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Rolf Torring 130 - Der unsichtbare Gast

Rolf Torring 130 - Der unsichtbare Gast

Titel: Rolf Torring 130 - Der unsichtbare Gast
Autoren: Hans Warren
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„unsichtbare Gast". „Sie sind meine Gefangenen und werden die Hütte vorläufig nicht verlassen. Legen Sie Ihre Waffen auf den Tisch! Ich habe hier wieder so eine kleine Bombe in der Hand, die Sie ja schon kennen. Wenn Sie meinen Worten nicht Folge leisten sollten, fliegen Sie mitsamt der Blockhütte in die Luft!"  
      „Und Sie?!" wagte Rolf zu erwidern. „Sie flögen mit uns mit!"  
      „Ich habe keine Lust, mit Ihnen lange Dispute zu führen. Ich fordere Sie zum letzten Male auf, die Waffen auf den Tisch zu legen und zurückzutreten, sonst kracht die Bombe! Sie wissen ja, daß ich nicht gewohnt bin, zu zögern."  
      Ich schaute Rolf fragend von der Seite an. Er zuckte mit den Schultern, nahm die Pistole und — legte sie wirklich auf den Tisch. Mir blieb nichts anderes übrig, als ebenso zu handeln.  
      „Wir wollen einer Dame gegenüber nicht unhöflich sein," sagte Rolf.  
      „Treten Sie bis an die Schranktür zurück!" forderte uns die Stimme auf.  
      Wir gehorchten, ich wunderte mich dabei über Rolf, der immer noch lächelte. Als wir am Schrank standen, tastete sich die Gestalt rückwärts zur uns gegenüberliegenden Wand. Dort ergriff sie einen Holzpflock, der aus der Wand herausragte und den wir nie als Hebel angesehen hätten. Sie drückte den Hebel herab — unter unseren Füßen senkte sich der Boden, und wir verschwanden in der Tiefe.  
      Dickes Heu dämpfte unseren Fall, so daß wir weich auf dem Boden ankamen. Als Rolf sich erhob, sah ich, daß er ein unwilliges Gesicht zog.  
      „Das durfte nicht kommen," meinte er. „Na, zum Glück sind wir nicht gefesselt und haben unsere Taschenlampen noch!"  
      Lange schwiegen wir. Schließlich fragte ich:  
      „Glaubst du wirklich, Rolf, daß der ,unsichtbare Gast' die junge Frau ist, die wir in Greenville im Hotel wiedertrafen?"  
      „Sie muß es sein, Hans! Die Größe stimmt, und die Stimme war die einer Frau, wenn auch verstellt."  
      „Das ist uns auch noch nicht passiert, Rolf, daß wir von einer Frau überlistet worden sind!"  
      Ich hatte schon die Taschenlampe gezogen, eingeschaltet und leuchtete unseren Kerker aus. Die Klappe über uns war wieder fest geschlossen. Oben hörten wir die Gestalt langsam auf- und abgehen. Sie überlegte wohl, was sie mit uns anfangen sollte.  
      Ich dachte an Berger und Tommy, sie würden uns bestimmt suchen. Allmählich machte mich die Stille, machten mich die gleichmäßigen Tritte über uns nervös. Ich wollte etwas sagen, wußte aber nicht, was. Plötzlich sagte Rolf:  
      „Ich habe nachgedacht, Hans, kann aber das, was ich dir jetzt sage, noch nicht beweisen: der ,unsichtbare Gast' über uns kann auf keinen Fall der Kopf der Flusspiraten sein. Ich glaube, wir haben es hier mit — zwei ,Schwarzen' zu tun!"  
      „Das will mir noch nicht in den Kopf, Rolf. Mir wird aber klar, wie die Frau von der ,Kansas' entkommen ist. Kapitän Plom wußte Bescheid, daß die Frau der ,Schwarze' ist!" ,  
      „Ich bin anderer Meinung. Das wußte Plom nicht, aber er kannte die Frau und war sich darüber klar, daß sie für die Piraten Spitzeldienste leistete. Ihr Motorboot muß ganz in der Nähe gewesen sein. Sie wird heimlich den Dampfer verlassen und es bestiegen haben. Eins aber weiß ich nicht: ob die Frau die Bombe auf dem Strom nach uns geworfen hat. Es waren doch zwei Gestalten auf dem Boot!"  
      „Da hast du recht! Mann und Frau, Rolf! Pongo hat ja auch beobachtet, wie sich die Frau mit einem Manne an einem Holzschuppen unterhielt!"  
      „Richtig!"  
      Wieder warteten wir und überlegten, wie wir aus unserm Kerker herauskommen könnten, aber wir fanden keine Lösung. Plötzlich blieben die Schritte über uns stehen. Gleich darauf fiel ein Lichtschein zu uns herab.  
      „Ich habe mir die Sache überlegt, meine Herren," sagte der „unsichtbare Gast". „Wenn Sie mir versprechen, sich nie mehr um die Blockhütte zu kümmern und sofort aus der Gegend zu verschwinden, würde ich Sie freigeben."  
      „Das können wir nicht versprechen, gnädige Frau," sagte Rolf sofort mit fester Stimme. „Schon deshalb  nicht, weil Sie uns sehr sympathisch sind und — außerordentlich leid tun!"  
      „Was wollen Sie dauernd (mit Ihrer ,gnädigen Frau'?! Und Ihr Mitleid! Das brauche ich nicht! Seien Sie froh, wenn ich Mitleid Ihnen gegenüber habe."  
      Rolf ließ sich nicht irre machen.  
      „Wie geht es Ihrem Manne?" fragte er.  
      „Das geht Sie
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