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Roulette der Liebe

Titel: Roulette der Liebe
Autoren: Elizabeth Lowell
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Land.«
    »Aber ich... ich bin...«, stotterte sie.
    Reno murmelte etwas Unverständliches, dann fügte er mit schneidender Stimme hinzu: »Spar dir das Unschuldsgetue für einen Jungen auf, der noch feucht hinter den Ohren ist. Männer meines Alters wissen alles, was man über die Tricks der Frauen wissen muß, und wir haben unser Wissen nicht auf die sanfte Tour erworben.«
    »Dann hast du noch nicht genug gelernt. Ich bin nicht das, wofür du mich hältst.«
    »Ich auch nicht«, erwiderte Reno trocken. »Auf diesen großäugigen Unschuldsblick bin ich früher hereingefallen, als ich selbst noch unschuldig war. Aber das ist schon eine ganze Weile her.«
    Eve öffnete den Mund, um ihre Unschuld zu verteidigen, aber ein einziger Blick in Renos Gesicht sagte ihr, daß seine Meinung zu diesem Thema bereits feststand. Es lag nichts Tröstliches im Ausdruck seiner eisgrünen Augen oder in der schmalen Linie seines Mundes unter dem dunklen Schnurrbart. Er war fest überzeugt, sie sei ein Saloongirl und eine Betrügerin, schlicht und einfach.
    Noch schlimmer - sie konnte ihm noch nicht einmal einen Vorwurf daraus machen. Schließlich hatte sie ihn ja betrogen. Obwohl sie es ursprünglich nicht darauf angelegt hatte, Reno in ihrem tödlichen Poker gegen Slater und Raleigh zu benutzen, hatte sie am Ende Renos Leben riskiert, ohne ihn gewarnt zu haben.
    Um das Ganze noch schlimmer zu machen, war sie auch noch mit eben jenem Gewinn davongerannt, der eigentlich Reno zustand. Die Tatsache, daß er all das überlebt hatte, war nur auf seine ungewöhnliche Geschicklichkeit im Umgang mit der Waffe zurückzuführen. Eve hatte noch nicht einmal gewußt, wer er war. Deshalb konnte sie sich jetzt kaum damit herausreden, sie sei sicher gewesen, er würde sich aus der Falle, in die er blindlings hineingetappt war, selbst befreien können.
    Einen Kuß als Entschuldigung konnte sie dem Mann, dessen Tod sie beinahe verursacht hatte, wohl kaum abschlagen.
    Eve hob wieder den Kopf und legte ihre Lippen erneut auf Renos Mund. Diesmal löste sie sich nicht sofort wieder von ihm, sondern verstärkte den Druck ihrer Lippen nach und nach, erforschte die weiche Geschmeidigkeit seines Mundes. Ihr Herz klopfte bis zum Hals.
    Als Reno keine Anstalten machte, den Kuß zu vertiefen oder zu beenden, zögerte Eve und fragte sich, was sie als nächstes tun sollte.
    Auch wenn Reno ihr nicht glaubte - sie hatte ihm die Wahrheit gesagt, was ihre Unschuld betraf. Bei den wenigen Malen, als sie nicht schnell genug gewesen war, um dem Kuß eines Cowboys auszuweichen, war die Umarmung nicht sanft oder liebevoll gewesen. Sie hatten Eve gepackt, sie hatte sich heftig gewehrt, und damit war die Sache beendet. Und wenn diese Erfahrung überhaupt jemandem so etwas wie sinnlichen Genuß bereitet hatte, dann jedenfalls nicht Eve.
    Aber Reno umklammerte sie nicht, und Eve war mit diesem Kuß einverstanden gewesen. Sie wußte nur nicht, wie sie vorgehen sollte. Diese Erkenntnis verblüffte sie fast ebenso sehr wie die Entdeckung, daß Reno zu küssen eine völlig unerwartete Wirkung auf sie hatte.
    Es gefiel ihr.
    »Reno?«
    »Mach weiter. Ich bekomme schon noch einen ehrlichen Kuß von dir.«
    Vorsichtig schlang Eve die Arme um seinen Hals, denn sie wurde es allmählich müde, sich halb aufgerichtet abzustützen. Zuerst zögerte sie noch, ihr Gewicht seiner Kraft anzuvertrauen, aber die Verlockung war zu groß, um ihr lange widerstehen zu können. Nach und nach verstärkte sich der Druck ihrer Arme um seinen Hals, während sie ihm erlaubte, sie zu halten.
    »Schon besser«, murmelte Reno mit tiefer Stimme.
    Seine Lippen waren sehr nah an Eves Mund, und sein warmer Atem ließ ihr einen Schauer der Erregung den Rücken hinunterrieseln. Einen Augenblick hielt sie den Atem an, dann atmete sie in flachen, schnellen Zügen. Sie bog sich Reno entgegen.
    Die erste Berührung seiner Lippen war Eve bereits vertraut — ebenso das köstliche Prickeln, das ihren Körper durchlief, als ihre Lippen sich trafen. Auch liebte sie schon das weiche Hinwegstreifen seines Schnurrbarts über ihre Oberlippe. Und doch verstärkte sich die Intensität des lustvollen Gefühls mit jedem Mal mehr und ließ sie immer tiefer und heftiger atmen.
    »Das hätte ich nicht vermutet«, flüsterte Eve.
    Sie war ihm so nahe, daß sie mit jedem Wort Renos Mund streifte. So war es auch, als er zu ihr sprach, jedes einzelne Wort eine Liebkosung.
    »Was hast du nicht vermutet?« fragte er.
    »Daß sich dein
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