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Rosenmunds Tod

Rosenmunds Tod

Titel: Rosenmunds Tod
Autoren: Theo Pointner
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einen Rückfall in seine Vierfache-Currywurst-Portionen-Zeiten«, stichelte Zander und setzte sich neben Katharina.
    »Keine Chance«, erklärte der Gastgeber. »Wenn ich daran denke, dass ich vor zwei, drei Jahren noch sechzig Kilo mehr auf den Rippen hatte.«
    »Hast du ihm eigentlich diese Wahnsinnsdiät verordnet?«, fragte Katharina Carina.
    »Wo denkst du hin? Meinetwegen hätte er den Zirkus nicht veranstalten müssen. Ein Mann ohne Bauch ist doch ein halber Krüppel.«
    »Tosender Beifall, stehende Ovationen«, freute sich Ulli Zander.
    »Und warum dann der ganze Aufstand?«, wollte Hofmann wissen.
    »Ich wollte noch nicht so bald ins Gras beißen«, gab Gassel zurück. »Berthold, ich hatte doch schon Probleme beim Luftholen, wenn ich aus der Dusche geklettert bin. Und von meinen Cholesterinwerten will ich gar nicht reden.«
    »Karl Heinz hat das allein für sich getan«, bekräftigte Carina. »Ich finde das gut, ich möchte ja schließlich noch lange etwas von meinem Bärchen haben.«
    »Von wem?«, tat Hofmann dümmer, als er war.
    »Wuschibärchen«, konnte sich Zander nicht verkneifen. »Aber hast schon Recht, Karl Heinz. Manchmal ist so ein Bauch ganz schön im Weg.«
    Katharina grinste Zander hämisch an; Ulli biss sich auf die Lippen, als er das Eigentor bemerkte.
    »So, ich werde mich mal um den Grill kümmern«, entschied der Gastgeber und hantierte gekonnt mit einem Grillanzünder. Innerhalb kürzester Zeit glomm die Holzkohle kräftig auf. »Spezielle Wünsche für die erste Runde?«
    »Erst mal ein Kotelett«, meinte Katharina. »Und wenn Ulli nicht artig ist, darf er sich ein wenig Spinat aus der Küche holen.«
    »Gibt doch nichts an Spinat auszusetzen«, sagte der Sozialarbeiter. »Wisst ihr eigentlich, wie Spinat am besten schmeckt?«
    Alle schüttelten die Köpfe.
    »Wenn man ihn unmittelbar vor dem Verzehr gegen ein schönes Steak austauscht. Karl Heinz, bitte etwas Blutiges vom Rind für mich.«
    »Bäh, da kann ich ja gleich in eine Kuh auf der Weide beißen«, schüttelte sich Sabrina. »Für mich auch ein Steak, aber bitte gut durch.«
    »Sag mal, Carina, habt ihr die Hütte hier, gekauft oder gemietet?«, fragte Hofmann, wobei er auf die Schüssel mit dem Bauchfleisch zeigte. »Das hab ich noch nicht so ganz kapiert.«
    »Gemietet«, antwortete Carina. »Ich weiß doch gar nicht, wie es in ein paar Jahren beruflich bei mir aussieht. So lange hat Karl Heinz auch nicht mehr, bis er in Pension geht. Vielleicht verschwinden wir dann völlig aus der Gegend.«
    »Mann, ihr plant aber weit voraus«, wunderte sich Katharina.
    »Na ja, in fünf Jahren mach ich den Letzten«, warf Gassel vom Grill her ein.
    »Das bezog sich eher auf euch beide. Soll wohl wirklich was Langfristiges mit euch werden, was?«
    Carina sah überrascht auf. »Ja, natürlich. Was dachtest du denn?«
    Katharina wurde rot. Erst jetzt wurde ihr die Anspielung in ihrer Frage bewusst. »Ich meine. Ach, ich weiß auch nicht.«
    Gassel warf einen prüfenden Blick auf die glimmende Kohle. Bis zum ersten Grillvorgang hatte er genug Zeit für ein Gläschen Wein. »Tja, Frau Kollegin, das ist ein gutes Stichwort. Heute Abend wollten wir euch nicht nur unsere neue Hütte zeigen.«
    »Sondern?«, platzte Hofmann fast vor Neugier.
    »Willst du es ihnen sagen?«, schaute Gassel zu seiner Freundin hinüber.
    »Eigentlich wollten wir euch auch zu unserer Hochzeit einladen. Wir hatten so an Mitte November gedacht.«
    »Bist du bis dahin denn schon geschieden?«, entfuhr es Katharina.
    »In zwei Wochen ist der Termin.«
    »Wenn das so ist, herzlichen Glückwunsch«, freute sich Hofmann. »Braucht ihr noch einen Trauzeugen? Ich würde mich geehrt fühlen.«
    »Wir kommen gerne darauf zurück«, meinte Gassel.
    »Find ich Klasse«, sagte Zander, während er sein Wasserglas wie zu einem Toast nach oben hielt. »Ich wünsche euch alles erdenklich Gute.«
    »Gleichfalls«, schob Katharina gequält nach. Im Augenblick war sie froh zu sitzen. Ihre Füße hätten sie kaum getragen.
    »Wollt ihr denn auch Kinder?«, erkundigte sich Sabrina. »Oder habt ihr euch darüber noch keine Gedanken gemacht?«
    »Eher nicht«, gab Gassel kopfschüttelnd zurück. »Immerhin könnte ich ja schon Opa sein. Und wie es bei Carina mit ihrem Job weitergeht … Warten wir es ab.«
    »Wo habt ihr denn euren Kleinen gelassen?«, wandte sich Carina an Katharina. »Ich hätte ihn gerne mal wieder gesehen.«
    »Der schläft heute bei einer Kita-Freundin«, antwortete die
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