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Rückkehr nach St. Elwine

Rückkehr nach St. Elwine

Titel: Rückkehr nach St. Elwine
Autoren: Britta Orlowski
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Joshua tun. Sie würde ihre Arbeit aufgeben, um nur noch für ihn und ihr Baby da zu sein.
    Oh bitte, bitte lass ihn nicht tot sein!
    Marc nahm die Welt um sich herum nur verschwommen wahr. Es durfte doch nicht sein, dass er seinen Freund für immer verloren hatte. Wenn er sich dieser Tatsache jetzt wirklich stellen musste, würde er alles Menschenmögliche tun, um Liz und ihrem Baby Trost zu geben. Er hatte sie, genau wie sein Freund, schon immer gemocht, weil sie eine Frau war, die unglaublich viel Mumm besaß.
    Doch Elizabeth hatte immer nur Augen für Joshua gehabt und so hatte Marc es dabei belassen. Wenn Josh jetzt das Schrecklichste zugestoßen sein sollte, dann würde er alles dafür tun, um für Liz die Sterne vom Himmel zu holen. Er trug die Schuld an dem, was soeben passiert war.
    Marc war bereit, dafür zu bezahlen, alles dafür zu tun, dass Liz nicht ihr ganzes Leben lang traurig sein musste. Dafür würde er sie eines Tages sogar heiraten, selbst wenn er dann für immer mit seinem toten Freund konkurrieren müsste. Solche Gedanken schossen ihm jetzt in Sekundenschnelle durch den Kopf und hinterließen nichts als endlosen Schmerz.
    Elizabeth kniete mit zittrigen Bewegungen nieder.
    Jetzt erst nahm sie den weichen Untergrund wahr, auf dem Joshua lag. Es sah aus wie Dämmmaterial. Sie konnte es kaum glauben, Joshs Brust hob und senkte sich völlig gleichmäßig. Zimmerman teilte ihr die wichtigsten Daten mit. Er hatte bereits einen Zugang gelegt und die Reflexe überprüft.
    Josh stöhnte leise.
    „ Er hat starke Schmerzen“, murmelte Elizabeth und fuhr mit ihrer Hand über seine Stirn. Dann tastete sie den Kopf ab. Im Bereich der Schädelbasis spürte sie eine pflaumengroße Beule. Joshs Gesicht war blass, aber um die Augen herum ließ sich kein Brillenhämatom feststellen. Außerdem blutete er weder aus der Nase, noch aus dem Ohr, so dass sie eine Fraktur der Schädelbasis nahezu ausschließen konnte.
    Er stöhnte wieder, während Marc eine seiner kalten Hände ergriff.
    „ Ich gebe ihm Valium gegen die Schmerzen.“ Zimmerman registrierte Liz.
    Im gleichen Augenblick öffnete Josh die Augen.
    „ Schatz, sag ihm, dass ich keine Spritze will!“, murmelte er schwach.
    Liz brach in schallendes Gelächter aus, bis ihr die Tränen der Erleichterung über die Wangen rollten.
    „ Hab keine Angst, er injiziert das Mittel über den Zugang, den er bereits gelegt hat.“
    Josh wollte nicken, verzog aber nur schmerzhaft das Gesicht. In seinem Kopf tobte ein Krieg. Er begann jetzt unkontrolliert zu zittern, seine Zähne schlugen heftig aufeinander.
    „ Er steht unter Schock“, erklärte Elizabeth dem irritierten Marc. „Wir brauchen eine Decke.“
    Sie wies auf den Rettungswagen und Marc machte sich sofort auf. Elizabeth schlug die Arme um ihren Mann und versicherte ihm in einem gleichmäßigen Singsang immer wieder, wie sehr sie ihn liebe. Dieser sonderbare Kanon schien sie beide ein wenig zu beruhigen.
    „ Muss ich erst solche Kunststücke vollführen, bis du mir so was das nächste Mal sagst?“
    „ Tanner, du kannst manchmal so blöd sein“, brummelte sie und küsste ihn ein aufs andere Mal.
    „ Du bringst ihn noch um. Wie soll er da genug Luft bekommen?“ Marcs Stimme bebte noch immer, hin und her gerissen zwischen Angst und Erleichterung.
    Elizabeth stellte sich rasch auf die Füße. „Ach, halt den Mund!“
    Sie drückte kurzerhand ihre Lippen fest auf die seinen.
    In dem Moment, als Marc zitternd seine Arme um sie schlang, stand Amy nur wenige Meter von ihnen entfernt, hinter der Absperrung. Ihr entging nicht die kleinste Regung in seinem Gesicht.
     
    Epilog
     
    Joshua hatte großes Glück gehabt. Außer einer schweren Gehirnerschütterung hatte er keine ernsthaften Verletzungen davongetragen. Es grenzte fast an ein Wunder, dass sein Körper ausgerechnet auf die, erst in den frühen Morgenstunden angelieferten, Dämmrollen aufschlug.
    Bereits nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt hatte er wieder nach Hause entlassen werden können, wo sich Elizabeth liebevoll um ihn kümmerte.
     
    George Cumberland gestand, der Drahtzieher der Sabotage auf den Baustellen gewesen zu sein. Er hatte jedoch jemanden angeheuert, der vor Ort als Komplize fungierte. Diesen Mann hatte er allerdings nie zu Gesicht bekommen, er wusste noch nicht einmal seinen Namen. Ihre Absprachen tätigten sie stets über ein eigens dafür angeschafftes Mobiltelefon. Dieses Handy jedoch war George zwei Tage vor dem Unfall mit den
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