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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords
Autoren: Julie Garwood
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sie vor, und er lachte.
    Auch Belle gratulierte ihm zu seiner Leistung. »Morgen komme ich zur Ranch, da wollen wir alle zusammen feiern.«
    »Eine gute Idee, Belle«, meinte Mary Rose. »Und bring den Richter mit.«
    Zahlreiche Freunde umringten die Familie, und Adam schaute sich wie betäubt um. Offenbar konnte er noch immer nicht an seinen Freispruch glauben.
    Als sie den Saal verließen, sahen sie Bickley und fünf Mitglieder seiner Bürgerwehr auf der Straße stehen, bis an die Zähne bewaffnet. Rasch schob Harrison seine Frau hinter sich und bat Elliott: »Steig mit Mary Rose in den Zweispänner, William. Cole wird euch den Rücken decken.«
    Bickleys Zorn richtete sich nicht gegen Adam, sondern gegen Harrison. Als er seine Waffe zog, zögerte Mary Rose nicht und warf sich vor ihren Mann, um ihn abzuschirmen.
    »Nein!«, schrie Harrison.
    Alle hoben gleichzeitig ihre Revolver, und der Richter war schneller als die anderen, da er Bickleys Absicht vorausgeahnt und sein Schießeisen bereits entsichert hatte.
    Die Kugel traf Bickleys Stirn, er stürzte nach hinten und landete im Staub.
    »Will noch jemand meine Schießkünste auf die Probe stellen?«, schrie der Richter. Sofort schüttelten Bickleys Freunde die Köpfe und hoben ihre Hände. »Dann verschwindet aus dieser Stadt!«, befahl er. »Und nehmt gefälligst euren toten Spießgesellen mit!«
    Erschüttert drückte Harrison seine Frau an sich. »O Gott, Mary Rose, beinahe wärst du getötet worden! Wie konntest du nur!«
    »Ich wollte verhindern, dass du umgebracht wirst.«
    »Aber wenn du … Um Himmels willen, Mary Rose, was hätte ich denn ohne dich machen sollen?«
    Cole begann zu lachen. »Schimpf zu Hause mit ihr, Harrison. Du weißt doch, warum Bickley dich töten wollte, nicht wahr?«
    »Wahrscheinlich sind ihm Anwälte genauso verhasst wie allen anderen Leuten«, meinte Travis. »Bist du sicher, dass ich diesen Beruf ergreifen soll, Harrison?«
    Diese Frage belustigte Harrison kein bisschen. Er bat Cole, sein Pferd am Zügel zu führen, und zwängte sich zu Mary Rose und ihrem Vater in den Zweispänner.
    Auf dem Heimweg bildeten die Claybornes einen Halbkreis um den Wagen, denn sie trauten Bickleys Freunden nicht. Harrison biss die Zähne zusammen, und Mary Rose erkannte, wie tief ihm das Entsetzen über Bickleys Mordversuch in den Knochen saß. Deshalb beschloss sie, ihn abzulenken. »Vater, war mein Mann nicht wundervoll?«
    »O ja. Alles ist planmäßig gelaufen, und er musste nicht einmal brutal werden.«
    »Er war nicht brutal?«
    »Nein, ich fand ihn sogar sehr liebenswürdig.« Lächelnd wandte sich Elliott zu seinem Schwiegersohn. »Ich bin stolz auf dich, mein Junge.«
    »Allzusehr musste ich mich nicht anstrengen, William. Immerhin ist Adam unschuldig.«
    »Aber darum ging es nicht in diesem Prozess, oder?«
    »Allerdings nicht. Es ging um abgrundtiefen Hass.«
    Elliott nickte und schwieg eine Weile, dann verkündete er: »Bald muss ich nach England zurückfahren.«
    »Bleib doch noch hier!«, bat Mary Rose. »Ich muss dir so viel zeigen, und ich möchte dich auch mit Corrie bekannt machen. Vor allem musst du meine Berge sehen, das Paradies meiner Kindheit.«
    Ihre Bitte rührte ihn. »Also gut, dann werde ich erst in zwei Wochen abreisen. Nächsten Sommer musst du mich mit Harrison in England besuchen.«
    »Das kann ich dir noch nicht versprechen, Vater«, erwiderte sie und schmiegte sich an ihren Mann.
    »Warum nicht?«, fragte Harrison.
    »Nun, es wäre doch möglich, dass wir ein Baby erwarten.«
    »Liebling!«, rief er, dann schluckte er krampfhaft. »Glaubst du …«
    »Noch bin ich mir nicht ganz sicher. Wenn’s ein Junge wird, soll er Harrison Stanford MacDonald heißen.«
    »Der Vierte«, ergänzte er. »Und wenn’s ein Mädchen ist?«
    »Unsere Tochter möchte ich nach zwei wunderbaren Frauen nennen. Die eine liebte mich bis zu ihrem letzten Atemzug, und auch die andere wird mich bis zu ihrem Lebensende lieben. Agatha Rose … Das klingt hübsch, nicht wahr, Vater?«
    Zu bewegt, um zu sprechen, konnte Elliott nur nicken.
    Wenige Minuten später erreichten sie die Ranch. Am liebsten hätte sich Harrison mit seiner Frau in die Baracke zurückgezogen, aber die Claybornes wollten ihm einige Fragen stellen und ließen nicht locker. Also setzten sie sich alle auf die Veranda.
    »Wie hast du Alfred Mitchell dazu gebracht, im Zeugenstand zu lügen?«, wollte Travis wissen.
    »Eine Woche gebe ich euch Zeit, das selber herauszufinden.
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