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Rolf Torring 126 - Der See-Teufel

Rolf Torring 126 - Der See-Teufel

Titel: Rolf Torring 126 - Der See-Teufel
Autoren: Hans Warren
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Zeit drei Männer auf der Insel aufhalten "  
      „Drei?" fragten Professor Kennt und ich wie aus einem Munde.  
      „Denkt an die Zeichnung!" sagte Rolf nur.  
      Pongo entfernte sich leise. Wir wollten seine Rückkehr abwarten, ehe wir etwas unternahmen.  
      Zwei Stunden verstrichen. Der Morgen mußte bald anbrechen. Da war Pongo plötzlich wieder da.  
      „Massers, Pongo zwei Männer auf Insel gesehen. Auf großer Lichtung Berg — und davor Hütte. In der Hütte zwei Männer, ein Weißer und ein Chinese. Hütte ganz dunkel. In Berg große Höhle; darin vielleicht dritter Mensch. Pongo nicht in Höhle schleichen wollen, um nicht entdeckt zu werden. Berg nicht sehr hoch, aber sehr breit."  
      Den Berg mit der Höhle mußten wir uns bei Tage ansehen. Vielleicht wohnte in der Höhle der Mensch, den wir „Seeteufel" getauft hatten.  
      Rolf schlug vor, noch ein paar Stunden zu schlafen.  
      Wir losten die Wachen aus und legten uns nieder. Pongo hatte die erste Wache gezogen. Als er mich zur zweiten Wache weckte, konnte er mir berichten, daß sich bisher nichts ereignet hatte.  
      Auch während der Zeit meiner Wache geschah nichts. Ich weckte Rolf zur dritten Wache. Kaum war ich eingeschlafen, als Rolf mich am Arm rüttelte. Ich wollte erschrocken etwas fragen, aber Rolf legte den Zeigefinger auf den Mund. Also still sein! Er deutete, als auch der Professor und Pongo munter waren, nach unten und auf Maha.  
      Durch kleine Lücken im Blätterdach konnten wir nach unten sehen. In der Nähe des Stammes, in dessen Krone Pongo unser Lager erbaut hatte, stand eine unheimliche Gestalt: ein trotz seines Alters rüstiger Mann mit fast schneeweißem Haupthaar und langem Bart. Haar und Bart waren wirr und zerzaust. Die Hautfarbe des Mannes konnten wir nicht erkennen, da wir zu steil auf ihn herabblickten. Seine Kleidung bestand aus Lumpen. In der Hand trug er eine Keule, in seinem Gurt steckte ein langes Messer.  
      Plötzlich hob der Mann lauschend den Kopf und war bald darauf unseren Blicken entschwunden.  
      Gespannt lauschten wir weiter, da ein Geräusch die unheimliche Gestalt vertrieben haben mußte. Bald darauf sahen wir den Weißen auf dem Pfade entlangkommen, der dicht an unserem Baume vorbeiführte. Er hielt den Revolver schußbereit in der Hand.  
      Kaum war der Weiße verschwunden, tauchte die weißhaarige Gestalt wieder auf. Die Augen des Mannes folgten dem Weißen.  
      „Abwarten!" flüsterte Rolf.  
      Nach einer Weile verschwand die verwilderte Gestalt. Wir verhielten uns ruhig. Da fielen plötzlich zwei Schüsse.  
      Minuten später kam der Unheimliche in rascher Gangart den Pfad entlang und entfernte sich der Lichtung zu. Wenig später tauchte der Weiße vorsichtig auf. Hinter dem Weißen kam sein Begleiter, ein Chinese, der ihm etwas zuflüsterte, was wir nicht verstehen konnten. Fast genau unter unserer Plattform blieben die beiden stehen.  
      „Herr, großer Mann gekommen sein, wollten erschlagen El Tschung mit Keule. El Tschung hierher gelaufen."  
      „Wohin ist der große Mann verschwunden, Tschung?"  
      „Nach Lichtung, Herr!"  
      „Ist großer Mann mit dem Kanu auf die Insel gekommen, Tschung?"  
      „Nein. Herr, mit Kanu gestern Nacht drei Weiße und ein Neger gekommen. El Tschung gute Augen, alles genau gesehen, als sie landeten. El Tschung schnell weggelaufen, da Weiße Tier mitbrachten, das El Tschung entdeckt hätte."  
      „Wo sind die Leute geblieben, Tschung? Ich habe sie auf der Insel noch nicht gesehen."  
      „Vielleicht schon wieder abgefahren, Herr, denn Kanu wieder fort."  
      „Das kann ich mir nicht denken, Tschung. Wo ist denn nun der Weißhaarige, der dich angriff, Tschung?"  
      „Mann nach Berg gelaufen, wird dort verschwinden," antwortete der Chinese.  
      Der Weiße und der Chinese entfernten sich langsam; ihre Unterhaltung ging weiter, aber wir konnten die Worte nicht mehr verstehen.  
      Als sie eine Weile außer Sichtweite waren, glitt Pongo vom Stamm nach unten, uns noch ein Zeichen gebend, auf ihn zu warten. Da wir noch nicht gefrühstückt hatten, holten wir das jetzt nach.  
      Nach einer Stunde kam Pongo leise zurück und teilte uns mit, daß der Weiße und der Chinese in der Höhle des Berges auf der Lichtung verschwunden, aber noch nicht wieder zum Vorschein gekommen seien.  
      Wir beschlossen, daß jetzt Pongo auf dem Baum mit Maha zurückbleiben sollte, während wir die Insel
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