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Roulette der Liebe

Titel: Roulette der Liebe
Autoren: Elizabeth Lowell
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bewirkte nun das, was sie mit ihrem verzweifelten Kampf nicht erreicht hatte. Reno hob sich gerade so weit an, daß sie Luft schöpfen konnte.
    »Das ist deine zweite Lektion«, sagte er ruhig, als Eves noch verschleierte, goldene Augen sich wieder auf ihn konzentrierten.
    »Was... was... meinen Sie?« stieß sie hervor.
    »Ich bin schneller als du. Das war die erste Lektion. Und ich bin stärker als du. Das ist die zweite. Und die dritte...«
    »W... was?«
    Reno lächelte sonderbar, blickte auf Eves zitternde Lippen und fügte heiser hinzu: »Die dritte Lektion habe ich selbst lernen müssen.«
    Er sah ihre weit aufgerissenen, verwirrten Augen und lächelte wie-    I
    der.
    Diesmal begriff Eve, warum sie sein Lächeln so irritierend fand. Es war viel zu sanft, um zu einem Mann namens Reno Moran zu passen.
    »Ich habe gelernt, daß du feuriger als Whisky und süßer als Wein    
    schmeckst«, erklärte er schlicht.
    Bevor Eve etwas erwidern konnte, beugte Reno wieder den Kopf.
    »Diesmal mußt du es erwidern. Ich mag es heiß und tief.«
    »Was?« fragte sie und überlegte, ob sie den Verstand verloren hatte.
    »Deine Zunge«, murmelte er gegen ihre geöffneten Lippen. »Laß deine schnelle kleine Zunge sich an meiner reiben.«
    Für einen Moment glaubte Eve, sich verhört zu haben.
    Reno faßte ihr Schweigen als Zustimmung auf. Er neigte seinen Kopf und stöhnte heiser und lustvoll, als er wieder ihre Lippen kostete.
    Die sanfte Liebkosung überraschte Eve. Für den Bruchteil eines Herzschlags fühlte sie sich wie eine kostbare Perle, zärtlich von einer kraftvollen Hand umschlossen. Dann erinnerte sie sich wieder daran, wo sie sich befand und wer Reno war, und all die Warnungen fielen ihr wieder ein, die Donna ihr über die Natur der Männer mit auf den Weg gegeben hatte und über das, was sie von Frauen wollten.
    Sie riß den Kopf mit einem Ruck zur Seite, aber nicht, bevor sie seine heiße rauhe Zunge über ihre eigene hatte gleiten fühlen.
    »Nein«, sagte sie eindringlich, wieder voller Furcht.
    Doch war es diesmal Furcht vor sich selbst, denn bei der zärtlichen Berührung mit Renos Zunge hatte sie eine eigenartige, neugierige Woge von Schwäche überwältigt.
    Donna Lyon hatte sie vor dem gewarnt, was Männer von Frauen wollten, sie hatte ihr jedoch nie gesagt, daß Frauen sich das gleiche von Männern wünschen könnten.
    »Warum nicht?« fragte Reno ruhig. »Es hat dir gefallen, mich zu küssen.«
    »Nein.«
    »Und ob! Ich habe es gefühlt.«
    »Du... du bist ein Revolverheld und ein Dieb.«
    »Das stimmt nur zur Hälfte. Ich habe mit meinem Revolver gekämpft. Aber ein Dieb bin ich nicht. Ich nehme nur das, was mir rechtmäßig gehört - die Perlen, den Ring, das Tagebuch und das Mädchen mit den goldenen Augen.«
    »Es war kein faires Pokerspiel«, sagte Eve verzweifelt, als er sich erneut zu ihr hinabbeugte.
    »Nicht meine Schuld. Ich war ja nicht derjenige, der die Karten ausgegeben hat.«
    Er strich leicht mit den Lippen über Eves Mund und hörte, wie sie überrascht tief Luft holte.
    »Aber...« begann sie.
    »Ruhig«, murmelte er und schnitt Eves Protest ab, indem er zart in ihre Unterlippe biß. »Ich habe dich gewonnen, und ich werde dich besitzen.«
    »Nein, bitte nicht.« »Keine Sorge.« Langsam gab er ihre Unterlippe frei. »Du wirst es mögen. Ich sorge dafür.«
    »Laß mich los«, rief sie drängend.
    »Kommt nicht in Frage. Du gehörst mir, bis ich etwas anderes sage.«
    Reno lächelte und küßte den heftig klopfenden Puls an ihrem schlanken Hals.
    »Wenn du wirklich lieb zu mir bist«, fügte er rauh hinzu, »lasse ich dich nach ein paar Nächten gehen.«
    »Mr. Moran, bitte, ich hatte nicht die Absicht, das Spiel zu verlieren. Es war nur so, daß Mr. Slater mich zu aufmerksam beobachtet hat.«
    »Ich ebenfalls.«
    Reno hob den Kopf und blickte neugierig auf Eve herab.
    »Du hast alle meine Karten unten aus dem Stapel hervorgezogen. Warum?«
    Eve sprach schnell, versuchte Renos Aufmerksamkeit auf alle möglichen Dinge zu lenken, nur nicht auf die feurige, sinnliche Hitze, die seine Augen wie Smaragde erglühen ließ.
    »Ich kannte Raleigh King und Jericho Slater schon«, antwortete sie. »Dich kannte ich nicht.«
    »Du hattest es also darauf angelegt, daß ich getötet werden sollte, während du dich mit dem Gewinn davonmachen wolltest.«
    Eve konnte nichts gegen das schuldbewußte Erröten ihrer Wangen tun. »Ich habe nicht gewollt, daß es so kommt«, erklärte sie.
    »Aber es
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