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Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Titel: Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)
Autoren: Lauren Child
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die Zeit vergeht! Das Rad der Zeit hält niemand auf. Leider muss ich dich jetzt verlassen. Ich freue mich, deine Bekanntschaft gemacht zu haben, und bedauere zutiefst, dass ich dieses Vergnügen kein zweites Mal haben werde.«
    Und nach diesen Worten machte er den Abgang.
    Ruby war sich nicht ganz sicher, aber als die Tür zufiel, glaubte sie einen Moment lang, eine Frauenstimme zu hören, die ihr irgendwie bekannt vorkam. Doch bevor ihr einfiel, wem sie gehören könnte, hörte sie eine zweite Stimme.
    Singt da jemand?
    Ruby blickte auf. Auf der Fensterbank stand ein Tonbandgerät, das eine Melodie abspielte, die sie bestens kannte. Mister Sandman – ein Lied, das ihr Vater ihr früher manchmal vorgepfiffen hatte, wenn er sie zu Bett brachte. Sie fröstelte. Würde sie diesen Song heute zum letzten Mal hören?
    Wenn du so denkst, Ruby, kannst du dich gleich begraben lassen.

38. Kapitel
    Leise rieselt der Sand …
    Hitch sah einen hochgewachsenen Mann in einem etwas altmodischen Anzug die imposante Eingangshalle des Museums betreten. Ihm folgte Agent Blacker, der sichtlich erleichtert wirkte.
    Die Uhr schlug halb zwölf. Höchste Eisenbahn, dachte Hitch. Herr Gustav hätte schon vor drei Stunden eintreffen sollen.
    Er funkte die Suchtruppe an. »Die Kleine?«
    »Nichts«, lautete die Antwort.

    Auf der anderen Seite der großen Halle hatte Clancy seine Eltern erspäht – sie unterhielten sich mit Mr und Mrs Redfort und einem elegant gekleideten Mann, den Clancy nicht kannte.
    »Ich weiß nicht, was sich unsere Tochter wieder mal denkt – ich hatte mich so darauf gefreut, sie Ihnen vorzustellen«, sagte Brant und schüttelte die Hand des Mannes.
    Dieser lächelte beschwichtigend. »Ich bin mir sicher, dass sie nicht weit weg ist … wahrscheinlich bis über beide Ohren in etwas vergraben. Ich weiß noch gut, dass es für mich als Kind nichts Schöneres gab«, fuhr der Mann fort, »als mich irgendwo einzuschließen und in Ruhe Musik zu hören.«
    »Klingt ganz nach unserem Mädchen«, sagte Brant.
    »Und wenn sie dann endlich kommt, ist sie sicher wieder völlig unpassend gekleidet«, sagte Sabina und zupfte ein langes rotes Haar vom Jackett des Fremden. »Entschuldigung«, sagte sie dann mit einem verlegenen Lachen. »Die Macht der Gewohnheit …«
    Der Mann lächelte erneut. »Ihre Tochter scheint doch ein intelligentes Kind zu sein, Mrs Redfort. Da wird sie sicher etwas tragen, das zum heutigen Anlass passt.« Er drehte den Kopf. »Und wen haben wir hier?« Er musterte Clancy, der inzwischen zu der kleinen Gruppe getreten war.
    »Oh, Verzeihung, Herr Gustav«, sagte Botschafter Crew. »Darf ich vorstellen? Mein Sohn Clancy.«
    Clancy schüttelte die Hand des Mannes. »Sehr erfreut, Herr Gustav!«, sagte er artig, und dann: »Komisch – ich hatte Sie mir viel kleiner vorgestellt.«
    Herr Gustav lachte. »Bedauere, Sie enttäuschen zu müssen, junger Mann.«

    In der Zwischenzeit saß eine Schülerin irgendwo in einem Turm und musste ohnmächtig mit ansehen, wie unzählige Sandkörner auf sie herabrieselten.
    Au Mann, dachte Ruby, wie konnte mir das nur passieren?
    Sie befand sich in einer Art überdimensionaler Eieruhr, und ihr war klar, dass innerhalb der nächsten dreieinhalb Minuten niemand kommen und sie retten würde. Wie spät war es überhaupt?, fragte sie sich. Hatte der Empfang schon angefangen? Und plötzlich fiel ihr etwas Wichtiges ein – etwas sehr Wichtiges.
    Die Fluchtuhr! Ihre Hände waren zwar zusammengebunden, doch die Finger konnte sie bewegen, und so tastete sie sehr geduldig und konzentriert an den vielen winzigen Knöpfen und Hebeln herum. An diesem Ding musste doch etwas zum Schneiden sein – einen Laserstrahl brauchte doch jeder Geheimagent, oder? In den Hollywood-Actionthrillern war es nur eine Sache von Sekunden, bis der Held sein Lasergerät einsetzen musste.
    Verdammt, als ich das Ding stibitzt habe, hätte ich als Erstes überprüfen müssen, wo der verflixte Laser ist!
    Sie hätte sich in den Hintern treten können – und es vermutlich auch getan, wenn ihre Knöchel nicht ebenfalls zusammengebunden gewesen wären. Sie drückte und drehte an sämtlichen Knöpfen der Uhr herum, doch nichts geschah – rein gar nichts! Der Sand rieselte weiter, und obwohl ihr Stuhl auf einer Art Plattform stand, steckte sie schon bis zu den Knöcheln im Sand.
    Und plötzlich spürte sie etwas Warmes an ihrem Handgelenk – nein, nicht warm, richtig heiß !
    »Autsch!«, schrie Ruby. Sie hatte den
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