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Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Titel: Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)
Autoren: Lauren Child
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Laser gefunden!
    Unter weiterem Gestöhne und Fluchen und Schimpfen schaffte Ruby es schließlich, den Laserstrahl auf den Strick zu richten, mit dem ihre Handgelenke gefesselt waren.
    Kaum waren ihre Arme frei, befreite sie auch ihre Füße.
    Ihre Glieder waren steif und schmerzten, aber darauf konnte Ruby im Moment keinen Gedanken verschwenden. Ihre Selbstbefreiungsaktion hatte ja gerade erst angefangen.

    »Ich kann es kaum erwarten zu sehen, wie sich der Buddha aus dem Fußboden erhebt – wie ich hörte, soll das blitzschnell gehen. Stimmt das?« Sabina war wirklich sehr aufgeregt.
    »Ganz recht«, bestätigte Herr Gustav. »Um Punkt Mitternacht, beim ersten Glockenschlag, gehen alle Lichter aus, und eine Sekunde später steht er da.«
    »Und genau in diesem Moment hat eine Person das unglaubliche Glück, dem Jadebuddha von Khotan in die Augen blicken zu dürfen! Ist das nicht schrecklich aufregend?«, sagte Sabina.
    » Sehr aufregend«, bestätigte Klaus Gustav.
    »Und Sie sind der Einzige, der das bewerkstelligen kann, da der Schlüssel in Ihren Händen ist.«
    »Richtig.« Klaus Gustav nickte. »Ich besitze den Schlüssel des Jadebuddhas von Khotan.«
    »Werden Sie den gläsernen Schaukasten persönlich aufschließen, Herr Gustav?«, wollte Margorie Humbert wissen.
    »Darauf können Sie sich verlassen«, sagte er und klopfte auf seine Brusttasche.
    »Stimmt es, dass Sie Schweizer sind?«, fragte Clancy.
    »Richtig«, sagte der Mann.
    »Dann ist das ein Schweizer Akzent, den Sie haben?«, fragte Clancy weiter.
    Der Mann nickte.
    »Weil … Sie klingen irgendwie nicht wie ein Schweizer, sondern eher …«
    »Clancy! Wie unhöflich! So etwas sagt man nicht!«, tadelte Mrs Crew ihren Sohn. Sein Benehmen schickte sich nicht für den Sohn eines Botschafters. »Entschuldigen Sie, Herr Gustav, aber unser Sohn weiß manchmal nicht, wann er aufhören soll.«
    »Ich wollte doch nur etwas fragen«, sagte Clancy.
    »Tu’s nicht, mein Sohn!«, sagte sein Vater streng.

    Ruby stellte sich auf den Stuhl, konzentrierte sich darauf, dass ihr Handgelenk nicht zitterte, und richtete die Uhr auf einen Metallhaken direkt oberhalb des Fensters. Dann drückte sie auf den Auslöseknopf.
    Das Titankabel schoss heraus. Die Greifkralle schnellte durch die Luft, verpasste den Haken aber um einige Millimeter und glitt an der Wand nach unten.
    Ruby zog das Kabel schnell wieder ein und versuchte es erneut. Los, triff schon, ich hab nicht ewig Zeit. Wie wahr: Der Sand hatte inzwischen schon die Sitzfläche des Stuhls erreicht. Ruby zielte erneut und – Bingo! – diesmal fiel die Greifkralle über den Haken. Ruby schloss die Augen, drückte auf den Retraktor und wappnete sich dafür, gleich blitzartig durch die Luft gerissen zu werden … doch nichts geschah.
    Nein, nein, nein! Du bist eine Fluchtuhr und musst mir jetzt bei der Flucht helfen, verstanden?
    Der Sand bedeckte nun schon ihre Füße, und der Turm füllte sich erschreckend schnell. Sei lieb! Agentenspezialgeräte dürfen nicht versagen! Sie drückte noch einmal – wieder vergebens.
    Okay, du darfst versagen, aber nicht jetzt! Sie drückte noch fester auf den Knopf – wieder passierte zuerst nichts, doch dann …
    … wurde Ruby urplötzlich vom Stuhl gerissen und flog durch die Luft auf die Fensterbank zu.
    Wurde auch Zeit!
    Sie ließ den Knopf los und dachte über die neue Situation nach. Das Fenster war von außen mit Holzbrettern vernagelt, und sie hatte nicht genug Spielraum, um feste dagegenzutreten. Sie blickte sich um. Genau in der Mitte des Raums hing ein schmiedeeiserner Kronleuchter von der Decke. Wenn sie den zu fassen bekam, konnte sie daran auf das vernagelte Fenster zuschwingen und die Holzbretter zertrümmern – wie sie dann aber außen von dem hohen Fenster auf den sicheren Erdboden hinunterkam, war ein ganz anderes Problem. Sie drückte mehrmals auf das Knöpfchen, das das Kabel einfuhr, doch vergebens – die Vorrichtung hatte offenbar den Geist aufgegeben.
    Okay, Ruby, du hast noch Zeit, nur keine Panik. Sie blickte auf das Tonbandgerät, dessen große Spulen sich drehten und drehten – und da hatte sie eine Idee. Bedauere, aber du gehst mir allmählich auf die Nerven.
    Ruby nahm eine der Spulen und zog die vielen Meter Magnetband herunter, dann holte sie den Schlüsselring aus ihrer Hosentasche und band ihn zur Beschwerung an ein Ende des langen Bands. Nun konnte sie es als Lasso benutzen, den Kronleuchter damit »einfangen« und so weit herunterziehen,
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