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Rolf Torring 126 - Der See-Teufel

Rolf Torring 126 - Der See-Teufel

Titel: Rolf Torring 126 - Der See-Teufel
Autoren: Hans Warren
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Deckung umschlichen wir die Lichtung und gelangten an die Rückwand der Hütte. Durch das Loch, das die Männer des Lords gebrochen hatten, konnten wir ins Innere der Hütte hineinsehen. Da stand — Lord Caves, gut gedeckt. Der Chinese hockte in einem Winkel, bereit, die Pistolen seines Herrn stets neu zu laden. Zwei andere Männer lehnten verwundet in den primitiven Sesseln.  
      Der Professor gab mir einen Wink. Lautlos stiegen wir In die Hütte ein. Ein Faustschlag des Professors ließ den Lord zusammensinken. Der Chinese rührte sich vor Schreck nicht. Ich entwaffnete beide. Gemeinsam banden wir Lord Caves und den Chinesen. Bei den Verwundeten war es nicht mehr nötig. Dann gaben wir den Gefährten ein Zeichen, daß sie kommen könnten.  
      Doktor Korten bemühte sich um die Verletzten auf der Lichtung und in der Hütte, so gut er es ohne Medikamente konnte.  
      Nach einer Weile kam Troll zurück und berichtete, daß die drei Männer, denen der Professor die Waffen aus den Händen geschossen hatte, die Insel fluchtartig in einem Kanu verlassen hätten. Sie würden sicher nicht zurückkommen.  
      Der Anführer der zweiten Bande war unter den Verwundeten auf der Lichtung.  
      Damit hatten wir die Insel zunächst von räuberischen Wesen gesäubert. Die Verwundeten wollten wir später in das nächste Polizeihospital bringen, den Lord auf die Polizeidienststelle.  
      „Was haben Sie nun eigentlich in der langen Zeit erlebt, Herr Professor?" wandte sich Rolf an Kennt.  
      Der Professor hatte den „Abgesandten" der zweiten Bande auf der Insel beobachtet und war ihm nach geschlichen. Als der Mann ein Fahrzeug bestieg, war er in einem anderen Kanu, wahrscheinlich einem, das Klone gehörte, hinterhergefahren. Er hatte den Mann bis zu dem Lager der sieben Männer verfolgt und sie die ganze Zeit über nicht aus den Augen gelassen, obwohl er vor Hunger allmählich umzufallen drohte. Er hatte in der letzten Nacht auf der Buschwerkseite hinter dem Lager auch Pongo gesehen und daraus den Schluss gezogen, daß wir nicht in Gefahr sein könnten. Kurz hinter den Banditen war er zur Insel zurückgekehrt.  
      Troll hatte sich von uns abgesondert; er war ein Mann des Praktischen und bereitete für die Verwundeten und uns schon ein warmes Essen. Genügend Vorräte waren im Keller noch vorhanden.  
      Lord Caves war inzwischen aus der Betäubung erwacht und beobachtete uns mit ängstlichen Blicken.  
      „Ihr Spiel ist aus, Lord Caves," sagte Rolf sehr ernst zu ihm.  
      „Das sehe ich ein," gab der Engländer kleinlaut zur Antwort. „Ich bitte, vor ein ordentliches Gericht gestellt zu werden."  
      „Den Wunsch werden wir Ihnen erfüllen. Ich werde sofort hier ein Protokoll aufsetzen, das Sie unterschreiben werden. Sie können mir ein Geständnis diktieren. Das vereinfacht der Polizei die umständliche Kleinarbeit."  
      Der Lord war dazu bereit. Rolf handelte so, wie er gesagt hatte. In zwei Stunden war alles erledigt.  
      Daß der „Seeteufel" inzwischen im Keller der Hütte verschwunden war, hatten wir im Eifer der Gespräche gar nicht bemerkt. Plötzlich stieg ein Mann die Treppe empor, den ich zunächst gar nicht wiedererkannte: er war glatt rasiert, das Haupthaar war verschnitten und glatt gebürstet. Der Mann trug einen neuen Anzug im Jägerschnitt. Es war — Troll.  
      Er stellte sich vor:  
      „Ich heiße Tom Fellert."  
      Ausführlich berichtete Fellert uns sein hartes Schicksal. Durch die Geschehnisse auf der Insel hatte er wieder Mut bekommen, nach den Staaten zurückzukehren und sich der Polizei zu stellen. Er wollte, ohne den Mörder seiner Frau zu verraten, das alte Verfahren neu aufrollen lassen. Wir wünschten ihm viel Glück dazu.  
      Auf Lord Caves und den Chinesen hatten wir während der ganzen Zeit nicht geachtet. Jetzt hörten wir ein Stöhnen aus der Ecke, in der sie lagen. Was war das? Ihre Gesichter hatten einen grünlichen Schimmer. Sie hatten Gift genommen, das sie in einem Ring bei sich trugen. Zwei Minuten später hatten sie ausgelitten.  
      Wir blieben noch zwei Tage auf der Insel. An die Schwester des Lord Twein setzten wir ein Telegramm auf, das wir von der nächsten Stadt aus aufgeben wollten. Darin baten wir sie, möglichst schnell zu Klone zu kommen, der sie über alles, was geschehen war, unterrichten wollte.  
      Nach herzlichem Abschied bestiegen wir schließlich unser Kanu, das uns zum Amur zurück brachte. Dort hofften wir, unsere
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