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Rolf Torring 130 - Der unsichtbare Gast

Rolf Torring 130 - Der unsichtbare Gast

Titel: Rolf Torring 130 - Der unsichtbare Gast
Autoren: Hans Warren
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lehnten. Die Wand, an der unser schwarzer Freund gearbeitet hatte, stürtzte in sich zusammen.  
      Mit den Händen begannen wir die Erde wegzuräumen und legten bald eine Öffnung frei, die zu einem Gang führte. In dem Gang stand —,unsere Lebensretterin Barbara, die Frau des „Sehwarzen", die sich auf der „Kansas" laut Passagierliste Margot Bariel genannt hatte.  
      Sie legte die linke Hand auf den Mund. Wir verstanden: wir sollten nichts sagen. Eilig führte sie uns den Gang entlang. Hinter uns drang schon der Qualm nach.  
      Sekunden später standen wir im Freien, durch dichtes Buschwerk den Blicken Fremder verborgen. Hell beleuchtete der Brand der Hütte die Lichtung. Wir atmeten die köstliche frische Luft in tiefen Zügen ein. Als wir uns bei der jungen Frau bedanken wollten, war sie — verschwunden.  
      Durch das Gebüsch konnten wir auf die Lichtung sehen. In einiger Entfernung der Hütte sah der Piratenhäuptling dem Brande zu. Er war in den Anblick so vertieft, daß er nicht bemerkte, wie Berger und Tommy heranschlichen. Erst als sie dicht hinter ihm waren, fuhr er herum. Er wollte sich auf die beiden stürzen, aber Berger hatte schon die Pistole gezogen. Da zog es der Pirat vor, sich durch die Flucht in den dunklen Wald einstweilen der Verfolgung zu entziehen.  
      Die Verfolgung sofort aufzunehmen, hätte wenig Sinn gehabt, denn wir waren waffenlos und mußten erst zum Motorboot zurück, um unsere Ersatzwaffen zu holen.  
      Berger und Tommy standen ratlos vor der Hütte. Ob sie annahmen, daß wir noch darin seien?  
      Leise traten wir auf die Lichtung hinaus. Berger stieß einen Freudenschrei aus, als er uns erblickte, und schüttelte uns, als wir herangekommen waren, immer wieder die Hand. Auch Tommys Gesicht glänzte vor Freude; ihm erzählte Pongo sofort, was wir eben erlebt hatten.  
      Auf dem Motorboot hatten wir uns bald mit neuen Waffen versehen. Jetzt galt es, die Spur des Piraten zu finden. Pongo übernahm die Führung; er war im Spurenlesen Meister.  
      Von der Lichtung aus führte ein schmaler Pfad in den Wald hinein. Den gingen wir entlang, schlichen, tasteten uns vorwärts. Wir kamen an einen Hügel, der unmittelbar am Red River lag. Vielleicht war hier eine Höhle, in der der Pirat Zuflucht gesucht hatte.  
      Vorsichtig arbeiteten wir uns weiter vor und hörten bald auch Sams laute Stimme, er erzählte seiner Frau, auf welche Weise er an uns Rache genommen hatte. Die Frau sagte kein Wort dazu.  
      Erst als wir schon ganz nahe an der Höhle waren, unterbrach Barbara ihren Mann. Was sie ihm jetzt sagte, hatte sie wohl jahrelang still mit sich herumgetragen. Sie sprach von ihrer Liebe und davon, wie schändlich er gehandelt habe. Aber jetzt wolle sie Schluss machen und sich von ihm trennen. Immer wieder sei sie es gewesen, die sich bemüht habe, das von ihm begangene Unrecht wieder gutzumachen, jetzt sei sie am Ende ihrer Kraft. Sie habe sich nie an seinen Straftaten beteiligt, sondern nur immer darüber gewacht, daß er nicht noch tiefer sinke, aber sie habe es nicht verhindern können!  
      Der Mann fluchte und schlug auf seine Frau ein, die ohnmächtig zu Boden sank.  
      In dem Augenblick stürzte Pongo vor, warf sich von hinten auf den Mann und schob ihn zur Höhle hinaus.  
      Als der Pirat uns sah, glaubte er, einem Spuk zum Opfer zu fallen.  
      Dann raffte er sich auf und eilte schneller, als wir ihm folgen konnten, in eine benachbarte Höhle. Rolf und ich folgten ihm sofort. Aber da hörten wir schon, wie ein Motor angeworfen wurde und ein Boot sich laut knatternd entfernte. Die Nachbarhöhle war eine Grotte, der „Hafen" des Piraten.  
      Das Rennboot Sams konnten wir nicht einholen. Wir gingen in die Haupthöhle zurück, wo sich Pongo bereits um die junge Frau bemühte, die bald zu sich kam. Aber sie konnte noch nicht sprechen: ein Weinkrampf schüttelte sie, verschaffte ihr aber auch nach all den Jahren des Leids und der Qual Erleichterung.  
      Erst als sie nach langer Zeit vollkommen ruhig geworden war, bot ihr Rolf einen stärkenden Schluck an, den wir von Bergers Motorboot mitgenommen hatten.  
      Frau Barbara bedankte sich für die Erfrischung und für unsere unerwartete Hilfe. Dann erzählte sie.  
      Ihr Mann hatte, als Jim Parker noch lebte, den unterirdischen Gang zur Blockhütte gegraben, um die Hütte aufsuchen und verlassen zu können, ohne die Tür zu benutzen. Der Gang führte an der Kellergrube vorbei und endete
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