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Rückkehr nach St. Elwine

Rückkehr nach St. Elwine

Titel: Rückkehr nach St. Elwine
Autoren: Britta Orlowski
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Kindern abhandengekommen. Er musste es irgendwo verloren haben und sah sich so jeder Möglichkeit beraubt, sich mit seinem Komplizen in Verbindung zu setzen, um die Sache noch rechtzeitig zu stoppen.
    Einer der Arbeiter war zwar seit dem Unglückstag spurlos verschwunden, doch der Mann war unter falschem Namen und Aufenthaltsort gemeldet gewesen, wie sich erst jetzt herausstellte. Don Ingram und seinen Deputys stand als einziger Anhaltspunkt eine Personenbeschreibung zur Verfügung, die allerdings auf die Hälfte der amerikanischen Männer zutraf. Sie befanden sich auf der Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen.
    Der Mann mit dem falschen Namen, Steve Johnson, war vor über einem Jahr während seiner nächtlichen Aktivitäten auf eine Clique von Jugendlichen gestoßen. Er hatte die Gruppe ausspioniert und benutzte die Erkenntnisse aus seinen Beobachtungen für seine Zwecke. Danach war es ihm ein Leichtes gewesen, seine eigenen Aktionen zu starten und falsche Spuren zu legen. In jener Nacht im Hafenviertel wäre seine Deckung beinahe aufgeflogen, denn der Anführer der Teenagerclique war auf ihn aufmerksam geworden. Kurz entschlossen hatte Steve Johnson den Jungen mit dessen eigenem Messer kaltblütig zum Schweigen gebracht.
    Der zu Unrecht in Untersuchungshaft sitzende Jugendliche, dessen Indizienprozess gerade vorbereitet wurde, konnte nun entlassen werden. Der Sechzehnjährige hatte immer wieder vehement seine Unschuld beteuert, was Don Ingram einiges Kopfzerbrechen bereitet hatte.
    Stattdessen würde der Staatsanwalt nun George Cumberland den Prozess machen. Das Strafmaß lag zwischen fünf und schlimmstenfalls zehn Jahren. Er hatte den Tod von mindestens einem Menschen in Kauf genommen. Die Mitwisserschaft am Mord an Erik Irwin wurde ihm als weiterer Punkt angelastet. Begünstigend wirkte sich für ihn die Warnung aus, die er, sobald er von der Führung der Schulklasse über die Baustelle erfahren hatte, sofort eingeleitet hatte.
    Seine Frau Jenny hatte eine vorläufige Trennung von ihm durchgesetzt. Sie kämpfte darum, das Leben als allein erziehende Mutter in den Griff zu bekommen.
     
    Die Beziehung zwischen Marc und Amy befand sich noch immer nahe dem Gefrierpunkt. Er konnte sich ihr gegenüber nicht öffnen und Amy fühlte sich nach wie vor aus seinem Leben ausgeschlossen. Sie unterstützte so gut sie es vermochte ihre Freundin Jenny Cumberland und suchte sich einen Saisonjob in einer Surf- und Segelschule. Ihre Beobachtung an jenem Unfalltag, als Joshua Tanner in die Tiefe gestürzt war, führte zu einer bei ihr bis dahin nicht verspürten Eifersucht Liz gegenüber. Sie musste lernen, mit dieser Empfindung zu leben und ihre Verbindung mit Marc oder wie immer man es bezeichnen wollte, neu zu definieren. Auf alle Fälle wollte sie sich und ihm noch eine Chance einräumen. Eine Liebe starb doch nicht an einem einzigen Tag. Sie begriff: wollte man sich das Glück bewahren, musste man zeitlebens darum kämpfen.
     
    Floriane schwärmte seit dem fraglichen Tag erst recht für Joshua Tanner. Doch er war der Mann ihrer Freundin und das würde sie immer respektieren. Er hatte Kevin nun bereits zum zweiten Mal in seinem Leben in Sicherheit gebracht. Diesmal sogar unter eigener Lebensgefahr. Damit hatte er sich eindeutig qualifiziert, dass ihm für immer ein Platz in ihrem Herzen gehörte. Während seines kurzen Aufenthalts im Krankenhaus hatte Flo ihn mehrere Male besucht und ihr stets zum Abschied geflüstertes „Gute Besserung“, kam aus dem tiefsten Grunde ihrer Seele.
     
    Marc gab sich, entgegen den Beteuerungen seines Freundes, zumindest einen Teil der Schuld am Vorgehen seines Vaters. Er war überzeugt, wenn er fähig gewesen wäre, den Konflikt mit George zu lösen, wäre all das niemals passiert.
     
    Elizabeth strich liebevoll über die kleine Wiege. Die Kissen und Decken waren von ihr selbst genäht worden. Eine seltsame Unruhe hatte sie seit dem Morgen gepackt. Das ehemalige Gästezimmer war von Elizabeth und Josh renoviert und zu einem Kinderzimmer umfunktioniert worden. Sie hatten gemeinsam die freundliche, gelbe Tapete mit den kleinen Gänseblümchen ausgesucht, genauso wie den weichen, warmen, cremefarbenen Teppich. Im Schrank befanden sich bereits Hemdchen, kleine Bodys, und Mützchen, sowie alles das, was Baby halt so braucht. Und das war offensichtlich eine ganze Menge. Elizabeth watschelte zum Schrank und überprüfte bereits zum x-ten Mal seinen Inhalt auf Vollständigkeit.
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