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Roulette der Liebe

Titel: Roulette der Liebe
Autoren: Elizabeth Lowell
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wäre beinahe so gekommen, und du hast keinen Finger gerührt, um der Sache ein Ende zu bereiten.«
    »Ich habe auf Steamer geschossen, als er auf dich zielte!«
    »Womit?« gab Reno spöttisch zurück. »Hast du eine Goldmünze nach ihm geworfen?«
    »Mit meiner Pistole. Ich trage sie immer in meiner Rocktasche bei mir.«
    »Wie praktisch. Mußt du dir öfters nach Pokerpartien den Weg freischießen?«
    »Nein.«
    »Bist eine raffinierte Betrügerin, was?«
    »Ich betrüge nicht! Nicht gewöhnlich, jedenfalls. Ich habe nur...« Ihre Stimme brach ab.
    Reno - amüsiert und skeptisch zugleich über Eves Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden, um ihre Unschuld zu erklären, obwohl sie beide wußten, daß sie nicht unschuldig war - hob eine schwarze Augenbraue und wartete darauf, daß sie fortfuhr.
    »Ich habe zu spät gemerkt, daß Slater wußte, daß ich das Spiel manipulierte«, erklärte sie unglücklich. »Ich wußte, er betrog, aber ich konnte ihn nicht dabei erwischen. Deshalb habe ich an dich verloren, als ich eigentlich hätte dabeibleiben und Slater auffordern sollen, seine Karten aufzudecken.«
    »Der Smaragdring«, sagte Reno kopfnickend. »Bei deinen Karten hättest du noch für mindestens eine Runde im Spiel bleiben müssen. Aber du hast es nicht getan. Deshalb habe ich diese Runde gewonnen, weil Slater keine Zeit mehr hatte, sich noch Karten geben zu lassen, um sein Full House zu vervollständigen.«
    Eve blinzelte, überrascht von Renos Schnelligkeit. »Bist du Spieler?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Woher wußtest du dann, was Slater tat?« fragte sie hartnäckig.
    »Ist ganz simpel. Als er ausspielte, gewann er. Dann bist du zu früh ausgestiegen, und ich fing an, Runden zu gewinnen, die ich nicht hätte gewinnen dürfen.«
    »Deine Mutter hat keine dummen Kinder aufgezogen, nicht wahr?« murmelte sie.
    »Oh, ich gehöre zu den langsameren«, erwiderte Reno in seiner schleppenden Sprechweise. »Du müßtest meine älteren Brüder sehen, besonders Rafe.«
    Eve blinzelte verwirrt. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, daß jemand noch schneller als Reno war.
    »Bist du mit deiner Erklärung fertig?« fragte er höflich.
    »Was?«
    »Das hier.«
    Er beugte sich gerade so weit hinunter, um Eves Mund mit seinem zu bedecken. Als er fühlte, wie sie sich unter ihm verspannte, als wolle sie sich wieder gegen ihn wehren, drückte er sie noch fester zu Boden. Er wollte sie an die Lektion erinnern, die sie bereits gelernt hatte: Wenn es um einen Kräftevergleich ging, hatte sie nicht die geringste Chance gegen Reno Moran.
    Eve entspannte sich zögernd, fragte sich, ob Reno sie freigeben 'würde, wenn sie sich nicht länger gegen ihn sträubte.
    Augenblicklich ließ der überwältigende Druck seines Körpers nach, bis es nur noch eine warme, verwirrend sinnliche Berührung von ihren Schultern bis zu ihren Füßen gab.
    »Und jetzt küßt du mich zurück«, flüsterte er.
    »Dann läßt du mich gehen?«
    »Dann verhandeln wir weiter.«
    »Und wenn ich dich nicht küsse?«
    »Dann nehme ich mir, was mir bereits gehört, und zur Hölle mit dem, was du willst!«
    »Das würdest du nicht tun«, flüsterte sie schwach.
    »Wollen wir wetten?«
    Eve blickte in die kühlen grüngrauen Augen, die nur wenige Zentimeter von ihren entfernt waren, und erkannte, daß sie Reno Moran niemals hätte erlauben dürfen, an ihrem Pokertisch Platz zu nehmen.
    Meistens verstand sie es recht gut, den Ausdruck anderer zu deuten, aber bei diesem Mann wollte es ihr nicht gelingen. Sie wußte einfach nicht, ob er bluffte oder ob er ihr die Wahrheit sagte.
    Don Lyons weiser Rat kam Eve wieder in Erinnerung: Wenn du nicht sicher bist, ob ein Mann täuscht, und du dir nicht leisten kannst, den Einsatz zu verlieren, dann lege deine Karten hin und warte auf einen besseren Deal.

3. Kapitel
    Mit zitternden Lippen hob Eve den Kopf, um Reno den Kuß zu geben, den er gefordert hatte. Nachdem sie flüchtig ihren Mund auf seinen gepreßt hatte, ließ sie ihren Kopf wieder zurücksinken. Ihr Herz hämmerte wild in ihrer Brust.
    »Das nennst du einen Kuß?« fragte Reno.
    Sie nickte stumm, zu erregt, um etwas zu entgegnen.
    »Ich hätte mir eigentlich denken können, daß du mit deinem Körper genauso betrügen würdest, wie du es mit den Karten tust«, sagte er verärgert.
    »Ich habe dich geküßt!«
    »So wie eine verängstigte Jungfrau ihren ersten Jungen küßt. Nun, du bist keine Jungfrau, und ich bin kein naiver Tölpel vom
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