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Rolf Torring 130 - Der unsichtbare Gast

Rolf Torring 130 - Der unsichtbare Gast

Titel: Rolf Torring 130 - Der unsichtbare Gast
Autoren: Hans Warren
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Blockhütte liegen sollte.  
      Leise betraten wir das Ufer und entfernten uns sofort in der angegebenen Richtung. Schon nach kurzer Zeit kamen wir an eine kleine Lichtung, auf der die Blockhütte lag. In der Hütte brannte Licht. Wir wollten am Rande der Lichtung weiter schleichen, um so näher an die Hütte heranzukommen.  
      Die Hütte selbst mit den erleuchteten Fenstern ließen wir keinen Augenblick aus den Augen, denn wir hofften, einmal einen Schatten an den Fenstern vorbeihuschen zu sehen. Aber das Glück hatten wir nicht.  
      Wir waren am Rande der Lichtung auf der Höhe der Blockhütte. Die Lichtung lag völlig im Dunkel, nur die erhellten Fenster ließen einen matten Schimmer auf die Grasdecke der Lichtung fallen, der aber bei weitem nicht genügte, die Lichtung selbst so weit zu beleuchten, daß man auf ihr hätte etwas erkennen können.  
      Rolf gab uns ein Zeichen, daß wir am Rande der Lichtung warten sollten; er wollte allein an ein Fenster heranschleichen und zusehen, ob er einen Blick in die Hütte tun könnte. Halb am Boden kriechend schlich sich mein Freund wie ein Indianer vor. Erst am Fenster richtete er sich wieder auf.  
      Eine Weile stand er unbeweglich da, dann winkte er mir zu, heranzukommen.  
      „Die Hütte ist leer," flüsterte er mir zu. als ich neben ihm stand. „Wollen wir einfach hineingehen und den unsichtbaren Gast drin erwarten?"  
      „Vielleicht kommt er dann gar nicht," meinte ich.  
      „Wir können aber hier draußen nicht stehenbleiben und warten, Hans! Komm mit hinein. Pongo kann vor der Hütte Wache halten, damit wir nicht überrascht werden."  
      Rolf schlich zu Pongo zurück und sprach mit ihm. Ich versuchte inzwischen, die Tür der Hütte zu öffnen; zu meinem Erstaunen fand ich sie unverschlossen. Sollte das eine Falle sein? Oder hatte der Besitzer der Hütte nur vergessen, sie zu verschließen?  
      Vielleicht war er auch nur für kurze Zeit fortgegangen und hatte deshalb das Licht absichtlich brennen lassen.  
      Mein Freund machte ein ernstes Gesicht, als ich ihm die unverschlossene Tür zeigte. Dann ging er entschlossen in die Hütte hinein, um sie mit meiner Hilfe gründlich zu durchsuchen.  
      Aus Gründen der Vorsicht hatten wir die Tür hinter uns geschlossen und den Riegel vorgeschoben. Dann befestigte Rolf die Fenstervorhänge so, daß von draußen niemand hineinsehen konnte. Jetzt begannen wir den Raum zu untersuchen; offensichtlich wurde er nur zum Schlafen benutzt. Wie fanden weder ein Kleidungsstück noch ein Dokument, sondern nur die Reste einer warmen Mahlzeit. Das Lager in der Ecke des Raumes war säuberlich zugedeckt und wies weiche Kissen mit Bezügen auf.  
      „Ich dachte, wir kämen in die Bude eines Junggesellen, Hans, und nun sieht alles hier so aus, als ob eine Dame hier wohne."  
      „Vielleicht wohnt die junge Frau hier, Rolf, die uns nachspioniert hat?"  
      „Das glaube ich nicht. Was sollte sie hier?"  
      „Es könnte doch sein, Rolf, wenn sie in Verbindung mit dem ,unsichtbaren Gast' steht."  
      „Wir werden hier warten! Sonst finden wir das Geheimnis nie heraus!"  
      „Wollen wir nicht lieber die Lampe löschen?"  
      „Das würde ich nicht tun, Hans, dann merkt der Besitzer, wenn er über die Lichtung kommt, gleich, daß jemand in seine Hütte eingedrungen ist. Ich werde Pongo Bescheid sagen und ihn bitten, daß er zu Berger zurückgeht und ihm sagt, daß wir den Morgen hier erwarten wollen. Berger soll in Geduld warten, bis wir zurückkommen!"  
      Ich war einverstanden. Rolf ging nach draußen. Bald kam er wieder. Wir beschlossen, die Lampe brennen zu lassen, bis Pongo zurück sein würde, dann wollten wir sie auspusten. Es handelte sich um eine Petroleumlampe.  
      Als Pongo wieder bei uns war, verriegelte Rolf die Tür besonders gut. Wir suchten uns jeder einen geeigneten Platz aus, wo wir die Ankunft des „unsichtbaren Gastes" erwarten wollten.  
      Tiefe Finsternis umgab uns, als Rolf die Lampe gelöscht hatte. Schweigend warteten wir und lauschten in die Nacht hinaus.  
      Stunde um Stunde verrann. Nichts geschah. Ich begann allmählich unruhig zu werden. Am liebsten hätte ich Rolf gebeten, die Lampe wieder anzustecken.  
      Plötzlich vernahm ich ganz in meiner Nähe ein Geräusch. In der rechten Hand hielt ich die Pistole, in der linken die Taschenlampe. Noch wollte ich die Lampe nicht einschalten, denn das Geräusch war so leise gewesen, daß eine Ratte es
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