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Rolf Torring 126 - Der See-Teufel

Rolf Torring 126 - Der See-Teufel

Titel: Rolf Torring 126 - Der See-Teufel
Autoren: Hans Warren
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Der Mann erbleichte:  
      „Dann wissen Sie also auch, wo die Goldader zu finden ist?"  
      „Das steht im Testament!" antwortete Rolf. „Sie gestatten jetzt, daß mein Freund ein wenig in Ihrem Gepäck herum sucht, damit wir endlich wissen, mit wem wir das Vergnügen haben."  
      „Dazu haben Sie keine Berechtigung!" rief der Mann empört, wollte aufspringen, unterließ es aber, als er Rolfs Pistolenlauf auf sich gerichtet sah.  
      Ich durchsuchte rasch das Gepäck des Weißen, fand aber nichts, das uns Aufschluss über seine Person gegeben hätte.  
      Da knallte der Mann eine dicke Brieftasche auf den Tisch und schob sie Rolf zu; außer Geldscheinen, die uns nicht interessierten, enthielt sie einen Reisepass. Der Mann, der vor uns saß, war Lord Caves.  
      „Das hätten wir schneller haben können, wenn Sie einsichtiger gewesen wären," lächelte Rolf und fuhr fort: „Wir werden jetzt kurze Zeit brauchen, um nach der Goldader zu suchen. Da müssen wir uns einigen, was so lange mit Ihnen geschehen soll. Entweder verlassen Sie sofort die Insel und kehren nicht zurück, oder wir sind gezwungen, Sie — einstweilen als unseren Gefangenen zu betrachten. Wenn Sie die zuletzgenannte Möglichkeit wählen, bitte ich Sie, Ihre Waffen auf den Tisch zu legen."  
      Lord Caves überlegte eine Weile:  
      „Ich werde — die Insel verlassen," erklärte er dann.  
      „Und nie wieder betreten" ergänzte Rolf.  
      „Nie wieder betreten" versicherte der Engländer.  
      Professor Kennt hatte noch während des Gespräches die Hütte verlassen und draußen den auf seinen Herrn wartenden Diener überwältigt, dem er die Waffen abgenommen hatte.  
      Lord Caves nahm sein Gepäck auf und verließ die Hütte. Der Professor löste dem Chinesen die Beinfesseln wieder.  
      „Zu Ihrem Boote" ordnete Rolf an und ließ den Lord und seinen Diener vor uns hergehen.  
      Beim Kanu angekommen, lösten wir dem Chinesen auch die Handfesseln, damit er seinem Herrn helfen konnte, das Fahrzeug zu Wasser zu bringen. Lord Caves und sein Diener bestiegen das Boot und stießen vom Ufer ab,  
      In dem Augenblick tauchte Pongo neben uns auf, der Maha an der kurzen Leine führte. Rolf wies ihn an, darauf zu achten, daß der Lord nicht an einer anderen Stelle der Insel landete, sondern sich wirklich entfernte.  
      Der Lord aber schien es recht eilig zu haben, von der Insel fortzukommen, denn er ergriff sogar selbst ein Paddel, um dem Kanu eine größere Geschwindigkeit zu geben. Das Boot wurde immer kleiner und verschwand schließlich.  
      „So, jetzt sind wir die Herren der Insel!" stellte Rolf befriedigt fest. „Nun zum 'Seeteufel'. Mit dem Manne hoffe ich ebenfalls im Guten auszukommen."  
      „Ob der Lord zurückkehrt?" fragte Kennt, dem die überstürzte Abfahrt des Mannes irgendwie nicht geheuer vorkam.  
      „Ich nehme es an," erwiderte Rolf, „aber sicher erst in der Nacht. Bis dahin müssen wir auf der Insel alles geregelt haben."  
      „Dann also auf zur Höhle im Berg" schlug der Professor vor.  
      Als wir an unserem „Schlafbaum" vorbeikamen, bat Rolf, erst noch einmal hinaufklettern zu dürfen, damit er sich Ersatzpatronen holen könne, die er mitzunehmen vergessen habe.  
      „Ich gehe schon allein vor," meinte Professor Kennt und schritt weiter, während Pongo und ich warteten, bis Rolf wieder vom Baume herab geklettert kam.  
      Auf der Lichtung riefen wir nach Kennt, bekamen aber keine Antwort. Sollte er die Höhle im Berg schon betreten haben, daß er uns nicht hören konnte?  
      Wir schritten bis zum Höhleneingang, zogen die Taschenlampen, riefen nochmals nach unserem Begleiter und blieben wieder ohne Antwort.  
      „Dann also hinein!" entschied Rolf. „Pongo bleibt hier!"  
      Wir betraten die Höhle und leuchteten die Wände mit dem Schein unserer Lampen ab. Sofort sahen wir, daß sich die Höhle im Hintergrund in einem Gang fortsetzte, der tief in den Berg hineinzuführen schien. War das der Eingang zur Goldmine?  
      Der Gang, den wir vorsichtig durchschritten, war nicht allzu lang, er erweiterte sich bald zu einer Grotte, in deren Mitte sich Wasser angesammelt hatte, das sich über eine weite Strecke hinzog, so daß man gut von einem ausgedehnten Teich sprechen konnte.  
      Mitten im Wasser erhob sich ein Felsblock. Auf ihm saß — starr und unbeweglich — der verwilderte Mensch, den wir „Seeteufel" getauft hatten.  
      Einen Kahn sahen wir
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