänge, eine halbe Körperlänge. Finnegan holte auf, versuchte, sich an die dritte Stelle zu setzen. Keeley hörte die Menge toben, aber ihr Herz hämmerte im Rhythmus der Hufschläge.
    Diese Beine beugten, streckten, hoben sich.
    »Er holt immer noch auf.« Sie begann zu lachen, obwohl ihre Hand Brians angespannt umklammerte. Sie verspürte eine so überwältigende Freude, als säße sie selbst auf dem Wallach. »Er holt auf. Er wird von Sekunde zu Sekunde schneller. Siehst du ihn?«
    Brian sah ihn, und das Grinsen auf seinem Gesicht war breit. »Ich habe nicht genug an ihn geglaubt. Längst nicht genug. Er wird sich noch weiter nach vorn schieben.«
    Und das tat er tatsächlich, ein großes, nicht sehr ansehnliches Pferd mit einer Gewinnchance von zwanzig zu eins und einem abgehalfterten Jockey in den Steigbügeln. Finnegan schoss nach vorn, wobei seine Hufe kaum den Boden berührten, holte das in Führung liegende Pferd ein und galoppierte Kopf an Kopf mit ihm, umtost vom Geschrei der Menge.
    Sekunden, bevor er die Ziellinie erreicht hatte, schob er sich um eine Nasenlänge nach vorn.
    »Da! Er hat gewonnen.« Keeley wirbelte zu Brian herum. Sie fragte sich, ob sein fassungsloser Gesichtsausdruck ihren eigenen widerspiegelte. »Mein Gott, Brian, er hat gewonnen!«
    »Zwei Wunder an einem Tag.« Ihm entfuhr ein kurzes,
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